Emmerich/Rees. . Gute Noten für Rees: Die Kleinstadt belegt den ersten Platz in NRW beim ADFC-Test. Emmerich muss noch an der Fahrradfreundlichkeit arbeiten.
Christoph Gerwers freut sich wie Bolle. Der Bürgermeister der Stadt Rees kehrte zufrieden aus Berlin zurück. Seine kleine Stadt hat beim zweiten ADFC-Fahrradklima-Test wieder hervorragend abgeschnitten.
In der Kategorie der Städte zwischen 20.000 und 50.000 Einwohner landete Rees in NRW auf Platz 1 und im gesamten Bundesgebiet auf Platz 3: „Das schöne Ergebnis ist für uns ein Ansporn, die Rahmenbedingungen für den Radverkehr in der Stadt Rees weiter zu verbessern“, sagte Gerwers nach der Preisverleihung.
Einen Beitrag dazu könne das neue Knotenpunktsystem sein, das die Routenplanung für Radfahrer stark vereinfachen soll.
Baustellen und ÖPNV erschweren das Radfahren
Gleichwohl schnitt Rees mit der Gesamtnote 3,0 im Vergleich zum Test 2016 schlechter ab (damals 2,6).
106 Personen beteiligten sich an der Umfrage des Fahrradclubs ADFC und sie bemängelten vor allem den Zustand der Radwege (Note 3,7), die Führung an Baustellen (Note 3,7) und die fehlende Möglichkeit, Fahrräder in Bus oder Bahn mitzunehmen (Note 3,8).
Die Freude am Radfahren wecken
Diese Punkte müssen sukzessive angegangen werden. Der Fahrradbeauftragte Georg Messing will die Reeser noch stärker motivieren, häufiger mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.
„Wir müssen den Leuten einfach immer wieder deutlich machen, wie viel Spaß und Freude das Radfahren machen kann“, sagt er.
Thema wird ernstgenommen
Die Stadt Emmerich landete bundesweit auf Platz 109 mit der Note 3,7. Stadtsprecher Tim Terhorst zeigte sich ob der erstmaligen Teilnahme zufrieden: „Wir freuen uns darüber, dass 203 Emmericher an der Befragung teilgenommen haben. Das zeigt uns, dass das Thema Radfahren auch ernstgenommen wird.“
Die angesprochenen Probleme wie schlechte Ampelschaltungen (Note 4,3), die mangelhafte Führung an Baustellen (Note 4,4) oder die Förderung des Fahrradfahrens (Note 4,6) seien Punkte, die man auch nicht alleine lösen könne.
Nur wenige Ampeln in Emmerich
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Gerade beim Thema Ampelschaltung sei man auf die Mithilfe von Polizei und Straßen.NRW angewiesen. Die Stadt Emmerich besitze nur wenige eigne Ampeln.
Herbert Ulrich, Mitglied der CDU, ist enttäuscht über das Ergebnis: „Emmerich erreicht nur ein ausreichend plus“, ist seine Meinung.
Emmerich muss sich weiter um die Details kümmern
Seine Senioren Union hat an dem Test mitgemacht: „Wie wichtig die konkreten Forderungen der Senioren Union waren, ergibt sich aus den Einzeluntersuchungen, worin Emmerich besonders schwach abgeschnitten hat: Nachteilige Ampelschaltung für Radfahrer, Fahrradförderung in jüngster Zeit, Reinigung der Radwege, Fahrraddiebstahl und die Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln.“
Ulrich möchte, dass sich Emmerich ein Beispiel an Rees nimmt. Rees trage zurecht den Titel „fahrradfreundliche Stadt“.