Duisburg. Straßen und Plätze, verschwundene Fabriken und Häuser, Hochwasser und Eis auf dem Rhein: Hier sehen Sie 32 historische Fotos von Alt-Walsum.
Diese historischen Aufnahmen aus dem heutigen Walsum dürften Stadtteil-Patrioten und Nostalgiker gleichermaßen erfreuen: Wir zeigen hier bislang unveröffentlichte Fotos von Alt-Walsum.
Für unsere Langzeit-Serie „Duisburger Stadtteil-Geschichte(n)“ begibt sich unser Autor Martin Kleinwächter für jede neue Folge ins Duisburger Stadtarchiv, wählt dort Motive für Artikel und Bildergalerien aus – und das Archiv stellt die Aufnahmen dann als besonderen Service für unsere Redaktion im Dateiformat zur Verfügung. Bislang haben wir so 26 Duisburger Ortsteile vorgestellt, aus dem Stadtnorden etwa Meiderich , Alt-Hamborn , Beeck und Vierlinden. In der Zeitung sind die Artikel reich bebildert, im Internet ist jeweils eine ganze Galerie mit weiteren historischen Aufnahmen vom jeweiligen Stadtteil zu sehen.
Die Folge 5 über Alt-Walsum ist zwar bereits im September 2020 erschienen, jedoch nur mit 12 jener 32 Fotos, die Fotograf Stefan Arend damals im Stadtarchiv reproduziert hatte. Wir haben Sie nun allesamt in einer Bildergalerie noch einmal neu zusammengestellt. Viel Vergnügen damit!
Historische Fotos von Alt-Walsum
Bäuerliche Idylle um 1900 an der Theodor-Heuss-Straße, die früher Rheinstraße hieß und an der Zellstofffabrik vorbei durch den südlichen Teil des Dorfes bis zum Fähranleger führte. Heute ist sie eine Sackgasse mit unmittelbarer Nachbarschaft von Wohngebäuden und Gewerbebetrieben.
© Stadtarchiv Duisburg | Repro: STEFAN AREND
Fährbetrieb über den Rhein hat es in Alt-Walsum schon vor 1657 gegeben. Die Aufnahme der Fähre vor der Kulisse von Orsoy dürfte aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammen.
© Stadtarchiv Duisburg | Repro: STEFAN AREND
Bild unten: Mit einem regelrechten Volksfest wurde 1958 die Inbetriebnahme der neuen Personen- und Automobil-Schnellfähre nach Orsoy gefeiert. Die alte Fähre war 1945 durch Artilleriebeschuss zerstört worden. Von da an war nur noch das Übersetzen von Personen möglich, die ab 1947 an einem motorbetriebenen Seil im Boot über den Fluss gezogen wurden.
© Stadtarchiv Duisburg | Repro: STEFAN AREND
Die Gaststätte „Wacht am Rhein“ an der alten Fährstraße, heute Rheinstraße, auf einer alten Postkarte. Das Gebäude existiert nicht mehr.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Seit 1936 gibt es die Hubbrücke an der Einfahrt zum damals ebenfalls neu angelegten Walsumer Nordhafen. Die Aufnahme von Anfang der 1950er Jahre zeigt den Blick auf die Hafeneinfahrt mit der St.-Dionysius-Kirche und dem St.-Camillus-Hospital im Hintergrund. Der Kirchturm ist nach der Zerstörung der Kirche 1945 zunächst stark vereinfacht wiederaufgebaut worden und hat erst 1959 wieder ein Spitzdach erhalten.
