Duisburg. Der Zoo Duisburg freut sich über seltenen Nachwuchs: Im Fossa-Gehege gibt es Drillinge. Die Jungtiere haben bereits ihre Namen bekommen.

Der Zoo Duisburg freut sich über drei kleine Fossa. Das Trio ist bereits im Juni zur Welt gekommen. An der Seite von Mutter Kinja erkundet der Nachwuchs die rückwärtige Anlage, klettert auf Baumstämme und ist zunehmend selbstständig. Nun stand der erste Besuch der Tierärztin an.

„Alle drei sind putzmunter“, sagt Revierleiter Mike Kirschner. Im Rahmen der tiermedizinischen Untersuchung erfuhren die Mitarbeiter auch das Geschlecht der Jungtiere: Zwei Männchen, die die Namen Sambao und Kamoro erhielten, sowie ein Mädchen, getauft auf den Harana, gehören nun zur Population am Kaiserberg. Mutter Kinja kümmere sich routiniert um ihren Nachwuchs, heißt es aus dem Zoo.

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Zoo Duisburg: Fossa brauchen viel Ruhe bei der Aufzucht

Mit einem Geburtsgewicht von rund 100 Gramm und einer Größe von nur 23 Zentimetern wagten sich die Jungtiere nach sieben Lebenswochen erstmals aus der Wurfbox. „Am Anfang sind die Ausflüge sehr kurz, mit jeder Woche werden die Kleinen aktiver“, erklärt der Tierpfleger und ergänzt: „Frühestens ab dem vierten Monat gehen wir an den Nachwuchs und beobachten vorher die Aufzucht mit Abstand. Denn Fossa reagieren sehr sensibel auf Störungen, brauchen im Umgang viel Ruhe und Routine.“

Die endemischen Raubtiere gehören zu den Publikumslieblingen im Zoo Duisburg. Drei Fossa-Jungtiere wachsen nun am Kaiserberg auf.
Die endemischen Raubtiere gehören zu den Publikumslieblingen im Zoo Duisburg. Drei Fossa-Jungtiere wachsen nun am Kaiserberg auf. © Zoo Duisburg | Mathias Appel

Die Vorgehensweise war schon oft von Erfolg gekrönt: Der Zoo Duisburg ist mit Abstand der weltweit erfolgreichste Halter dieser Art. Seit Haltungsbeginn am 14. Juni 1980 wuchsen am Kaiserberg fast 70 Jungtiere auf. Während am Kaiserberg die nächste Generation groß wird, ist die Situation auf Madagaskar laut Angaben des Zoos dramatisch.

Zoo Duisburg unterstützt Projekte auf Madagaskar

Schätzungen gehen davon aus, dass es nur noch etwa 2500 Exemplare der scheuen Tiere auf Madagaskar geben könnte. Um die Art zu schützen, initiierte der Zoo Duisburg im Jahr 1995 den Fossa-Fond – ein Artenschutzfond, in den europäischen Zoos, die Fossa halten, sowie private Förderer Spenden einzahlen. Seit Gründung wird der Fond von Duisburg aus verwaltet und fördert konkrete Artenschutzmaßnahmen auf Madagaskar.

So werden beispielsweise Wildhüter bezahlt und Ausrüstung in Form von Ferngläsern, Funkgeräten sowie Fahrzeugen finanziert. Dazu gehört auch die Entwicklung und Anschaffung von fossasicheren Hühnerställen. „Wenn die Fossa die Nutztiere der Bevölkerung nicht mehr erbeuten, schwindet der Konflikt zwischen Mensch und Tier. Das führt dazu, dass die Motivation zur Jagd sinkt“, erklärt Biologin Taissa Faust, die den Fossa-Fond von Duisburg aus verwaltet.

>> DUISBURGER PFLEGER WAR SCHON AUF MADAGASKAR

  • Als scheues und zurückgezogen lebendes Raubtier werden Fossa selten im ursprünglichen Lebensraum auf Madagaskar gesehen. „Aufklärungs- und Bildungsarbeit vor Ort ist daher enorm wichtig“, weiß Revierleiter Mike Kirschner.
  • Hierfür ist 1998 in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, eine große Anlage fertiggestellt worden, in der Fossa leben und als Botschaftertiere ihrer Artgenossen fungieren.
  • Der Duisburger Tierpfleger war selbst vor Ort. „Drei Wochen lang haben wir überwiegend in Handarbeit und mit den Menschen vor Ort die rund 150 Quadratmeter große Anlage gebaut, in der sich im Jahr 2011 sogar Nachwuchs eingestellt hat“, erinnert sich der Tierpfleger.