Emmerich. Das 33. Internationale Prinzentreffen in Emmerich steht an. Die Schifffahrt auf dem Rhein ist für viele Karnevalisten ein Höhepunkt der Session.

Frank Kühn legt die Stirn in Falten. „Wenn ich überlege, dass das jetzt 33 Jahre her ist – einfach unbegreiflich. Wo ist die Zeit nur geblieben? Aber ich erinnere mich noch daran, als wäre es gestern“, so der Ehrenpräsident des Groß Emmericher Carnevals Komitee. Denn am Sonntag feiert das Internationale Prinzentreffen in Emmerich seinen karnevalistischen Geburtstag. Zum 33. Mal sind die geladenen Tollitäten mit einem Schiff auf dem Rhein unterwegs.

Kontakt zu Bürgermeister Franz Wolters aufgenommen

Die Idee für die Veranstaltung geht auf die Session 1986/87 zurück, als Frank und Otti Kühn das Emmericher Prinzenpaar waren. „Wir wurden damals selbst auf einige Treffen eingeladen, nur in Emmerich gab es das nicht“, erinnert sich der Vollblutkarnevalist. Daraufhin kontaktierte Kühn den damaligen Bürgermeister Franz Wolters. Schnell waren sich die Handelnden einig, die Stadt macht den Empfang, das Geck kümmert sich um alle organisatorischen Dinge.

Erfahrung mit Riverboat-Party

Bereits in der 70er-Jahren hatte Frank Kühn mit Johannes Diks die so genannte Riverboat-Party organisiert, zu der alle Entlassschüler eingeladen wurden. So gab es auch Kontakt zur Familie Hell, die die Fahrgastschiffe Stadt Emmerich und später Rheinkönigin betrieben.

Otti und Frank Kühn auf ihrer Proklamation im Stadttheater im November 1986 mit dem damaligen Geck-Präsidenten Werner Hemke.  
Otti und Frank Kühn auf ihrer Proklamation im Stadttheater im November 1986 mit dem damaligen Geck-Präsidenten Werner Hemke.   © NRZ | Schuster

Im Januar 1988 ist es dann soweit. Das erste Internationale Prinzentreffen geht über die Bühne. 18 Karnevalsprinzen und 180 Gäste waren dabei. Mehr Fassungsvermögen hatte das Schiff nicht. Eben bei diesem ersten Treffen kommt den Organisatoren ein Einfall. „Wir hatten ein Programm zusammengestellt, das dann schon ungefähr anderthalb Stunden lief, dann haben wir aber abgebrochen, weil wir gemerkt haben, das interessiert jetzt hier keinen so wirklich. Wir sind dann ganz schnell auf eine Karnevalsparty umgeschwenkt. Ich glaube, das ist das Geheimnis des großen Erfolgs.“

Kühn hat einige Anekdoten in petto

Noch eine weitere Anekdote vom ersten Treffen hat Kühn in petto: „Wir sind bis Rees gekommen und dann hat das Schiff da plötzlich am Steiger angelegt. Ich wusste gar nicht warum, bis ich den Bierlieferanten da habe stehen sehen und der musste neue Fässer bringen.“

Jeans und Pullover sind verpönt

Bei aller Feierwut und Ausgelassenheit ist Kühn aber auch wichtig, dass es sich immer noch um ein Prinzentreffen und nicht um eine reine Partyveranstaltung handelt. Dementsprechend soll auch die Kleidung sein: „Jeans und Pullover sind eigentlich verpönt“, so Kühn. Mitglieder der Karnevalsvereine tragen Ornat, bei anderen Gästen wird um angemessene Bekleidung gebeten.

1500 Gäste werden am Sonntag erwartet

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Was sich Frank Kühn aber beim besten Willen im Januar 1988 nicht vorstellen konnte, ist die Dimension, die die Veranstaltung, die im Übrigen trotz Hochwasser nie ausgefallen ist, mittlerweile einnimmt. Rund 1500 Besucher werden am Sonntag auf der MS Rhein-Energie sein. Zudem gibt es eine lange Warteliste. Es war ein Wagnis als 2011 erstmals Europas größter Partykatamaran, so die Eigenwerbung der Reederei, vor der Martini-Kirche anlegte. Doch anfängliche Bedenken – übrigens auf beiden Seiten – waren schnell verflogen. Heute undenkbar: Die damals noch unbekannte Kölner Karnevalscombo Querbeat wurde gleich mit verpflichtet.

Apropos Stargäste. Darauf verzichtet das Geck bewusst. Doch einmal war Gottlieb Wendehals als Gast von Heinz Gorgs als Privatperson mit auf dem Schiff. Am Tag zuvor trat der Sänger auf der Grün-Weiß-Sitzung auf. Sein Auto war kaputt und er war in Emmerich gestrandet. „Irgendwann hat er dann aber natürlich doch die Polonäse Blankenese angeführt“, sagt Frank Kühn mit einem Schmunzeln

>>> Besonderer Dank an den Bruder

Rund 1500 Gäste werden am Sonntag wieder auf dem Schiff erwartet.
Rund 1500 Gäste werden am Sonntag wieder auf dem Schiff erwartet. © Funke Foto Services GmbH | Konrad Flintrop

Viele Personen haben am Erfolg des Internationalen Prinzentreffens mitgewirkt. Besonders streicht Frank Kühn aber die Leistung seines Bruders Michael heraus, der sich seit der ersten Stunde um die Musik kümmert. „Er schafft es immer noch, die Massen zu begeistern“, sagt der Geck-Ehrenpräsident.