Emmerich. . Der Lions-Club zieht die Reißleine. 2019 wird der beliebte Weihnachtsmarkt in Borghees nicht mehr stattfinden. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Am vergangenen Montag ist die Entscheidung gefallen. „Schweren Herzens“, wie Heiner van Bebber unterstreicht. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern Klaus Hegel, Dr. Stefan Wachs, Alex Reinhart-van Gülpen und Klaus te Laak gab der Präsident des Lions-Club Emmerich-Rees am Donnerstag bekannt, dass der traditionelle Weihnachtsmarkt am Schlösschen Borghees nicht mehr stattfinden wird.

Seit dem Jahr 2000 hatten die Lions alljährlich am zweiten Advent unter dem Motto „Helpe met Pläsir“ zum Schlösschen Borghees geladen. Ziel des Weihnachtsmarktes war es, unter anderem Geld für soziale Projekte zu sammeln.

Über 200.000 Euro an Einnahmen generiert

„Gesamteinnahmen von 200.000 Euro konnten mit dem Weihnachtsmarkt in den vergangenen Jahren erzielt werden“, so van Bebber.

Doch damit ist nun Schluss. Die Bedingungen hätten sich gravierend verändert. So sehr, dass der Club, dem 35 Mitglieder angehören, beschlossen hat, den Weihnachtsmarkt nicht erneut zu veranstalten.

Das Verhältnis stimmt nicht mehr

Alex Reinhart-van Gülpen und Klaus te Laak zeichneten sich vor allem für die Organisation des Marktes verantwortlich. Letzterer konnte gleich mehrere Gründe nennen, warum die Löwen den Entschluss gefasst haben. „Das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben hat nicht mehr gestimmt“, so van Laak.

Die Einnahmen konnten in den vergangenen Jahren nicht gesteigert werden. Die Kosten für die Organisation des Marktes seien aber gestiegen. Zudem hätte sich der Organisationsaufwand zur Durchführung des Marktes erhöht – zum Beispiel in punkto Genehmigungen und Sicherheit.

Die Witterung ist stets ein Risiko

„Hätten wir in 2019 den Markt durchführen wollen, hätten wir auch die Baustelle der Kulturscheune einplanen müssen“, so te Laak.

Ebenfalls ein Manko: das Witterungs- und Sicherheitsrisiko. 2017 musste der Markt bekanntlich aufgrund von Sturm und Schnee abgesagt werden. Als Markt, der draußen und noch dazu am Waldesrand stattfinde, sei man eben anfällig, erklärte te Laak.

Eine Parkfläche ist kaum mehr vorhanden

Ein weiteres, wichtiges K.O.-Kriterium: Die Suche nach geeigneten Anbietern gestaltete sich zunehmend schwieriger. Mehr noch: Viele Anbieter, vor allem die kunsthandwerklichen, „haben zuletzt auf unserem Markt nicht den erforderlichen Umsatz erzielt“, sagt der Lions-Präsident. „Auch den Wegfall des Alten Rheingolders als Parkplatz für den Weihnachtsmarkt“, so Alex Reinhart-van Gülpen, „konnten wir nicht kompensieren.

So wollte man nun rechtzeitig die Reißleine ziehen und habe in einer außerordentlichen Sitzung über den Weihnachtsmarkt beraten. „Wir wollten nicht mit einer Blamage aussteigen“, erklärt Reinhart-van Gülpen. Daher nun das Aus für den Markt.

Auf der Suche nach einer Alternativ-Veranstaltung

Das Aus bedeute aber nicht das Ende der Aktion „Helpe met Pläsir“. „Was wir an Benefizveranstaltungen zukünftig organisieren werden, das steht aber noch in den Sternen“, so Heiner van Bebber.

Früher zum Beispiel habe man auch Veranstaltungen auf dem Alten Markt im Sommer organisiert, deutete Alex Reinhart-van Gülpen. Vielleicht eine alte, neue Option für die Zukunft?

Der Adventskalender bleibt

Die Lions werden sich sicher zur gegebener Zeit mit einer Idee melden. Übrigens: Unangetastet vom Weihnachtsmarkt-Aus bleibt der Adventskalender. Diesen wird es auch 2019 wieder geben.