Emmerich. . Spätestens Mitte 2017 soll die Polizeiwache Emmerich in ihr neues Gebäude am Großen Wall ziehen. Hier gibt es 200 Quadratmeter mehr Platz für Mitarbeiter.
Der Abriss ist beendet. Seit gestern wird offiziell gebaut. Der erste Spatenstich ist bereits gemacht. Tag um Tag entsteht nun die neue Dienststube der Polizei Emmerich am Großen Wall, schräg gegenüber des Postgebäudes und angrenzend an das Steintor-Areal. Die neue Stube kann sich sehen lassen. Das zumindest verrät die Planungsskizze: der weiße, zweigeschossige Bau wird mit seinem gläsernen Eingangsbereich ein moderner, gradliniger Hingucker sein. Für das Frühjahr nächsten Jahres ist die Fertigstellung des Gebäudes angepeilt, Mitte 2017 soll dann die Polizeiwache an den Großen Wall ziehen. Seit 1966 war diese am Geistmarkt in zwei durch einen Innenhof getrennten Gebäuden beheimatet. „Das aktuelle Objekt entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen“, musste dann auch Landrat Wolfgang Spreen beim ersten offiziellen Spatenstich zugeben. Lange habe man sich um einen Ersatzbau bemüht, „doch der war recht schwer zu bekommen“. Denn der Kreis Klever Polizei sei es nicht möglich, selber zu bauen.
Dass die Polizeiwache Emmerich samt Bezirksdienst, Kriminalkommissariat und der Sachbearbeitung Verkehrskontrolle – und somit knapp 50 Mitarbeitern – bald am Großen Wall beheimatet ist, ist dem Privatinvestoren-Paar Rainer Verhoeven und seiner Frau Petra (geborene te Laak) zu verdanken. Mittels eines nationalen Ausschreibungsverfahrens fand die Kreispolizeibehörde Kleve 2015 mit den Eheleuten Verhoeven die Bauherren und damit auch zukünftigen Vermieter des neuen Polizeigebäudes. Angestrebt wird eine Anmietung ab 2017 über eine Laufzeit von 15 Jahren mit der Option, den Mietvertrag um weitere fünf Jahre verlängern zu können.
Als Privatperson eine Polizeiwache zu bauen, sei sicher nichts Alltägliches, so Verhoeven. Den ersten Impuls dazu gab ein Zeitungsbericht. „Auf dem Schützenfest kam mein Freund Bert Sluyter auf mich zu und meinte, dass es eine ‘optimale Geschichte’ sei“, erklärt der Bauherr. Unterstützt von Sluyter, der als Prokurist bei Industriebau Imetaal arbeitet, warf der 47-Jährige dann zusammen mit seiner Frau im Ausschreibungsverfahren den Hut in den Ring. Und bekam den Zuschlag. Zur Höhe der Baukosten schweigt er. Unterstützt wird er aber bei der Finanzierung von der Stadtsparkasse Emmerich-Rees.
Zwei Zufahrten ohne Ampelregelung
Am Großen Wall wird nun eine zweigeschossige Polizeiwache, realisiert durch die Firma Imetaal, mit einer Nutzfläche von knapp 700 Quadratmetern entstehen. Neben zwei getrennten Zufahrten (die ohne Ampel geregelt werden) werden auf dem Grundstück 29 Stellplätze für Pkw sein. Darunter auch welche für Besucher der Wache. Wichtig für die Wache: das Polizeigewahrsam. Dieser wird sich, wie die Wache selbst, im Erdgeschoss des Gebäudes befinden. „Damit haben wir eine Gefahrenquelle weniger“, so Polizeipressesprecher Manfred Jakobi. Denn bislang mussten die Beamten mit dem Festgenommenen über eine Treppe in den Keller zum Polizeigewahrsam gehen.