Emmerich. . Auf der Mein Schiff 3 steht ein Probat-Kaffeeröster. Auch der Kaffeehaus-Riese Starbucks bringt Produkte des Emmericher Unternehmens groß raus.

Wie viele Seemeilen er auf den Buckel hat, ist nicht bekannt. Nur soviel: Der Probat Röster Typ L5 hat mittlerweile viele große Weltmeere bereist. Auf dem Kreuzfahrtschiff Mein Schiff 3 der Reederei Tui Cruises ist der Kaffeeröster des Emmericher Traditionsunternehmens nämlich seit nunmehr fünf Jahren unterwegs.

Am 22. Mai 2014 wurde das Schiff in den Dienst gestellt – und seither ist auch der Kaffeeröster des Typs L5 auf Kreuzfahrt. Das süd-chinesische Meer hat er schon durchkreuzt und ebenso das Mittelmeer. In der Café Lounge des Kreuzfahrtschiffs steht der Röster als Blickfang gleich gegenüber der Kaffeebar.

Röstmaschine ohne Funktion

Nicht ohne Grund: Die Atmosphäre, so Tui Cruises, soll an ein modernes Kaffeehaus mit dem Flair einer Rösterei erinnern. „Leider können wir aus Brandschutzgründen die Kaffeebohnen nicht selbst auf dem Schiff rösten“, bedauert Markus Zschiesche Head of Food & Beverages von Tui Cruises.

Im hinteren Teil des Kreuzfahrtschiffs ist der Röster von Probat zu finden. 
Im hinteren Teil des Kreuzfahrtschiffs ist der Röster von Probat zu finden.  © René Supper

Außerdem sei die Klimatisierung ein weiterer schwieriger Punkt. In unterschiedlichen Fahrtgebieten gebe es unterschiedliche Luftfeuchtigkeit, die Bohne soll ja weder zu trocken noch zu feucht gelagert werden. So blieb es bei einem alten Röster der Firma Probat als Schaustück, der stilechtes Ambiente verströme, so Zschiesche.

Info-Tafel für Kaffeefreunde

Das Schaustück ist nicht nur etwas für Insider der Kaffee-Szene. In großen Lettern steht auf der Maschine „Probat“. Wem das nichts sagt, der kann auf einem Aufsteller nachlesen, wer sich hinter dem Namen verbirgt.

So erfahren die interessierten Kreuzfahrtgäste der Mein Schiff 3, dass Probat einst unter dem Namen „Emmericher Maschinenfabrik und Eisengießerei“ fungierte und im Jahre 1868 von den Kaufleuten Alex van Gülpen, Johann Heinrich Lensing und dem Ingenieur Theodor von Gimborn gegründet wurde.

Nachrichten von Probat-Fans

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Dass ein Kaffeeröster aus Emmerich über die Weltmeere schippert, ist Tina von Gimborn-Abbing nicht unbekannt. „Regelmäßig erreichen mich Nachrichten samt Foto von Reisenden, die unsere Kaffeeröster an den verschiedensten Orten auf der Welt entdecken“, so die Leiterin des Museums für Kaffeetechnik bei Probat in Emmerich.

Gern stammen die Aufnahmen aus den USA, aber auch aus dem asiatischen Raum.

Starbucks ist ein großer Kunde

Unter anderem dort wird der Emmericher Exportschlager besonders schön ins Szene gesetzt von Starbucks. So etwa in Tokyo, wo im März das größte Reverse Roastery Starbucks der Welt eröffnete.

Der frische Kaffeeduft stammt hier nicht nur von den Maschinen, die diesen brühen. Nein. Im Zentrum des mitunter 300 Quadratmeter großen Ladens steht einige riesige Röstmaschine aus Emmerich.

Auch in Bocholt zu bestaunen

Doch auch im Kleinen und in der Nähe gibt es diese auch zu bestaunen. So etwas in Bocholt. In Sarahs Röstkaffee am Gasthausplatz ist der Röster von Probat auch ein echter Hingucker.