Rees. . Wohnungsmarktstudie: Ein Bevölkerungswachstum wird ab 2010 erwartet. Darauf muss sich die Stadt hinsichtlich verfügbarer Wohnungen vorbereiten.

Die Zahl der Einwohner in Rees ist zurückgegangen. Grund dafür ist die hohe Abwanderung jüngerer Menschen. Somit verzeichnet Rees eine negative Bevölkerungsentwicklung. Das besagt die Wohnungsmarktstudie des Kreises Kleve, die sich auch mit der Wohnsituation in Rees auseinandergesetzt hat. Kleiner Wermutstropfen in Hinblick auf die Aktualität: Die Studie basiert auf Zahlen aus dem Jahr 2016.

Bevölkerungswachstum wird ab 2030 erwartet

Ab 2030 wird wieder ein Bevölkerungswachstum erwartet, wenn auch nur von 2,7 Prozent. Daher muss etwas geschehen, um bis dahin genügend Wohnraum vorhalten zu können. Die Wohnungsmarktstudie des Institutes für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (Inwis) hat der Kreis Kleve in Auftrag gegeben.

Öffentlich geförderte Mietwohnungen: In der Zeit von 2011 bis 2016 gab es eine gute Zahl an Bewilligungen und Fertigstellungen, trotzdem wird ein Rückgang der Neubauten um 29,8 Prozent prognostiziert. Empfohlen wird eine Mischung aus frei finanzierten, insbesondere preisgünstigen und öffentlich geförderten Wohnungen.

Der Anteil der Senioren in Rees steigt

Da der Anteil an Senioren in Rees steige, daher sollten barrierefreie bzw. -arme Neubauten errichtet werden, lautet die Empfehlung: Für die Zielgruppe Senioren sollen Miet- und Eigentumswohnungen im Zentrum entstehen, damit die Versorgungswege kurz bleiben. Bis 2030 macht die Anzahl der 65- bis 75-Jährigen 67 Prozent der Bevölkerung aus, der 75-Jährigen und Älteren 14 Prozent.

Wichtig seien dabei auch die verschiedenen Wohnungsgrößen bei Miet- und Eigentumswohnungen: für Singles bis 50 qm, Alleinerziehende, Paare und Senioren von 50 bis 70 qm und 70 qm und mehr für Familien.

So viel Wohnraum wird benötigt

Laut Bedarfsplanung müssen in Rees bis 2030 insgesamt 372 Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut werden, jährlich etwa 27 Wohneinheiten. Es bestehe, so steht’s in der Studie, bis 2020 ein Bedarf von 191 Eigentumswohnungen, 14 Wohneinheiten im Jahr. 233 frei finanzierte Mietwohnungen müssten entstehen (17 im Jahr), 135 öffentlich geförderte Mietwohnungen seien erforderlich.

Im Jahr 2011 betrug in Rees die Eigentümerquote 60,5 Prozent. Etwa doppelt so oft wurde nach Mietwohnungen (1392) gefragt wie nach Einfamilienhäusern. Der Preis für Mietwohnungen (1/2017-2/2018) betrug 6,63 Euro/qm. Im Durchschnitt kostete 2017 ein Einfamilienhaus in Rees 246.075 Euro.

Ach Prozent der Haushalte sind Bedarfsgemeinschaften

Acht Prozent der Haushalte sind in Rees Bedarfsgemeinschaften. Zwischen 2016 und heute wurden etliche Bauaktivitäten planerisch auf den Weg gebracht. Sei es auf dem Post- und Niaggelände, auf der Freifläche am Kreisverkehr Florastraße oder an der Jungblut-/Empfängerstraße. Hinzu kommen die aktuellen Planungen von Wohnraum rund um das Quartier ehemaliges Krankenhaus Gouverneur-/Neustraße und die Grundstücke am alten Grundschulgebäude.

Die Kreis Klever Baugesellschaft will dem Wohnraumnotstand entgegenwirken und sucht kreisweit nach entsprechenden Grundstücken. Und hat bereits in Rees angeklopft. Dass in Rees mehr Wohnraum entstehen soll, begrüßt die Stadt durchaus. Weitere Neubauten sind bereits von privaten Bauträgern in Planung.