Duisburg. Nachwuchs mit Seltenheitswert: Im Zoo Duisburg können Besucherinnen und Besucher erstmals die Fossa-Drillinge im Gehege beobachten.

Endlich sind die Fossa los: Seit wenigen Tagen erkunden drei Neulinge im Tierpark die für Gäste einsehbare Außenanlage im Zoo Duisburg. Sie klettern auf Baumstämme und halten Mutter Kinja ordentlich auf Trab. „Es ist das erste Mal, dass sich die Jungtiere bei ihren Ausflügen auch von Besuchern beobachten lassen“, erklären die Verantwortlichen am Kaiserberg.

Bei der Geburt im Juni waren die Jungtiere mit einer Länge von nur 23 Zentimetern und einem Gewicht von rund 100 Gramm noch winzig klein. Jetzt dürfen die Raubtiere endlich die Außenanlage entdecken. Und auch wenn die Jungtiere mittlerweile recht selbstständig sind, feste Nahrung fressen und immer häufiger auch ihre eigenen Wege gehen, hat Mutter Kinja das Trio immer im Blick.

Fossa-Haltung im Zoo Duisburg: 70 Jungtiere seit 1975

„Kinja ist eine sehr erfahrene Mutter, die ihre Aufgabe fantastische ausfüllt. Sie ist fürsorglich, sehr ausgeglichen und überaus entspannt“, sagt Revierleiter Mike Kirschner. Seit Haltungsbeginn im Dezember 1975 sind am Kaiserberg fast 70 Jungtiere der bedrohten Art aufgewachsen. „Das ist weltweit einmalig. Kein anderer Zoo hat diese Erfolge zu verbuchen“, erklärt Kirschner.

Der Tierpfleger hat die Aufzucht über Jahre begleitet und war auch schon für ein Hilfsprojekt auf Madagaskar. Ein entscheidender Erfolgsfaktor: „Unsere komplexe Zuchtanlage bietet genau die Voraussetzungen, die es für die Nachzucht der madagassischen Raubtiere braucht“, erklärt der Tierpfleger. Die Anlage sei für die deutsche Zoowelt „einzigartig“ und bestehe aus einsehbaren Bereichen für die Besucher sowie miteinander kombinierbaren Gehegen im rückwärtigen Bereich.

Zoo Duisburg: Mehr Themen aus dem Tierpark

Um die bedrohten Tiere auf Madagaskar besser zu schützen, initiierte der Zoo Duisburg im Jahr 1995 einen Artenschutzfond, in den europäische Zoos, die Fossa halten, sowie private Förderer Spenden einzahlen. Dieser wird von Duisburg aus verwaltet und fördert konkrete Artenschutzmaßnahmen auf Madagaskar.

So werden beispielsweise Wildhüter bezahlt und Ausrüstung in Form von Ferngläsern, Funkgeräten sowie Fahrzeugen finanziert. Auch die Entwicklung und Anschaffung von sicheren Hühnerställen hat das Projekt angestoßen. Wenn Fossa die Nutztiere nicht mehr erbeuten, schwinden Konflikte zwischen Mensch und Tier und somit auch die Motivation zur Jagd auf die Raubtiere.