Emmerich. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Heilig-Geist Kirche wird Waldemar Kuhns Schrottkreuz mit einer Fastentuch-Installation verhüllt.
Uta Meenen steht vor den Altären der Heilig-Geist Kirche. Ihr Blick geht nach oben. Nach zwei Tagen Arbeit hängt sie dort: die Konstruktion für das Fastentuch. Zum 50-jährigen Jubiläum bekommt das Gotteshaus eine besondere Installation, die das Schrottkreuz verhüllt. Die Kostümbildnerin, die bereits Gewänder für Kirchen genäht hat, hat sie entworfen.
Insgesamt elf Stofftücher aus lichtdurchlässigem Taft werden von der Decke hängen. Das Längste von ihnen ist 7,30 Meter lang. Meenen hat sie in den Räumlichkeiten der Hüthumer Galerie von Beatrix Kalwa genäht. Fünf Tage lang hat sie daran gearbeitet. „Mir war es wichtig, dass die Installation farblich schlicht ist und leicht wirkt. Sie sollte kein Störfaktor sein, sondern den Blick nach innen ermöglichen“, so Meenen. Für sie ist es ein großer Tag. Aus der Idee, dem Entwurf wird Realität. Zum ersten Mal wird sie sehen, ob alles so wird, wie sie sich das vorgestellt hat. „Ich bin aufgeregt, aber es ist ein gutes Gefühl.“ Doch für den Fall, dass etwas geändert werden muss, hat sie ihre Nähmaschine mitgebracht.
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Lichteffekte von Veni!
Noch ist es nicht soweit. Die Stoffrollen liegen fein säuberlich aufgereiht vor dem Altar. Jede ist mit einer Nummer versehen. „Dadurch wissen wir, in welcher Reihenfolge sie angebracht werden“, erklärt Meenen. Am Abend sollen alle Tücher hängen. Dann startet das Veni!-Team mit der Beleuchtung. Die Strahler stehen schon an ihrem Platz und sind verkabelt.Von unten und von der Seite werden die Tücher angestrahlt. „Vor Beginn der Messe werden die Besucher die Möglichkeit haben, das Licht- und Farbenspiel zu bewundern“, sagt Meenen. Während der Messe sei die Beleuchtung allerdings dezent gehalten. Offiziell eingeweiht wird die Installation während der Messe an Aschermittwoch. Bis dahin wird das Team um die Kostümbildnerin ganze Arbeit geleistet haben.
Millimeterarbeit beim Aufbau
In einer Düsseldorfer Werkstatt wurde die Konstruktion zusammengebaut. Fünf Schlosser starteten Dienstagmorgen um 7 Uhr mit dem Aufbau in der Kirche. Am höchsten Pilzdach wurde ein Gerüst aufgebaut. Drei Löcher mussten ins Dach gebohrt werden. Zwei Mal setzten die Schlosser dafür an, damit die Löcher tief genug sind. „Sicherheit war uns sehr wichtig“, betont Meenen. Für die dreieckige Halterung wurde ein Seilzug an der Wand angebracht. „Das erste Hochziehen war Millimeterarbeit, weil wir an den Lampen vorbei mussten.“ Bis Karfreitag wird die Installation hängen. Doch auch danach soll sie weiter genutzt werden. „Für Themengottesdienste um Fotos oder Videos zu projizieren beispielsweise, sagt die Sprecherin der Gemeinde Gabriele Debiel.