Duisburg-Neumühl. Pächterin Renate Fonferek verlässt Haus Birken in Duisburg nach Jahrzehnten. Der Eigentümer sucht neue Wirtsleute für die Traditionsgaststätte.
Renate Fonferek ist fast eine Frau der ersten Stunde: Schon kurz nach der Eröffnung von Haus Birken hat sie dort als Kellnerin angefangen. Das war 1989. Nach einer kurzen Unterbrechung übernahm sie das Restaurant an der Gerlingstraße 176 als Pächterin. Jetzt hat sie ihren Rückzug zum Jahresende angekündigt – aus „familiären und gesundheitlichen Gründen“.
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„Ich gehe mit Haus Birken schlafen und stehe mit Haus Birken auf“, sagt Renate Fonferek. Sie spricht von einem „erfüllten Full-Time Job“. Nun will die 66-Jährige aber nach langen Jahrzehnten mit Tablett und Zapfhahn, gerade nach dem Tod ihres Mannes im vergangenen Jahr, mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen und sich auch mehr um ihre Enkelkinder kümmern.
Die gute Nachricht: Das Restaurant wird seine Türen nicht schließen. „Wir wollen einen nahtlosen Übergang“, betonen Vermieter Christian Birken und seine scheidende Pächterin. Die Gaststätte erfreut sich weit über Neumühl hinaus großer Beliebtheit. Die Gäste loben vor allem die gute Küche; Schnitzel, Filets, Seelachs und Rumpsteaks stehen etwa auf der gutbürgerlichen Speisekarte. Nächstes Jahr steht der 35. Geburtstag des Restaurants an – und der soll gefeiert werden.
Haus Birken in Duisburg-Neumühl: Pächterin geht, gebuchte Feiern finden statt
Auch alle für das kommende Jahr gebuchten Familien-, Betriebs- und Vereinsfeiern werden stattfinden, neue Buchungen weiterhin angenommen. „Wir halten Wort“, betonen Birken und Fonferek.
Jetzt nimmt die intensive Suche nach einem neuen Pächter Fahrt auf. Da die Mund-zu-Mund-Propaganda offenbar gut funktioniert, wird Birken bald ein erstes Gespräch führen. Fonferek hält Augen und Ohren ebenfalls offen.
Christian Birken, der im September 2004 nach dem Tod seines Vaters die Verantwortung für Haus Birken übernommen hat, ist sich sicher, dass die Nachfolge trotz der schwierigen Zeiten geregelt wird. Schließlich biete man „eine neue Herausforderung, vor allem aber die große Chance auf eine sichere Existenz“.
Die gute Lage in der Nähe von zwei Friedhöfen sorgt zum Beispiel dafür, dass in der Gaststätte regelmäßig Beerdigungskaffees stattfinden. Auch die Kegelbahn sei gut ausgelastet. Zudem wollen die Kellner größtenteils an Bord bleiben.
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Die Gaststätte ist ein beliebter Treff für Vereine und Institutionen
„Der gute Ruf der Küche muss in jedem Fall gewährleistet bleiben. Darüber hinaus ist Haus Birken längst zu einem beliebten Treff für viele Vereine und Institutionen geworden“, sagt Birken. Das Restaurant ist das Vereinslokal des SC Hertha Hamborn. Christian Birken ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Vereins. Auch hier hat er die Nachfolge seines Vaters angetreten.
Die Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute und die KG Blau-Weiß Neumühl „Die Pils-Sucher“ halten regelmäßig ihre Versammlungen im Haus Birken ab. Und „Vereinszuwachs von etwas außerhalb“ hat man auch bekommen. Birken zeigt auf das schmucke Kaminzimmer. „Dort tagen gerade die Karnevalisten der Marxloher Jecken. Nachdem diese durch Veränderungen im Hotel Montan heimatlos geworden sind, haben sie bei uns eine neue Heimat gefunden.“
Sogar eine erfolgreiche Prunksitzung haben die Marxloher Jecken bereits im Haus Birken abgehalten. Nun treffen sie sich dort einmal im Monat zum Gedankenaustausch. „Wir sind von der ersten Sekunde an so herzlich aufgenommen worden, dass wir das Gefühl hatten, schon immer hier zu Hause gewesen zu sein“, lobt Präsident Jürgen Ohl die Freundlichkeit und das Entgegenkommen von Birken und Fonferek.
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Auch die regelmäßigen Knobelrunden im Thekenbereich hätten etwas mit gelebter „Kneipenkultur“ zu tun, betonen Vermieter und Pächterin. Und die soll unter einem Nachfolger bestehen bleiben und sogar ausgebaut werden. Das gesellige Miteinander, das Klönen, Essen und Trinken soll seinen großen Stellenwert behalten.
In Neumühl gebe es nur noch wenige Möglichkeiten, diese „anheimelnde Gemütlichkeit“ zu erleben. Deshalb, so Christian Birken, „ist das Weiterbestehen vom Haus Birken mit einem nahtlosen Übergang für unseren Stadtteil so wichtig.“ Ihm sei es dabei gleich, ob der Nachfolger das Objekt mieten oder gar kaufen möchte.
>> Eigentümer Christian Birken sucht einen Nachfolger für Renate Fonferek
- Vermieter Christian Birken steht interessierten potenziellen Nachfolgern für erste Rückfragen und Ortsbesichtigungen gerne zur Verfügung. Er ist telefonisch unter 0173 363 92 40 zu erreichen.
- Weitere Informationen zum Haus Birken gibt es im Internet auf www.haus-birken.com