Emmerich. . Die SPD-Fraktion muss den Abgang von Sultan Seyrek verkraften. Diese macht im Rat als Einzelmitglied weiter. Über die Beweggründe sagt sie wenig.

Das Ratsmitglied Sultan Seyrek verlässt die SPD-Fraktion. Warum, dazu möchte sich die Emmericherin nicht äußern. Ihre Stellungnahme bleibt knapp. Sie führt „zunehmende inhaltliche Differenzen“ an. „Als nunmehr unabhängige Ratsfrau werde ich mein Mandat und die dazugehörigen Ämter weiterhin zum Wohle der Stadt Emmerich ausfüllen.“ Den Bürgermeister habe sie informiert, damit dieser die nötigen Schritte verwaltungsseitig einleiten kann. Sie bittet um Verständnis, dass sie ihre Entscheidung derzeit nicht weiter kommentieren möchte, so Seyrek weiter.

Gespräch mit Peter Hinze am 25. Oktober

Datiert ist diese Mitteilung auf den 22. Oktober. Eingeworfen hat sie diese bei der NRZ aktuell. Nachdem sie Peter Hinze informiert hatte, sprach er sie an und es gab ein Gespräch am 25. Oktober. Andrea Schaffeld, SPD-Fraktionschefin, hatte Seyrek von ihrem Ansinnen bis dahin nichts gesagt. „Sie hat uns überrascht. In dem Gespräch sind wir so verblieben, dass sie nochmal darüber schläft. Ich habe deshalb die Fraktion darüber noch nicht informiert“, sagt Schaffeld. Dass die Entscheidung nun gefallen ist, wusste Schaffeld auch noch nicht. Der SPD bleiben neun Ratsmitglieder.

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Ohne Details aus dem Gespräch preizugeben: Inhaltliche Gründe, die zu der Trennung führen, konnte Schaffeld nicht erkennen, vielmehr habe Seyrek den Umgang miteinander moniert: „Die Dinge, die Sultan Seyrek vorgebracht hat, liegen mehr als fünf Jahre zurück. Also vor meiner Zeit als Fraktionsvorsitzende.“ Seyrek ist auch erst durch die Kommunalwahl 2015 über einen Listenplatz in den Rat gerückt. Davor war sie als sachkundige Bürgerin aktiv. Eine Wahlperiode war sie Vorsitzende des Integrationsrates. Schaffeld bedauert es, dass Seyrek ihr Mandat nicht der SPD zurückgibt: „Das ist nicht schön. Es wäre anders, wenn sie ihr Mandat direkt geholt hätte.“

Sitze gehen auf Seyrek über

Der Abgang werde die SPD „nicht in Mark und Bein erschüttern“, so Schaffeld. Die Ausschusssitze bleiben bei Seyrek. Laut Stadtsprecher Tim Terhorst muss durch diesen Wechsel in den politischen Gremien nichts angepasst werden.