Elten. . Schon am 21. März konnten Landwirte Derksen aus Elten ersten Spargel ernten. Das ist für ihren Hof ein Rekord. Erklären können sie es sich nicht.
Am 19. März klingelte bei Johannes Derksen das Telefon. Am anderen Ende war sein Bruder Winfried: „Du glaubst es nicht, der Spargel ist schon zu sehen.“ Tatsächlich ernteten die Eltener Spargelbauern am 21. März den ersten Spargel: „Das ist für uns Rekord“, sagt Johannes Derksen in einer Presserunde am Freitag.
So richtig erklären können sich das die Landwirte nicht: „Das ist überraschend. Die Sonne muss die Hochtunnel aufheizen. Die Wärme wird über die schwarze Folie in den Boden übertragen. Aber in den zehn Tagen von dem 19. März war es eher windig und wolkig?!“
Gleiche Qualität, nur unterschiedliche Optik
Sei es drum. Das königliche Gemüse der Spargelbauern Derksen kann jetzt schon genossen werden. 60 bis 70 Kilogramm wurden am ersten Tag geerntet. Tendenz steigend: „Sonntag werden es bestimmt 200 Kilo“, schätzt Johannes Derksen, der gerne auch mal eine Stange roh knabbert.
Zwischen 8,50 und 16,90 Euro kostet das Kilo: „Je nach Optik. Die Qualität ist die gleiche“, schildert Johannes Derksen. Bei schmalen oder krummen Stangen gibt’s halt mehr Schälabfälle. „Wir werden dieses Jahr neun Hektar Spargel ernten. Das wird ein Ertrag von 50 bis 60 Tonnen ergeben“, sagt Winfried Derksen. Bis Ende Juni sei der Spargel wahrscheinlich erhältlich.
Derksens verzichten jetzt auf Fungizide und Herbizide
Die Derksens betonen, dass sie keine zusätzliche Energie zur Erwärmung des Spargels eingesetzt haben: „Die Sonne schreibt noch keine Rechnungen“, unkt Johannes Derksen. „Ohne das Beet zu heizen, ist das schon beeindruckend“, findet auch Emmerichs Tourismuschefin Dr. Manon Loock-Braun.
Mit ihrem Spargelberater haben die Derksens übrigens das Düngen umgestellt. Mineralstoffe, Spurenelemente und ein wenig Stickstoff werde gezielt verabreicht, dafür keine Fungizide und Herbizide mehr. Die Pflanzen würden auf diese Weise gestärkt. Gesunde Pflanzen seien weniger anfällig und würden weniger durch Pilze befallen, erklärt Johannes Derksen.
Bei Derksens gibt es keinen holzigen Spargel
Übrigens: Wer im Rezept liest, dass das holzige Ende abgeschnitten werden muss, der kann das bei Derksens Spargel vergessen. „Bei uns gibt es kein holziges Ende. Das ist ein Relikt aus dem vergangenen Jahrhundert“, so Derksen.
Holzig sei der Spargel nur dann, wenn man zu nah an der Krone schneide. Das passiere nur, wenn man nicht tief genug säe oder das Beet zu flach gestalte.
Eltener Spargeltag steht am 28. April an.
Der Hofladen am Alten Beeker Weg 80 ist täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Ansonsten ist Derksens Spargel nur in der Gastronomie erhältlich.
Die Interessen- und Werbegemeinschaft Elten (IWE) lädt für Sonntag, 28. April, 11 bis 16 Uhr, zum Eltener Spargeltag ein. Die Gäste können wieder Führungen auf den Spargelhöfen van Bebber und Derksen erwarten. Und natürlich kulinarische Leckereien rund um den Eltener Spargel in den Lokalen Wanders, Wirtshaus, Ratsstuben sowie dem neuen Lokal Capitan Cook an der Klosterstraße (ehemals Schnitzelhaus).