Duisburg. Ein Duisburger Verein bietet nun auch Bogenschießen an. Jeder kann mitmachen, ob Vereinsmitglied oder nicht. Alle Informationen zum Angebot.

Knarz. Zing. Klatsch. Auch lautmalerisch können die Dinger einiges. Das „Knarz“ und das „Zing“ kriegen auch Anfänger hin, bloß mit dem „Klatsch“ klappt es nicht immer. Das ist nämlich das Geräusch, wenn der Pfeil die Zielscheibe trifft. Aber die Bogenschützen der St. Hubertus Schützenbruderschaft Duisburg-Großenbaum haben an diesem Donnerstag ja auch gerade erst angefangen mit ihrem neuen Angebot: Bogenschießen.

„Wir wollten einfach unser Angebot erweitern“, sagt Volker Schumacher, erster Brudermeister, und schaut dem nächsten Pfeil hinterher. Zing. Kein Klatsch. „Wir sind da Vorreiter bei den Schützenbruderschaften und hoffen, dass die anderen nachziehen.“ Gibt es das neue Angebot auch, um dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken? „Nein. Den haben wir gar nicht. Wir wachsen gegen den Trend, wir haben Zulauf in allen Bereichen.“ Klatsch.

Richtig Bogenschießen: In Duisburg lernen Anfänger, wie das geht

Ein satter Klatsch sogar. Geschossen hat nämlich Sven Tathoff, der weiß, wie es geht und der seine Schützenbrüder anleitet. „Seitlich zur Scheibe, Beine parallel, den linken Arm ausstrecken und die Sehne mit der rechten Hand bis zum Mundwinkel ziehen. Und dann einfach loslassen.“ Einfach ist das ganze natürlich nicht. Aber einfacher als gedacht. Das liegt auch an dem modernen Schießgerät, in diesem Falle ein „Take-Down-Recurvebogen“, bei dem die Arme ausgetauscht werden können, je nachdem, wie viel Kraft der Schütze in den selbigen hat – ein echtes Hightech-Gerät.

Voll ins Gelbe: Volker Schumacher (l.) und Sven Tathoff von der St. Hubertus Schützenbruderschaft Duisburg-Großenbaum betrachten die Früchte ihrer Arbeit.
Voll ins Gelbe: Volker Schumacher (l.) und Sven Tathoff von der St. Hubertus Schützenbruderschaft Duisburg-Großenbaum betrachten die Früchte ihrer Arbeit. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Ganz anders der Nachbau eines englischen Langbogens aus dem 15. Jahrhundert. Jene Erfindung, die die englische Armee für kurze Zeit quasi unbesiegbar machte. Kaum zu glauben, wenn man sich das blanke Stück Holz so anguckt, ohne Pfeilauflage, Zielvorrichtung, ohne alles. Gleich daneben der Nachbau eines ägyptischen Bogens, nicht irgendeines Bogens wohlgemerkt. „Der ist einem Bogen nachempfunden, der Tutanchamun als Beigabe in sein Grab gelegt wurde. Den habe ich in einem Workshop selber gebaut“.

Große Pläne: Duisburger Verein plant Wettbewerbe im Bogenschießen

Sven Tathoff friemelt an seinem linken Unterarm herum. „Diese Ledermanschette am Unterarm sollte man schon tragen, gerade, wenn die Arme blank sind. Wenn die Sehne auf den Arm schlägt, das gibt schon blaue Flecken.“ Wer so viel Ahnung hat, weiß doch bestimmt auch, wie man mit so einem Bogen zielt. „Im Prinzip gibt es drei Varianten. Einige visieren die Scheibe über den Pfeil an, andere stellen sich vorher die Flugbahn des Pfeils vor. Oder man schießt einfach nach Instinkt. Generell gilt aber: je mehr Erfahrung, desto besser.“ Klatsch.

Bis zum Mundwinkel: Bei den St. Hubertus Schützenbrüdern in Duisburg-Großenbaum lernen auch Anfänger die richtige Schusstechnik.
Bis zum Mundwinkel: Bei den St. Hubertus Schützenbrüdern in Duisburg-Großenbaum lernen auch Anfänger die richtige Schusstechnik. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Wo will der Verein denn mal hin mit seinem neuen Angebot? „Im Mai schießen wir erstmal vereinsintern, jeden Donnerstag hier auf dem Platz“, sagt Volker Schumacher. „Ab Juni öffnen wir das Angebot dann für die Allgemeinheit, da kann jeder kommen, auch, wenn er kein Mitglied bei uns ist.“ Wer sich also immer schonmal am Bogenschießen probieren wollte: Am Donnerstag, 6. Juni, gibt es um 17 Uhr auf dem Schützenplatz an der Saarner Straße die Gelegenheit dazu.

„Ich schätze, dass wir letztendlich auf 25 Schützen aus dem Verein kommen werden. Wir wollen dann erstmal vereinsintern einen Meister ermitteln“, sagt Schumacher, auf lange Sicht denken die Schützenbrüder aber größer. „Wenn sich das Bogenschießen in den Bruderschaften etabliert, peilen wir eine Stadtmeisterschaft an. Einen Schritt weiter gedacht käme dann die Teilnahme an einer Meisterschaft im Diözesanverband des Bistums Essen und dann NRW-weit Diözesanverbands-übergreifend mit allen fünf Bistümern, also Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn.“ Große Ziele also für die Duisburger Schützenbrüder. Knarz. Zing. Klatsch.