Duisburg. Die Duisburger Grünen haben Strafanzeige gestellt: Zehn Prozent ihrer Plakate wurden beschmiert oder zerstört. Auch andere Parteien betroffen.

Wie vor jeder Wahl gibt es Scherzkekse, die es vermeintlich lustig finden, Schnurrbärte auf Wahlplakate zu pinseln. Den Mitgliedern von Bündnis 90/Die Grünen in Duisburg ist allerdings weniger zum Lachen zumute, weil zehn Prozent ihrer Plakate mutwillig zerstört worden sind.

37 Strafanzeigen gegen Unbekannt wurden erstattet. Neben den kleinen Plakaten, die an Laternen hängen, seien auch zwei der großformatigen Plakate zerstört worden, sogenannte „Wesselmänner“, die 3,60 mal 2,90 Meter groß sind.

Mehrere Parteien melden Beschädigungen an ihren Wahlplakaten

Eine Sprecherin der Polizei Duisburg bestätigt die Vorkommnisse. SPD, CDU und FDP haben demnach ebenfalls Beschädigungen gemeldet. Wenige Tage vor der EU-Wahl sei aber keine Zunahme im Vergleich zu vorherigen Wahlgängen festzustellen. Zuletzt lagen derartige Delikte teilweise im dreistelligen Bereich, aktuell (Stand Mittwoch, 5. Juni) seien die Zahlen noch zweistellig.

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Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, sich zu melden, wenn sie solche Beschädigungen beobachtet. Strafrechtlich gewertet werden sie auch inhaltlich. Eine klassische Sachbeschädigung liegt vor, wenn beispielsweise einem Politiker eine Brille über die Augen gemalt wurde. Wenn verfassungswidrige Zeichen zu erkennen sind, ermittelt der Staatsschutz.

Frieden geschützt, Plakat nicht: Die Duisburger Grünen haben 37 Strafanzeigen gegen Unbekannt gestellt.
Frieden geschützt, Plakat nicht: Die Duisburger Grünen haben 37 Strafanzeigen gegen Unbekannt gestellt. © Grüne Duisburg | Ulrike Tadema

Die Sonderermittler waren am vergangenen Wochenende bereits in Dinslaken im Einsatz, wo Wahlplakate mit AfD-Schriftzügen, Hitlerbärtchen und dem Wort Scharia beschmiert wurden. Auch Hakenkreuze seien zu erkennen gewesen.

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