Duisburg. Am ersten Arbeitsmarkt hat Thomas Held seine Berufung gefunden. Wie er mit psychischer Behinderung den Sprung in die Festanstellung schaffte.
Mit seiner psychischen Erkrankung gilt Thomas Heldt als behindert. Dass er dennoch den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt geschafft hat und nun in der Telefonzentrale des Landgerichts Duisburg arbeiten kann, macht ihn mehr als zufrieden. Es ist sein „absoluter Traumjob und eine Aufgabe, die einfach zu 100 Prozent zu ihm passt“, berichtet das Team der Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Seit 2015 hat er in der Betriebsstelle Sepos in Großenbaum gearbeitet und sich weiterentwickelt, sagt Mareike Lieven, Leiterin „Berufliche Orientierung und Vermittlung“ der Duisburger Werkstatt. „Hier beim Landgericht bin ich jetzt angekommen“ freut sich Thomas Heldt.
Werkstatt für Menschen mit Behinderung bereitet auf den 1. Arbeitsmarkt vor
In der Werkstatt habe er gelernt, einen Arbeitsrhythmus einzuhalten, auf Tagesstrukturen und z. B. Pünktlichkeit zu achten. Auch seine Konditionen findet er spitze. „Abwechslungsreiche Arbeit, hervorragende Arbeitszeiten und ein Festgehalt vom Land NRW. Besser kann man es nicht haben“, berichtet er und ist glücklich, auf dem ersten Arbeitsmarkt angekommen zu sein und hier Anerkennung zu erfahren.
„Wir freuen uns, wenn Mitarbeiter aus unserer Werkstatt den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen“, erklärt Lieven. Mit ihrem Team unterstützt sie Mitarbeiter mit Behinderung, erste oder erneute Erfahrungen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu sammeln. Ihnen werden betriebsintegrierte Arbeitsplätze in Duisburger Firmen oder im öffentlichen Dienst angeboten. Dabei werden sie von den Fachkräften der Werkstatt angeleitet, qualifiziert und begleitet. „So können Erfahrungen auf dem ersten Arbeitsmarkt gesammelt und Fertigkeiten trainiert werden, die Werkstatt bleibt erst einmal zuständig und ist erster Ansprechpartner.“
Werkstatt sucht Arbeitgeber als Kooperationspartner
Um noch mehr Mitarbeitern mit Behinderung eine Chance zu geben, werden insbesondere im Bereich Bürotätigkeiten neue Praktikums- und Außenarbeitsplätze bei Duisburger Firmen gesucht, wirbt Mareike Lieven. Dank diverser Kooperationen können Werkstatt-Mitarbeiter aktuell in den Bereichen Lager & Logistik, Gartenlandschaftsbau, Hauswirtschaft und Gastronomie Erfahrungen sammeln.
Das Landgericht Duisburg freut sich über die Verstärkung: „Wir möchten eine Vorbildfunktion einnehmen und die Justizwachtmeister freuen sich über die Entlastung, die Herr Heldt dem Team bringt“, sagt Justizoberinspektorin Swetlana Sklarow.
Früher wurden Justizwachtmeister in Duisburg in der Telefonzentrale eingesetzt. Jetzt ist Thomas Heldt vor Ort. „Auf seine Zuverlässigkeit können wir bauen“, so Swetlana Sklarow. Er kenne mittlerweile alle Zuständigkeiten, alle Räume und gerichtsinternen Abkürzungen.
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In der Duisburger Werkstatt arbeiten 1100 Menschen mit Behinderung. Der Fachbereich „Berufliche Orientierung und Vermittlung“ begleitet Praktika, betriebsintegrierte Arbeitsplätze und Übergänge.