© Stadtarchiv Duisburg | STEFAN AREND / FUNKE Foto Services
Im Frühjahr 1929 war der Rhein zugefroren, was auch damals eine Attraktion war. Im Hintergrund die Kulisse von Orsoy.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Der Schichtwechsel auf der Zeche Walsum um 1960 zeigt sich hier im erhöhten Verkehrsaufkommen an der Kreuzung der Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße mit der Römerstraße.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Wie stark Gebäude direkt am Rheinufer durch Hochwasser gefährdet waren, zeigt diese Aufnahme vom Bereich Fährstraße/Am Rinderhaus um 1960. Das Gehöft steht heute nicht mehr.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Diese Aufnahme muss noch vor dem Bau der Walsumer Hubbrücke 1936 entstanden sein. Denn seitdem verläuft sich die Kaiserstraße an der Stelle, die hier zu sehen ist. Das stattliche Bauernhaus steht auch nicht mehr. Damals aber verlief die Kaiserstraße noch ziemlich geradeaus, von Süden kommend, in den Ort hinein. Dafür benötigt die Königstraße heute einen weiten Bogen.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Die kurvenreiche Auffahrt zur Walsumer Hubbrücke über den Nordhafen ist heute von Bäumen eingesäumt. In den 1950er Jahren, als diese Aufnahme entstanden ist, war das noch nicht der Fall. Im Hintergrund die St.-Dionysius-Kirche und das St.-Camillus-Hospital.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Blick in den 1950er Jahren vom westlichen Ortsrand auf die St.-Dionysius-Kirche mit ihrem damaligen verkürzten Turmdach und den Anlagen der Bergwerks Walsum und des benachbarten Kohlekraftwerks im Hintergrund. Das Gehöft vor der Kirche gibt es heute noch.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Seit 1900 war Alt-Walsum an eine Stichbahn zur elektrischen Straßenbahn von Hamborn nach Dinslaken angebunden. Das hatte auch etwas mit der 1897 am Rheinufer errichteten Zellstofffabrik zu tun. Die Bahn fuhr aber, hier zu sehen vor dem Zweiten Weltkrieg auf der Kaiserstraße, nicht bis zum nördlichen Ortskern mit der St.-Dionysius-Kirche im Hintergrund, sondern endete noch auf der Rheinstraße. 1945 wurde die Linie aufgegeben.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Um 1960 ist hier das St.-Camillus-Hospital an der Kirchstraße zu sehen. Es wurde 1909 eröffnet, erlitt 1943 schwere Luftkriegsschäden, wurde nach dem Krieg wiederaufgebaut und ist seit 1980 eine Fachklinik für Suchtkranke.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Hier hat der Fotograf um 1960 vom Turm der St.-Dionysius-Kirche die Bebauung auf der Westseite der Kaiserstraße (li.) bis hin zur Königstraße in Bildmitte aufgenommen.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Blick auf den südlichen Teil von Alt-Walsum um 1960. Im Vordergrund die Rheinstraße, die erst später mit dem Bau der Haindl-Papierfabrik abgebunden wurde. Im Hintergrund das St.-Camillus-Hospital und der Nordhafen. Rechts Anlagen des Kohlekraftwerks und links daneben Gebäude, die alle erst für den Bau des neuen Steag-Kraftwerks weichen mussten.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Blick um 1960 vom Kirchturm von St. Dionysius in nordöstliche Richtung auf die ersten Eigenheime am Johanniterweg und die dahinter liegenden ersten neuen Mehrfamilienhäuser an der Königstraße.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Reproduktion einer historischen Photographie aus Alt - Walsum.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Hier fällt der Blick im Jahr 1950 vom Laugenturm der Zellstofffabrik mit ihren Gleisanlagen nach Nordwesten. Rechts verläuft die alte, später abgebundene Rheinstraße. Ganz im Hintergrund halbrechts die St.-Dionysius-Kirche und weiter rechts das St.-Camillus-Hospital.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Hier fällt der Blick 1959 vom Kirchturm von St. Dionysius auf die Kirchstraße mit dem katholischen St.-Camillus-Hospital, das damals nach schweren Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg gerade neu aufgebaut war.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Die Zellstofffabrik am Rheinufer in Alt-Walsum um 1900. Grillo aus Hamborn hat sie errichtet, schon 1903 aber an die AG für Maschinenpapier-Fabrikation in Aschaffenburg verkauft. 1963 wurde sie wegen mangelnder Rentabilität stillgelegt.
