Duisburg. Die Buchholzer St. Sebastianus-Bruderschaft feierte ein besonderes Schützenfest. Was in Buchholz los war – und wer die neuen Majestäten sind.

Ein ganzer Stadtteil in Festtagsstimmung: Das ist eigentlich in Duisburg-Buchholz immer der Fall, wenn - immer am Wochenende nach Pfingsten - die St. Sebastianus-Bruderschaft ihr Schützenfest feiert.

In diesem Jahr gab es aber einen Grund, noch einmal „einen draufzusetzen“. Die Bruderschaft feierte ihr 100-jähriges Bestehen, und viele Buchholzer feierten mit. Das wurde bereits am Freitag beim Großen Zapfenstreich deutlich. Allein bei dem kleinen Festzug vom Norbert-Spitzer-Platz über die Münchener Straße zum Vorplatz der Judas-Thaddäus-Kirche säumten viele Zuschauer die Straße, die sich die vom Tambourkorps Rheinklänge und der Blaskapelle Grafenwald musikalisch perfekt gestaltete Zeremonie nicht entgehen lassen wollten.

Jubiläumsschützenfest in Duisburg-Buchholz: Der Wettergott hat Gnade

Der gelungene Auftakt ließ für den Sonntag einiges erwarten. Der Wettergott hielt, wie bereits am Freitag, seine schützende Hand über das Geschehen in Buchholz und sorgte dafür, dass die schauerträchtigen Regenwolken sich erst nach dem Ende des großen Festumzugs am Sonntag entluden.

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So konnte der Sternmarsch von fünf Musikkapellen, die sich auf dem Buchholzer Marktplatz gemeinsam zu einem Platzkonzert eingefunden hatten, bei trockenem Wetter und angenehmen Temperaturen von mehr als 20 Grad stattfinden.

Buchholzer Schützen sind zufrieden: „War rappelvoll“

(Marsch)-Musik lag aber nicht nur bei dem Konzert im Herzen von Buchholz in der Luft, die daran beteiligten Kapellen bereicherten auch den anschließenden, aufgrund des Jubiläums besonders großen, Festumzug durch Buchholz‘s festlich geschmückte Straßen.

Gute Laune: Die Buchholzer Schützen und ihre Gäste hatten beim Fest im Duisburger Süden ausgesprochen gute Laune.
Gute Laune: Die Buchholzer Schützen und ihre Gäste hatten beim Fest im Duisburger Süden ausgesprochen gute Laune. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Brudermeister Michael Schilling freute sich sehr, dass das Platzkonzert auf dem von der Bevölkerung so gut angenommen wurde. „Der Markt war rappelvoll, die Zuschauer waren begeistert und hatten ihre helle Freude an dem, was die Kapellen mit ihrem tollen Musikprogramm geboten haben.“

Scheidende Majestäten genießen das Buchholzer Jubiläumsschützenfest

Viel Zeit, sich auszuruhen, blieb den Musikgruppen nach dem Gemeinschaftskonzert nicht. Denn bald schon startete - verstärkt um zwei weitere Kapellen - der große Jubiläums-Festumzug. Beteiligt waren aber nicht nur die zahlreichen Kompanien und Gruppen der örtlichen Bruderschaft. Zum Jubiläum hatten sich neben den Buchholzer St. Sebastianern auch etliche Bruderschaften aus dem Duisburger Süden und dem Stadtgebiet sowie weitere Schützenabordnungen aus der näheren Umgebung angesagt, die sich auf den mehrere Kilometer langen Weg durch den Stadtteil machten.

Besonders stolz war das scheidende Königspaar Jürgen Herrmanns und Angelika Förster, das genauso wie das Prinzenpaar Jan Rozsnyai und Pia Mertens den Beifall der Zuschauer am Straßenrand sichtlich genoss.

Königswürde im Jubiläumsjahr: „Ehrgeiz besonders groß“

Vor der großen Parade an der Münchener Straße durften sie allerdings vorab den Umzug verlassen und nahmen mit den zahlreichen Würdenträgern und Ehrengästen auf der kleinen Tribüne Aufstellung, um die Ehrenbezeugungen der vorbeimarschierenden Schützinnen und Schützen entgegenzunehmen.

Für die aktuellen Majestäten war das zum Ende ihrer Regentschaft noch einmal ein besonderes Erlebnis. Brudermeister Schilling erinnert sich: „Vor einem Jahr war beim Königsschießen der Ehrgeiz besonders groß. Die Kandidaten hatten natürlich alle das Ziel, sich als Schützenkönig beim Jubiläumsumzug zu präsentieren.“

Zufrieden zeigte er sich bereits am Sonntag nach dem Festumzug mit dem Verlauf des Schützen-Jubiläums: „Bisher ist alles prima gelaufen, genauso, wie wir es uns vorgestellt haben. Der Festausschuss und die Bruderschaft haben sehr gut gearbeitet.“

Es steht ein Baum auf dem Flur: Weil das Zelt der Buchholzer Schützen in Duisburg auf einem Spielplatz steht, müssen die Zeltbauer um die Botanik herumplanen.
Es steht ein Baum auf dem Flur: Weil das Zelt der Buchholzer Schützen in Duisburg auf einem Spielplatz steht, müssen die Zeltbauer um die Botanik herumplanen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Mit der Gewissheit wurde am Abend entspannt weitergefeiert. Auf dem Programm stand der große Schützenball, der wie die Veranstaltungen an den Vorabenden wieder für ein volles Festzelt sorgte.

>> WARUM IM BUCHHOLZER SCHÜTZENZELT EIN BAUM STEHT

Das ist schon ein Alleinstellungsmerkmal und eine Besonderheit: Die Zeltbauer stehen beim Buchholzer Schützenfest jedes Mal vor der Aufgabe, einen Baum in die Zeltlandschaft zu integrieren.

Das Zelt steht nämlich auf dem Spielplatzgelände an der Klagenfurter Straße, auf dem sich auch zahlreiche Bäume befinden. „Das hat halt nicht jeder Verein“, schmunzelt Michael Schilling.

>> DAS SIND DIE NEUEN BUCHHOLZER MAJESTÄTEN

  • König: Christopher Leenders, Königin: Anja Konrad (Unter den sieben Königsbewerbern waren zwei Schützinnen)
  • Kronprinz: Florian Grießhammer
  • Schülerprinz: Leon Scheffler
  • Tellprinzessin: Laura Lieser