Vehlingen. . 2018 fegte das Sturmtief Friederike über die Anholter Schweiz. Das hinterließ Spuren. Christian Boland hat aus diesen nun Neues entstehen lassen.
Vor fast genau einem Jahr, also am 18. Januar, ist das Orkantief Friederike über die Region gezogen. Auch in Isselburg hinterließ der Sturm eine Schneise der Verwüstung. Viele Bäume hielten dem Druck des Windes nicht stand. Auch in der Anholter Schweiz, die über einen großen, alten Baumbestand verfügt, kippten vor allem viele Fichten um – besonders im Bereich der Gehege von Luchs, Bär und Wolf.
Karg und öde sah es hier lange Zeit aus. „Doch nun haben wir aufgeforstet“, freut sich Forstwirt Christian Boland, der das vergangene Jahr genutzt hat, um die Schäden durch Friederike wieder zu beheben. Mit Verlaub: Der Ursprungszustand wurde nicht hergestellt, aber der Bereich bei Luchs, Wolf und Bär neugestaltet. Ein Neuanfang also, der sich optisch sehr schön in den Wildpark einfügt.
Nach dem Sturmtief waren zahlreiche Bäume entwurzelt und umgekippt — und zwar in und außerhalb der Gehege. Auch Zäune wurden beschädigt. Ein Jahr später kann Pächterin Monika Westerhoff-Boland sagen: „Nun ist alles wieder repariert“. Die Provisorien sind gewichen. Ein Ausguck am Wolfsgehege ist entstanden, Christian Boland hat ihn in Eigenregie gebaut. Um den Ausguck herum hat er neue Bäume und Sträucher gepflanzt. „Alles stammt hier aus unserem Wald“, erklärt der Forstwirt.
Eiben hat er in Zaunnähe gepflanzt, zudem sollen Holunder, Eberesche, Haselnuss und Ginster Wurzeln schlagen. In die Gehege der Tiere hat Boland zudem Rotbuche und Douglasie gesetzt. Und vor allem die neugepflanzten Bäume im Wolfsgehege mit einer besonderen Duftmischung versehen.
Eine besondere Mischung am Baum
„Damit die Wölfe die Bäume nicht wieder ausbuddeln, haben wir die Stämme mit einer Mischung aus Olivenöl und Chili-Flocken eingerieben“, verrät Boland einen Tipp, den ein Tierpfleger aus Afrika mitgebracht hat. Und was soll man sagen: „Es funktioniert“.
Das vergangene Jahr hat Boland für die Neugestaltung genutzt – wobei im Sommer eine Pause eingelegt wurde. Zunächst wurde aufgeräumt, die umgestürzten Bäume entfernt und dann die Fläche mit einem Forstmulcher bearbeitet. Dann wurden die Zäune repariert und nun zuletzt im Dezember das Grün neu gepflanzt. Etwa 280 Kubikmeter Baummasse, die der fürstlichen Verwaltung gehören, wurden in der Anholter Schweiz nach dem Sturmtief aus dem Wald geholt.