Emmerich. . Das Klever Krankenhaus wirbt Emmerichs Wirbelsäulenchirurgen Dr. Martin Theis ab. Welche Folgen das fürs Willibrord-Spital haben könnte.
- Der gute Ruf der Wirbelsäulenchirurgie in Emmerich ist eng mit dem Namen Dr. Theis verbunden
- In Kleve findet Dr. Martin Theis offenbar bessere Rahmenbedingungen vor
- Pro Homine und das Karl-Leisner-Klinikum haben schon Kooperationsgespräche aufgenommen
Das ist eine bittere Pille für das Emmericher Willibrord-Spital: Dr. Martin Theis, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie, die überregional einen guten Ruf genießt und mit seinem Namen verbunden ist, wechselt zum 1. April 2018 ins Klever St. Antonius-Hospital. Pro Homine-Geschäftsführer Dr. Dieter Morlock weiß seit einer Woche von der Entscheidung: „Ein Headhunter hat Dr. Theis abgeworben. Ich kenne die Rahmenbedingungen in Kleve nicht, aber sie müssen deutlich besser sein als bei uns. Wir haben noch versucht darüber zu sprechen, mit welchen Verbesserungen in Emmerich wir ihn zum Bleiben bewegen könnten. Wir sind nicht zusammengekommen.“
In Krisenzeiten investiert
Offenbar sieht Dr. Theis in Kleve die bessere Perspektive. Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum sei ein „attraktives Klinikum“ geworden, in das die Trägergesellschaft „wahnsinnig investiert“ habe, so Dr. Morlock. Theis habe darauf verwiesen, dass in Krisenzeiten investiert werden müsse. „Kleve ist da schon weiter. Wir warten noch auf Fördermittel“, erklärt Dr. Morlock.
Seit 19 Jahren ist Theis, der in Kleve lebt, im Willibrord-Spital tätig. Die Zusammenlegung der Orthopädie und der Unfallchirurgie im Frühjahr scheint für ihn emotional nicht leicht gewesen zu sein.
Interne Abstimmungen laufen noch
Was bedeutet die Entwicklung für die eigentlich prosperierende Wirbelsäulenchirurgie in Emmerich? „Im Unterbau sind Oberärzte, die das komplette operative Spektrum abdecken können“, so Morlock. Hier könne jemand befördert werden. Weitere Expertise von außerhalb sei denkbar. Die interne Abstimmung dazu laufe noch.
Schon jetzt sei man mit dem Karl-Leisner-Klinikum im Gespräch über mögliche Kooperationen: „Man muss das im Sinne der Versorgung der Bevölkerung betrachten“, sagt Dr. Morlock. Sich gegenseitig Konkurrenz zu machen könne dauerhaft ein Problem sein.