Emmerich. . Am Freitag wurde die Polizeiwache in Emmerich offiziell eingeweiht. Um alle in NRW auf dieses Niveau zu bringen, fehlten 800 Millionen Euro.
- Rainer und Petra Verhoeven haben das Gebäude bauen lassen, um es an die Polizei zu vermieten
- Zur Einweihung kamen viele geladene Gäste, die alle die Umsetzung lobten
- Das neue Gebäude ist barrierefrei, sicherer, brandschutz- und energietechnisch auf dem neuesten Stand
„Es strahlt die Sonne“, sagte Wolfgang Spreen am Freitagmorgen, während es in Emmerich draußen im Strömen regnete. Der Landrat meinte nicht das Wetter, sondern seine Freude über die neue Polizeiwache in Emmerich, die jetzt nach dem Einzug im März auch offiziell eingeweiht wurde: „Die Sonne strahlt im Herzen.“
Viele geladene Gäste kamen in den schicken Neubau am Großen Wall. Der Landrat, wie auch alle folgenden Redner, holte als Behördenleiter zum Dankes-Rundumschlag aus. Alle Beteiligten sind sehr zufrieden mit der Umsetzung.
Die Polizei habe ein modernes Dienstgebäude bekommen: barrierefrei, mit ebenerdigem Gewahrsam, was für Polizisten und Gefangene weniger Gefahren bedeute, brandschutz- und energietechnisch auf dem neuesten Stand, was die sogenannte zweite Miete deutlich senke im Vergleich zu der seit 1966 genutzten Wache am Geistmarkt.
Kosten- und Zeitrahmen eingehalten
Rainer Verhoeven, der mit seiner Frau Petra und in Zusammenarbeit mit Bert Sluyter und seiner Firma Industriebau Imetaal als Generalunternehmer das Haus hat bauen lassen und an die Polizei vermietet, erzählte, wie es dazu kam: 1999 habe er, unterstützt von den Schwiegereltern, das Grundstück mit der großen Villa und dem umfangreichen Garten erworben. 2006 zog es den Thyssen Krupp-Mann ins Ausland und seither durch die Lande, sodass die Idee eines Mehrgenerationenhauses verblich.
Inzwischen war das Haus auch für die Schwiegereltern Rita und Helmut te Laak zu groß geworden, als Verhoeven die Anzeige in der Zeitung las: Investor zum Bau einer Polizeiwache gesucht. „Eine Schnapsidee“, sagt
der Emmericher zunächst. Aber dann überzeugte ihn Bert Sluyter: „Er meinte, wir können das zusammen machen.“
Heute ist die Schnapsidee „State of the Art“, wie es Dr. Klaus Schönenbroicher, Ministerialrat im Innenministerium des Landes NRW, das für die Ausschreibung zuständig war, sagt. Die neue Messlatte für Polizeigebäude.
Er nutzte auch die Anwesenheit der Landtagsabgeordneten Dr. Günther Bergmann (CDU) und Stephan Haupt (FDP) und erklärte, dass derzeit in NRW 800 Millionen Euro für den Ausbau der polizeilichen Immobilien fehle, um alle Gebäude auf den Stand von Emmerich zu bringen.
Für den Bau einer Polizeiwache gelte ein „äußerst anspruchsvolles Vergabeverfahren“, so Schönenbroicher weiter, was aber zur Folge habe, das in Emmerich für die Steuerzahler und für die Polizeibeamten das beste
Ergebnis erzielt worden sei. Die Barrierefreiheit sei gar „für kleines Geld“ realisiert worden.
Rainer Verhoeven betonte, dass der Neubau komplett im Zeit- und Kostenplan errichtet worden sei: „Das ist nicht selbstverständlich.“ Zumal für den anspruchsvollen Bau auch viele Änderungen nötig waren. Alles gemeistert.
>> EIN KREUZ WIE EIN „PLUS“
Eingeweiht wurde die neue Polizeiwache durch den katholischen Dechant Bernd de Baey und den evangelischen Pfarrer Dr. Martin Neubauer. De Baey brachte als Geschenk ein kleines, sehr modernes Kreuz mit, das man auch als Plus erachten kann. „Der Glaube als Mehrwert“, wie de Baey interpretierte.