Vehlingen. Die unendlichen Tage ohne Regen machen auch dem Biotop Wildpark Anholter Schweiz zu schaffen. Seen trocknen aus, Tiere kriegen Zusatzfutter.

Monika Westerhoff-Boland ist dieser Tage sicher nicht die Einzige, die immer wieder gen Himmel guckt und hofft, „dass es endlich regnet“. Die Pächterin des Biotop Wildparks Anholter Schweiz hat bei ihrem Wunsch vor allem eines im Blick: Fauna wie auch Flora. Denn von beidem hat sie im Park an der Pferdehorster Straße mehr als genug.

„Die Trockenheit macht uns echt zu schaffen“, so die Isselburgerin, die seit 2008 die Anholter Schweiz leitet. Die Sonne, die hohen Temperaturen und der nicht vorhandene Regen haben den Alltag des Tierparks in den vergangenen Wochen beeinflusst. Und das ist bei einem Gang durch den Park auch deutlich sichtbar.

Ausgetrocknete Gewässer

Die Gewässer sind teilweise bis auf den Grund ausgetrocknet.
Die Gewässer sind teilweise bis auf den Grund ausgetrocknet. © Konrad Flintrop

Vor allem im Bereich der Gewässer. Oder besser dem, was von den Seen noch übrig ist. „Die Enten haben mittlerweile einen eigenen Badestrand“, nimmt Westerhoff-Boland die Situation mit Humor.

Denn der zurück gegangene Wasserstand des Gewässers am Schweizer Häuschen lässt die Ufer länger und länger werden. Was hier sonst eine idyllische Atmosphäre schafft, ist Grundwasser. Und dessen Spiegel ist aufgrund der Trockenheit deutlich gesunken, wie sich zeigt.

Zusätzliches Futter für die Tiere

Auch der kleine Bach am Eingang, als auch der See sind nahezuausgetrocknet. Und am Eingang des Tierparks begrüßen einen nun die Heidschnucken. „Diese mussten umziehen, da in deren Gehege kaum mehr Grün zu finden war“, sagt die Pächterin. Auch Schatten war rar, so dass die Tiere nun vorübergehend an anderer Stelle untergebracht sind.

Weil das Grün in den Gehegen aufgrund der Trockenheit fehlt, „müssen wir natürlich zufüttern“, so Westerhoff-Boland. Apropos Grün: Schon jetzt sieht es im Park teilweise aus wie im Herbst. Die Bäume lassen das Laub fallen. „Echt eine Schande“. Auch Jungbäume, die frisch gepflanzt wurden, lassen ihre Äste hängen.

Süßer Nachwuchs: Zicklein, Esel, Hengste, Luchse

Nicht alles Bäume und Sträucher haben die Dürreperiode gut überstanden.
Nicht alles Bäume und Sträucher haben die Dürreperiode gut überstanden. © Konrad Flintrop

Bei den hohen Temperaturen verirrten sich zuletzt nur wenige Besucher in den Tierpark. Warum, ist klar. „Bei solchem Wetter kommen auch die Tiere kaum vor die Tür“, weiß die Pächterin.

Dabei lohnt sich derzeit ein Besuch der Anholter Schweiz. So gibt es kleine Zicklein zu bewundern, die herrlich erfrischend durch das Gehege hüpfen. Auch bei den Eseln können zwei kleine Nachwuchs-Hengste behutsam gestreichelt werden und auch der Nachwuchs bei den Luchsen wächst und gedeiht hervorragend.

Tierpark bleibt wie gewohnt geöffnet

Monika Westerhoff-Boland wird im Übrigen oft gefragt, wann die Anholter Schweiz geschlossen wird, weil ja bekanntlich der Bärenwald umziehen wird. Fakt ist, dass zwar der Pachtvertrag mit dem Bärenwald im Dezember 2019 ausläuft, „der Wildpark jedoch auch im Jahr 2020 zu den gewohnten Öffnungszeiten für die Besucher geöffnet ist“.

Eine schlechte Nachricht gibt es allerdings. Und zwar für die Freunde des Halloween-Events in der Anholter Schweiz. Dieses wird 2019 nämlich aus verschiedenen Gründen nicht stattfinden. Nach der Pause in diesem Jahr, wird 2020 aber wieder Halloween im Tierpark gefeiert. Und zwar am Wochenende für Halloween, wie Westerhoff-Boland mitteilt.