Emmerich. . In der Ausstellung von historischen Röstmaschinen bei Probat in Emmerich las Anne Gesthuysen aus ihrem Roman. Vor allem Frauen hörten zu.

Man muss nur eine Idee haben. Eine goldrichtige hatte nun die Emmericher Wirtschaftsförderung. Und zwar in Form einer Lesung in einem Industriemuseum. Am Donnerstag öffnete Tina von Gimborn-Abbing das Museum für Kaffeetechnik bei Probat für eine Lesung mit der niederrheinischen Schriftstellerin Anne Gesthuysen.

Die Nachfrage für die Veranstaltung war so groß, dass die Karten nach zwei Stunden im Vorfeld vergriffen waren. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Peter Hinze, der die Anwesenheit von vielen Frauen – passend zum Titel des Buches „Mädelsabend“ – besonders zur Kenntnis nahm, stellte die Autorin ihren neuen Roman vor.

Eine sympathische Stimme

Hierin verknüpft sie eine Familiengeschichte mit Berichten aus ihrem Leben. Ihre Zuhörer – immerhin auch fünf Männer – lauschten gern der sympathischen Stimme Gesthuysens und fanden sich in ihren eigenen Erfahrungen zum Thema Ehe, Familie und Beruf wieder.

Anne Gesthuysen sprach von der Situation der Frauen in Ehe und Familie und den inzwischen errungenen Fortschritten in der Gleichberechtigung. Beifälliges Nicken bei den Zuhörerinnen war ihr sicher.

Zwei Frauen, eine Frage

Die Handlung der Familiengeschichte spielt am Niederrhein. Erzählungen und Berichte aus ihrer Heimat Alpen und vom Niederrhein werden mit einbezogen. Es geht um Oma Ruth und Enkelin Sara, die zwei starke Frauen sind.

Sie haben in ihrem Leben und ihrer Ehe – die eine nach vielen Jahren Ehe, die andere nach beruflichen Möglichkeiten in einer jungen Ehe und der Zukunft mit einem heranwachsenden Kind – die schwierige Frage einer Entscheidung zu treffen: Wie geht es weiter?

Biografie der Autorin

Nur soviel: Die Frage wurde in der Lesung nicht beantwortet. „Den Schluss des Romans kann man im Buch erfahren!“, beendete die Schriftstellerin ihren Vortrag. Anne Gesthuysen, die humorvoll und feinfühlig das Problem in ihrem Roman behandelt, weiß, dass es keine einfachen Antworten auf die Frage nach Selbstverwirklichung und Freiheit bei einer notwendigen Entscheidung gibt.

Diese muss jeder selbst treffen – und sie ist sicher von vielen Faktoren abhängig. Eine Entscheidung für sich hat Anne Gesthuysen schon getroffen. Nach ihrem Abitur in Xanten studierte sie Journalistik und Roma-nistik. Als Reporterin arbeitete sie mehrere Jahre für verschiedene Fernsehanstalten.

Eintritt zum Teil für den guten Zweck bestimmt

Nach dem Erfolg ihres ersten Buches „Wir sind doch Schwestern“ blieb sie zu Hause und schrieb seit 2014 weitere Bücher. Zur Zeit wohnt sie mit ihrem Mann Frank Plasberg in Köln.

Bürgermeister Peter Hinze wies in seinem Dank an die Referentin neben einem Geschenk (Emmericher Eimer mit Inhalt) auf die Zweckbestimmung des Eintrittsgeldes von 15 Euro hin: Fünf Euro gehen an die von-Gimborn-Stiftung und damit diesmal an „Familie in Not“.