Duisburg. Nach der Europawahl 2024 in Duisburg sind fast alle Stimmen ausgezählt. Mit diesen Ergebnissen steht fest: Es gibt klare Gewinner und Verlierer.

Bei der Europawahl 2024 in Duisburg hat es ein Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und SPD gegeben. Nach Auszählung aller Stimmbezirke ist die CDU die stärkste Kraft in Duisburg: Auf sie entfallen 22,83 Prozent der Stimmen. Knapp dahinter folgt die SPD mit 22,06 Prozent. Die rechtsextreme AfD erhält 16,69 Prozent, die Grünen 10,77 Prozent.

Europawahl 2024: Diese Parteien sind die Gewinner in Duisburg

Damit hat die CDU sich im Vergleich zur Europawahl 2019 um 2,93 Prozentpunkte gesteigert. Petra Vogt, Vorsitzende der CDU, blickt positiv auf das Ergebnis. Angesichts des AfD-Erfolgs sagt sie: „Es ist unverständlich, dass so viele Menschen im Duisburger Norden die AfD wählen.“

Sie glaubt nicht, dass es sich dabei um ehemalige CDU-Wähler handelt: „Der Norden war traditionell eine SPD-Hochburg, also muss sich die SPD die Frage stellen, warum dort Wähler die AfD gewählt haben.“

Die AfD gewinnt knapp 4,69 Prozentpunkte. In zwei Stadtbezirken ist die rechtsextreme Partei stärkste Kraft: in Hamborn und in Meiderich/Beeck. Ihren Bestwert erzielt sie mit 30,64 Prozent in Neumühl.

„Die Ergebnisse zeigen, dass wir keine Nischenpartei mehr sind“, sagt AfD-Kreisvorstand Andreas Laasch. Alan Imamura, Vorsitzender der AfD-Ratsfraktion glaubt: „Nächstes Jahr bei der Bundestagswahl reden wir über Direktmandate.“

Das BSW kommt bei seiner ersten Europawahl auf 5,72 Prozent der Stimmen. BSW-Kandidat Erkan Kocalar verpasst trotz seines aussichtsreichen Listenplatzes 7 nach derzeitigem Stand den Einzug ins Europäische Parlament: Nach den bundesweiten Hochrechnungen bekommt die Wagenknecht-Partei dort sechs Sitze.

Europawahl 2024: Diese Parteien sind die Verlierer in Duisburg

Verluste hinnehmen müssen SPD und Grüne. Die SPD verliert im Vergleich zu 2019 2,46 Prozentpunkte, der Stimmenanteil der Grünen hat sich sogar fast halbiert – minus 8,77 Prozentpunkte. Auch Linke (2,79/-2,99 Prozentpunkte) und FDP (4,33/-0,9 Prozentpunkte) verlieren.

„Erschreckend ist das Ergebnis der Rechten“, sagt SPD-Fraktionschef Bruno Sagurna. Auch Grünen-Ratsherr Sebastian Ritter bereitet das Ergebnis der AfD in Duisburg Sorgen: „Die Demokratiefeinde haben das gesellschaftliche Klima vergiftet, Hass und Vorurteile kultiviert, das ist kein gutes Zeichen.“ Aber: „Wir haben ein großartiges Grundgesetz. Unsere Demokratie ist stärker als die AfD.“

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Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zur Europawahl 2019 gestiegen: Vor fünf Jahren betrug sie 50,1 Prozent, der niedrigste Wert in allen NRW-Städten. Dieses Mal gaben 53,63 Prozent der wahlberechtigten Duisburger ihre Stimme ab. Innerhalb der Bezirke schwankt der Wert deutlich: So betrug die Wahlbeteiligung im Bezirk Meiderich/Beeck 41,34 Prozent, im Bezirk Süd 63,95 Prozent.

Die Stadt Duisburg hatte mit verschiedenen Maßnahmen versucht, Bürger an die Urnen zu bringen – unter anderem mit einer, allerdings gefloppten, Freibier-Aktion.

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Bei der Europawahl 2019 hatte in Duisburg die SPD die meisten Stimmen bekommen und kam auf 24,5 Prozent. Die CDU kam damals mit 19,9 Prozent auf knapp mehr Anteile als die Grünen mit 19,5 Prozent, die AfD holte 12 Prozent. 5,78 Prozent entfielen vor fünf Jahren auf die Linke, auf die FDP 5,2 Prozent.