Eine Studie hat drei Strecken in der Euregio mit hohem Potenzial für Radschnellwege ermittelt. Emmerich liegt an gleich zwei dieser Routen.

Emmerich. Christoph Fleischhauer und Hubert Bruls, die Bürgermeister der Städte Moers und Nimwegen, stellten die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie „Euregionaler Mobilitätsplan“ bei der Euregio Rhein-Waal vor. Die sechs Euregio-Großstädte Düsseldorf, Duisburg, Moers, Arnhem, Nijmegen und Ede arbeiten gemeinsam intensiv an einer grenzüberschreitenden Nachhaltigkeitsagenda.

Die über das Rahmenprojekt Interreg V A geförderte Studie wurde in Auftrag gegeben, weil die Großstädte sowie die Provinz Gelderland in der Entwicklung von Radschnellwegen – auch grenzübergreifend – große Chancen für die Euregio sehen.

Drei Verbindungen haben besonderes Potenzial

Basierend auf einer detaillierten Bewertung für ausgewählte Streckenabschnitte hebt die Studie drei Verbindungen besonders hervor, die laut der Gutachter ein hohes Potenzial besitzen: Grenzüberschreitend Zevenaar – Doetinchem – Emmerich und diesseits der Grenze Emmerich – Kleve und Moers – Kamp-Lintfort. Mittelfristiges Ziel ist es, diese Strecken auszubauen und als Radschnellwege zu etablieren.

Bürgermeister Bruls betonte, wie wichtig es sei, dem grenzüberschreitenden Radschnellwegeverkehr mehr Beachtung zu schenken: „Wenn wir es schaffen, in diesem Gebiet bessere Verbindungen anzulegen, dann macht dies unsere Region einzigartig in der Welt.“

Fahrradfahren verbindet Menschen und Regionen

Die Untersuchungsergebnisse zeigten auch, dass Fahrradfahren „nicht nur eine niederländische Angelegenheit“ sei, sondern dass es insbesondere für Wohn-Arbeits-Verkehr, „auch in Deutschland im Kommen“ ist: „Kurzum, es ist ein Thema, das verbindet. Es verbindet nicht nur Menschen und Wege miteinander, sondern es funktioniert auch als Verbindung in dieser Region.“

Durch die Kartierung der verschiedenen Strecken werde sichtbar, wo noch Potenzial liegt, die unterschiedlichen Orte an beiden Seiten der Grenze besser miteinander zu verbinden. „Wir als die sechs größten Städte werden dies gemeinsam mit der Euregio und der Provinz Gelderland mittelfristig beweisen. Nicht nur, weil wir auf diese Weise den wachsenden Bedarf an diesem Typ Wohn-Arbeits-Verkehr in der Region decken können, sondern auch, weil es uns auf dem Gebiet des Fahrradtourismus noch besser ins Bild setzt.“

Hohe Frequentierung auf der Route Moers – Kamp-Lintfort

Besondere Bedeutung misst Bürgermeister Fleischhauer, wegen des Neubaus des Berufskolleg-Campus, der Strecke Moers – Kamp-Lintfort zu. Auf dieser Route wird das Aufkommen von durchschnittlich 2000 Radfahrern am Tag nicht durchgängig, aber in einzelnen Abschnitten überstiegen. Viele der 4500 künftig dort lernenden Jugendlichen würden diese Verkehrsverbindung nutzen. „Die Investition in diesen Bildungsstandort bekommt damit eine zusätzliche Dimension“.