Elten. . Beim Spargeltag in Elten erfuhren zahlreiche Gäste viel Wissenswertes über das Gemüse auf den Höfen. Restaurants hielten Kulinarisches bereit.
Spargeltag in Elten? Da hält es keinen mehr auf dem Sofa. Schon mittags war wieder ordentlich was los. Im Hotel Wanders wurde unter anderem ein „Eltener Spargel-Kennenlernmenü“ angeboten mit Spargel in verschiedenen Zubereitungsarten, in den Eltener Ratsstuben wurde Spargel-Flammkuchen serviert. Während die Restaurants mit Kulinarischem lockten, gab es Wissenswertes auf den Spargelhöfen von van Bebber und Derksen.
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Ab 13 Uhr liefen hier die ersten Führungen und es gab Informationen über das „weiße Gold“. Johannes Derksen, Spargel-Erntetechniker, hoch kompetent und unglaublich humorvoll, lehrt alles das, was man über Spargel noch nicht wusste. „Wir sind im Spargelbeet geboren”, lautet sein Motto.
Der Anbau des Spargels bedarf umfangreichen Wissens
Wir – das sind er und sein Bruder Winfried. Der Anbau des Spargels bedarf eines umfangreichen Wissens. Die Spargelpflanze will leben – sprich: Sie braucht das Sonnenlicht um grün zu werden. Durch die Hügel brauchen sie länger um an’s Sonnenlicht zu kommen und bleiben weiß. Es werden Triebe im Boden gelassen, damit die Pflanze nach der Spargelzeit wieder neu treiben kann.
Der grüne Spargel hat seinen Ursprung in Süd-Frankreich. Dort wurde er nicht geschält, sondern mit Schale gekocht und auch so verzehrt. Wie der Bayer seine Weißwurst „zuzelt”, so lutschte der Franzose das Weiche aus der Schale. Inzwischen isst man ihn auch dort geschält und etwas zivilisierter. Nur der Bayer zuzelt seine Wurst weiter. Einer der größten Irrtümer beim „Spargel” ist, dass man das holzige Ende abschneiden muss. Das ist eine Qualitätsfrage.
Der Kunde muss entscheiden: Masse oder Klasse
Beim Spargelbauer aus dem Silberdorf gibt es kein Holzende. Er wird hoch genug über der Pflanzenkrone abgeschnitten. Sollte sich doch mal ein Holzende verirren, so wird es von Hand aussortiert. Der Kunde muss entscheiden: Masse oder Klasse. „Wenn man billig Masse produzieren muss, dann leidet die Qualität”, so Johannes Derksen. „Preismangel ist gleich Qualitätsmangel”, sinniert er weiter. Bei Derksens wird der Spargel übrigens nicht gestochen, sondern geschnitten.
Lieferung bis ins Sauerland
Erfunden hat Johannes Derksen für den Grünspargel den „Grünfix”, einen Schneider, der es erlaubt, ihn in ergonomischer Stellung zu schneiden. Heißt, dass man sich nicht bücken muss. Dafür gab’s auch prompt den Innovationspreis für Technik im Gartenbau. Bruder Winfried hingegen macht den Eltener Spargel auch über die Grenzen hinaus bekannt. Er liefert u.a. ins Sauerland, in die gehobene Gastronomie und Hotels. Fürs Tüfteln ist Johannes Derksen zuständig. Auch hat er ein Gummi für das Festmachen der Folien, die über den Spargelhügeln gespannt werden, erfunden, aus dem man den Knoten wieder lösen kann. Es ist immer wieder verwendbar. Wie es dazu kam? Seine Frau, auf einem Auge blind, verletzte sich mit den althergebrachten Gummis an ihrem gesunden Auge.
Er sagte ihr: „Die Arbeit musst du doch auch nicht machen.” Darauf entgegnete sie: „Dann erfinde doch ein Besseres”, worauf sich der brave Ehemann an die Arbeit machte.