Emmerich. Bürgermeister Hinze wünscht sich einen Ordnungsdienst für ganz Emmerich. Die Politik hat ihm nun Rückendeckung geben. Konzept wird erarbeitet.
Keine Schwarzen Sheriffs, sondern Mitarbeiter eines Servicedienstes, die präsent und ansprechbar für die Bürger sind. So stellt sich Bürgermeister Peter Hinze die zwei bis vier zusätzlichen Mitarbeiter der Stadt vor, die den neuen Ordnungsdienst bilden sollen.
Bereits im Juli stellte der Erste Bürger der Stadt seine Idee vor, wie mehr Sauberkeit und Sicherheit in der Hansestadt gewährleistet werden soll. Nun gab es im Haupt- und Finanzausschuss einstimmig Rückendeckung für den Verwaltungsvorschlag.
Finanziellen Aufwand ermitteln
Der neue, präsente Ordnungsdienst soll im kommenden Jahr eingesetzt werden. Die Stadtverwaltung kann nach dem Votum der Politik nun das Konzept im Detail ausarbeiten, dem finanziellen Aufwand ermitteln und sich auf die Suche nach geeignetem Personal machen.
Dieses soll sich dann um die Klagen über Vandalismus, Dreck und Belästigungen durch Lärm und schlechtes Benehmen in der Öffentlichkeit kümmern. Auch die Beschwerden von Nachbarn sogenannter Leiharbeiter werden in das Aufgabenfeld des Ordnungsdienstes fallen.
Vor allem in den Abendstunden und am Wochenende gefragt
Der Ordnungsdienst soll wochentags in den Abendstunden und an den Wochenenden eingesetzt werden. „Nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den Außenbereichen“, wie Bürgermeister Peter Hinze betont. Um den Lagen Herr zu werden, können die neuen Mitarbeiter Platzverweise aussprechen, Verwarngelder aufbrummen oder einfach nur ermahnen. Wird es brenzlig, rufen sie die Polizei. „Diese steht auch bereit, um unsere neuen Mitarbeiter entsprechend zu schulen“, so Hinze.
Natürlich hat das Ordnungsamt bereits jetzt einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst. Früher kümmerte dieser sich um zwangsweise Einweisungen, heutzutage werde der Bereitschaftsdienst seitens der Polizei vermehrt bei nächtlichen Ruhestörungen, bei sonstigem auffälligem Verhalten in der Öffentlichkeit oder dem Aufgriff obdachloser Personen in der Nacht oder am Wochenende zum Einsatz gerufen.
Präsenz soll für ein größeres Sicherheitsgefühl sorgen
Letztlich soll der neue Ordnungsdienst, „sichtbar und ansprechbar sein“, so Hinze. „Allein die Präsenz sorgt schon für ein erhöhtes Sicherheitsgefühl der Bürger“, ist er sich sicher. Und so sieht die Verwaltung auch vor, dass der neue Ordnungsdienst auch in einer Uniform durch die Straßen gehen wird. Ebenso ist die Bereitstellung eines entsprechend gekennzeichneten Dienstfahrzeugs vorgesehen.
Generell herrschte im Haupt- und Finanzausschuss Zustimmung zur Einrichtung des Ordnungsdienstes. Joachim Sigmund, Fraktionschef der BGE, kam aber nicht drumherum daran zu erinnern, dass die BGE bereits vor Jahren eine Stadtwache vorgeschlagen hat. Die übrigen Parteien hatten das aber stets abgelehnt.
Bartels wünscht sich Mitarbeiter mit Schutzhund
Matthias Reintjes, CDU, verwies hingegen darauf, dass man auch an eine entsprechende Verzahnung des Innenstadt-Hausmeisters mit dem Ordnungsdienst denken sollte. Sabine Siebers, Vorsitzende der Fraktion Die Grünen in Emmerich, erklärte, dass man seitens der Stadt ein gutes Händchen bei der Auswahl der Mitarbeiter haben müsste.
Gerd Bartels, UWE-Fraktion, führte an, ob es nicht möglich sei, einen Mitarbeiter mit einem Schutzhund auszustatten. Eine Überlegung, die Hinze direkt ablehnte: „Wir wollen keine Drohgebärde aufbauen. Unsere Mitarbeiter werden immer in Teams unterwegs sein.“
>> Nächster Bürger-Dialog mit der Stadt
Die Stadt Emmerich setzt den Bürger-Dialog zum Thema osteuropäische Arbeitsmigranten fort. Am Donnerstag, 26. September, findet um 19 Uhr in den Räumen der Gesamtschule Emmerich die nächste Veranstaltung statt. Unter anderem werden Bürgermeister Peter Hinze, der Erste Beigeordnete Dr. Stefan Wachs und die Leiterin des Fachbereichs Bürgerservice und Ordnung Karin Schlitt an dem Abend vor Ort sein, um mit betroffenen Bürgern aus der Emmericher Innenstadt ins Gespräch zu kommen, Beschwerden entgegenzunehmen und über rechtliche Möglichkeiten und Grenzen aufzuklären.
Auch Vertreter der Zeitarbeitsfirma Horizon Groep werden vor Ort sein.