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Wenn der Rhein Hochwasser führte, konnte es auf der Kaiserstraße so aussehen wie hier in den 1920er Jahren. Erst in den 30er Jahren entstand ein fünf Kilometer langer Hochwasserschutzdeich bis an die nördliche Grenze der Gemeinde Walsum.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Postkarte mit Ansicht des Ausflugslokals „Wacht am Rhein“ um 1900. Sie lag an der alten Fährstraße, heute Rheinstraße, existiert heute nicht mehr.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Als diese Aufnahme des Bergwerks Walsum 1959 entstand, hat es rund 7000 Menschen beschäftigt. Von 1930 bis 2008 war es in Betrieb. Seine höchste Fördermenge hat es 1987 (3,4 Millionen Tonnen) mit rund 4600 Beschäftigten erreicht. Die Fläche liegt heute weitgehend brach.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Die Karte von Anfang des 20. Jahrhunderts zeigt das Straßendorf Alt-Walsum mit den beiden Siedlungsschwerpunkten.
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Nordwestlich der alten Zellstofffabrik von 1897 hat die Firma Haindl aus Augsburg Anfang der 1960er Jahre ihre Papierfabrik errichtet. Das Bild zeigt die Baustelle. Die Zellstofffabrik war 1963 stillgelegt worden. 2015 endete auch die Produktion bei Haindl. Heute befindet sich auf dem Areal Logport VI.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Seitdem das Steag-Kraftwerk 2007 erweitert wurde, ist vom südlichen Teil Alt-Walsums nur noch die Gaststätte Walsumer Hof übrig geblieben. Ursprünglich war Alt-Walsum in zwei Siedlungsschwerpunkte aufgeteilt, die Kaiserstraße im Norden und die Rheinstraße im Süden. Das Bild zeigt die Rheinstraße vor dem Ersten Weltkrieg.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Wie es sich für eine Dorfkirche gehörte, war die Kirche St. Dionysius ursprünglich dicht von landwirtschaftlichen Gebäuden umgeben, hier um 1900 von der Königstraße aus gesehen, die früher auch vor ihr Kaiserstraße hieß und noch keine Sackgasse war, sondern die beiden Siedlungszentren Alt-Walsums miteinander verbunden hat. Repro: Stefan Arend
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Die katholische Volksschule an der Theißelmannstraße, heute Theißelmannschule, ist im Jahr 1900 gebaut worden. Sie löste eine Schule von 1843 ab, die neben der Kirche gestanden hat. Die Aufnahme ist undatiert.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Blick auf die Kaiserstraße in südlicher Richtung um 1900. Die katholische Kirche St. Dionysius wurde 1880 bis 1883 an Stelle einer um 1000 errichteten Kapelle gebaut. Links vor der Kirche befinden sich heute Mehrfamilienhäuser.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Der Römerhof an der Kreuzung Römerstraße/Bahnhofstraße, hier in einer Aufnahme vor dem Ersten Weltkrieg, wurde 1905 gebaut und diente bis 1908 als erster Amtssitz der neuen Gemeindeverwaltung. Er ist bis heute ein stattliches Gebäude geblieben.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Etwas außerhalb, auf halbem Weg zur Römerstraße, lag an der Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße die 1902 gebaute evangelische Volksschule. Sie wurde 1945 zerstört und nicht wieder aufgebaut.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND
Das Bild zeigt links die beiden Häuser Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße 137 und 139 um das Jahr 1960 herum. Davor hat sich die Zufahrt zum Bergwerk Walsum befunden. Das Haus gegenüber steht nicht mehr. Dort erstrecken sich heute Außenanlagen des Mineralwasserherstellers Hövelmann.
© Funke Foto Services | STEFAN AREND