Emmerich/Rees. Die Sparkasse Rhein-Maas verzichtet auf Weihnachtspräsente. Stattdessen wird Geld gespendet. Darüber freut sich der Kinderschutzbund Emmerich.
Seit vielen Jahren verzichten die Sparkasse Rhein-Maas und ihre Mitarbeiter auf Weihnachtspräsente und unterstützen stattdessen Organisationen, die sich um Menschen kümmern, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Projekte, die sich Kindern widmen, die Opfer physischer oder psychischer Gewalt geworden sind.
Vorstand und Personalrat erläuterten die Wahl
Im Gespräch mit den Vertretern des Kinderschutzbundes – Ortsgruppen Kleve und Emmerich sowie dem Vorsitzenden des Fördervereins der Klinik für Kinder und Jugendliche des St. Clemenshospitals erläuterten Vorstand und Personalrat der Sparkasse die diesjährige Wahl.
Die wichtige Arbeit des Kinderschutzbundes für Kinder vom Säuglingsalter an – sei es im Trennungsfall, als Opfer von körperlicher oder emotionaler Vernachlässigung oder im Fall der Unterbringung in Pflegefamilien – und die Kinderschutzambulanz im Gelderner Krankenhaus – hier stehen Ärzte und Helfer rund um die Uhr bereit, um von Gewalt betroffenen Kindern beizustehen – soll durch die diesjährige Spende unterstützt werden.
Lanze für Schulsozialarbeit gebrochen
Die Vertreter der drei Organisationen schilderten die vielfältigen Herausforderungen und die bedrückenden Erfahrungen aus der ehrenamtlichen Arbeit. Es gab aber ebenso positive Erfahrungen wie ein vom Klever Kinderschutzbund gemeinsam mit „Theater im Fluss“ angestoßenes Theaterprojekt um Kinderrechte, welches jetzt in den Schulen durchgeführt werden soll. In der Diskussion spiegelten sich auch gesamtgesellschaftliche Tendenzen wider: die Kapazitätsprobleme der Jugendämter, der Stellenwert der Kinderrechte in Gerichtsverfahren, eine zunehmende Aggressivität in der Gesellschaft, begleitet aber von der Hoffnung auf einen langsamen Wandel wieder hin zu „alten Werten“. Eine Lanze brachen die Vertreter des Kinderschutzbundes für die Schulsozialarbeit – hier ist oftmals die letzte Chance für einen institutionellen Zugriff auf die Kinder und Jugendlichen, um positiven Einfluss nehmen und Hilfe geben zu können.
Ehrenamtler wollen nicht in Pessimismus verfallen
Was den Ehrenamtlern wichtig war: Nicht in Pessimismus verfallen: „Wir können mit unserer Arbeit nicht die Welt retten, aber ein Stückchen besser machen - gerade im näheren Umfeld kann man helfen“ – so Stephan Sommer aus Geldern. Und es macht Freude zu sehen, wie Kinder sich in diesen schwierigen Situationen behaupten, wie sie mutig Hilfe einfordern und gleichzeitig auch ausdrücken, wo sie Grenzen setzen wollen.
Hoffnungsschimmer geben
„Wir freuen uns, wenn wir mit unserer Spende diesen Menschen einen Hoffnungsschimmer geben können“, so Michael Wolters. Gleichzeitig möchte die Sparkasse auf diesem Wege auch allen in diesen schwierigen Aufgaben tätigen Menschen für ihren Einsatz danken und zu weiterem Engagement ermutigen. Die Weihnachtsspende in Höhe von 10.000 Euro steht neben den zahlreichen weiteren Förderungen für gemeinnützige Vereine und Organisationen durch die Sparkasse und ihre Stiftungen während des gesamten Jahres.