Emmerich. .
Die Polizeiwache zieht im Frühjahr 2017 um. Vom Geistmarkt zum Großen Wall 52. Die weiße Villa, in der Helmut und Liza te Laak seit 15 Jahren wohnen, wird abgerissen. Tochter Petra und ihr Mann Rainer Verhoeven bauen das neue Dienstgebäude und vermieten es an die Kreispolizeibehörde. „Wir haben uns das durchgerechnet. Jetzt gucken wir mal“, sagte Petra Verhoeven. Landrat Spreen als oberster Polizeichef hat den Mietvertrag nach NRZ-Informationen bereits unterschrieben.
Viele Vorgaben
Zunächst war das alte Wemmer & Janssen-Grundstück an der Mennonitenstraße/B 8 als aussichtsreichster Standort gehandelt worden. Doch die Emmericher Gesellschaft für Kommunale Dienstleistungen hatte sich bei der Ausschreibung nicht durchsetzen können: Das Rennen machten die Verhoevens. Und so entsteht nun schräg gegenüber des Postgebäudes, angrenzend an das Steintor-Areal, die neue Polizeiwache. Der Neubau war notwendig geworden, weil die alte Wache am Geistmarkt „nicht mehr den Anforderungen an eine moderne und funktionstüchtige Polizeiwache entspricht, beispielsweise beim Gewahrsam, also dem Zellentrakt“, sagt Polizeisprecher Manfred Jakobi.
Das neue Objekt wird ohne Keller auf zwei Etagen errichtet. Die reine Nutzfläche beläuft sich auf 949 Quadratmeter. Die neue Dienststelle beherbergt Polizeiwache, Bezirksdienst, Kriminalkommissariat und die Sachbearbeitung Verkehrskontrolle.
Viele Kriterien waren zu beachten. Zum Beispiel der Standort. Der musste im Zentrum liegen, südlich der Bahn zwischen Rheinpromenade, Kleiner Wall, Steintor, ‘s-Heerenberger Straße und Hafenstraße. Und: „Wir müssen zwei Zufahrten haben“, so Jakobi. Die Erschließung erfolgt über eine Haupt- und eine Nebenzufahrt, beide vom Großen Wall aus. Eine weitere Vorgabe sind die 24 Stellplätze.
Die Kreispolizeibehörde Kleve hatte Anfang dieses Jahres das sogenannte Vermieter-Auswahlverfahren nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) in Gang gesetzt. Bei diesem Wettbewerb hatte schließlich ein privater Investor aus Emmerich den Zuschlag bekommen.
Die Villa wurde 1954/1955 gebaut. Vor 60 Jahren zog die siebenköpfige Familie des Emmericher Kaufmanns Fritz Reinhart-van- Gülpen dort ein, ehe die Familie in den 90er-Jahren das Zweifamilienhaus verkaufte. Es war auf den Mauern des großelterlichen Hauses errichtet worden. „Im Keller sind die Fundamente noch vorhanden“, so Alex Reinhart-van-Gülpen aus der Enkelgeneration. Er hatte nach seiner Rückkehr nach Emmerich 1975 selbst noch mit seiner Familie für mehrere Jahre in dem Elternhaus gewohnt.