Rees. Reeser Robin Tenbült (25) ist Fachkraft für Agrarservice. Gesellenbrief und Meister mit Top-Noten. Auch auf Landes- und Bundesebene erfolgreich.

Eigentlich hätte Robin Tenbült ja praktischerweise Bäcker werden können. Denn seinen Eltern gehörte ja der gleichnamige Betrieb an der Hauptstraße in Millingen. Doch schon als kleiner Junge interessierte sich der heute 25-Jährige viel mehr für Trecker und Mähmaschinen. Heute ist er Fachkraft für Agrarservice – und hat sowohl seinen Gesellenbrief als auch den Meister mit erstklassigen Noten abgeschlossen. „Für den Beruf muss man brennen“, sagt er.

Sein Geld verdient der Millinger beim Lohnunternehmen Nielen in Rindern. Hier hatte er schon seine Lehre absolviert. Zunächst aber ging’s nach der Realschule mit einer Lehre als Tischler los, und zwar bei Innenausbau Janssen in Bienen. „Mit meinem Opa habe ich schon als Dreijähriger viel mit Holz gebastelt“, erzählt Robin Tenbült. Die Lehre machte er zwar zu Ende, wollte aber dann doch etwas anders werden.

Verkürzte Ausbildung beendete er mit der Note 1,4

Schließlich landete er in der Firma seines Freundes Marinus Hols in Hüthum. Der hat ein Lohnunternehmen, in dem Robin Tenbült zwei Jahre jobbte. „Ich wollte aber mehr, nicht nur auf Maschinen sitzen“, erinnert sich der junge Mann. Es folgte die Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice bei Theodor Nielen. Ein Schritt, den der Millinger nicht bereuen sollte.

Aus 20 Meter Höhe konnte Lisa Kerkhoff Herz, Ringe und die Initialen bewundern. So sah der außergewöhnliche Verlobungsantrag ihres Freundes Robin Tenbült aus.
Aus 20 Meter Höhe konnte Lisa Kerkhoff Herz, Ringe und die Initialen bewundern. So sah der außergewöhnliche Verlobungsantrag ihres Freundes Robin Tenbült aus. © Tenbült

Denn seine verkürzte, zweijährige Ausbildung schloss er mit der Note 1,4 ab, war damit Zweitbester in Nordrhein-Westfalen. „Ehrgeizig bin ich schon“, lächelt Tenbült, der auf Haus Riswick gelernt hat. Und dankbar ist, dass er auch von seiner Firma, die mittlerweile 30 Leute beschäftigt, immer unterstützt wurde.

Antrag an seine Freundin in 20 Meter Höhe

Apropos Ehrgeiz: Als Geselle konnte sich der junge Mitarbeiter dann in Schleswig-Holstein mit den besten Fachkräften seines Berufes auf Bundesebene messen. 22 Fachkräfte für Agrarservice traten dort gegeneinander an. Tenbült landete auf dem ersten Platz. Ebenso erfolgreich beendete er in diesem Jahr die Meisterschule – mit der Note 1,1. „Klar, dass meine Eltern darauf mächtig stolz sind“, freut er sich für sie.

Übrigens auch seine langjährige Freundin Lisa Kerkhoff. Der hatte er im Sommer einen ziemlich außergewöhnlichen Verlobungs-Antrag gemacht – mit einem Herz, zwei großen Ringen und den Initialen in einem Stoppelfeld. „Auf einem Hubsteiger, etwa 20 Meter hoch, habe ich ihr dann die Augenbinde abgenommen“, erzählt der glückliche Partner. Immerhin habe sie ja auch viel Verständnis für seinen extrem zeitaufwendigen Beruf. „Das gehört für uns beide dazu“, sagt Robin Tenbült.

Feierliche Ehrung auf der Messe Agritechnica in Hannover

Gut 60 Prozent seiner Arbeitszeit sitzt der junge Disponent jetzt im Büro, nimmt zum Beispiel Kundenaufträge an und teilt Leute ein. Und immer wieder muss er auch raus, wenn mal vor Ort Maschinen speziell eingestellt werden müssen. Ach ja: Und noch eine besondere Auszeichnung ist ihm gerade zuteil geworden.

Auf der Messe Agritechnica in Hannover ist seine Meister-Arbeit, die er zuvor an den Verband der deutschen Lohnunternehmer geschickt hatte, im Wettbewerb auf Platz drei gelandet. Die feierliche Ehrung sei schon für ihn ein tolles Gefühl gewesen, weniger das Preisgeld, erinnert er sich gerne daran.

unst.