Duisburg. RTL zeigt den jetzt den zweiten Duisburg-Krimi. Was von der Stadt in Folge eins zu sehen war und was es mit dem „Ruhrpott-Flamingo“ auf sich hat.
Duisburg hat einen neuen Fernsehkrimi: Nach dem Klassiker Horst „Schimmi“ Schimanski und der erfolgreichen „Wapo Duisburg“ (beides ARD) läuft nun dienstags eine neue Filmreihe (zunächst zwei Folgen) bei RTL — und das zur Primetime um 20.15 Uhr. In „Die Neue und der Bulle“ spielen Caroline Peters („Mord mit Aussicht“) und Serkan Kaya („KBV – Keine besonderen Vorkommnisse“) die Hauptrollen.
Zur Handlung: Kneipenwirtin Conny fängt als Quereinsteigerin bei der Polizei an. Vom Zapfhahn geht es erst in das Polizeiarchiv und dann ganz schnell an die Ermittlung. Plötzlich Bulle!
Mit markantem Ruhrpottcharme vor grauen Gebäuden macht das neue Ermittlerteam, das auch „Die Resolute und der Ruppige“ heißen könnte, den Ruhrkrimi wieder lebendig. Da gibt es, na klar, auch den „Paten von Duisburg“ mit den Kernkompetenzen Drogen, Waffenhandel, Korruption.
Duisburg-Krimi bei RTL: Das ist von der Stadt zu sehen
Von Duisburg selbst sieht der Zuschauer aber nicht so viel. Und das, obwohl in Duisburg und in Köln gedreht wurde. Die Kneipe „Ruhrpott Flamingo“ mit pinker Taube als Neonleuchtröhren-Logo ist natürlich frei erfunden und doch „der feinste Laden von ganz Duisburch“.
Der Ruhrpottslang wirkt hier bewusst eingesetzt, pointiert und der „Bier, Wein, Schnäpsken“-Szenerie angepasst. Trotzdem schleicht sich auch mal ein „Woll?“ an das Satzende, das eher ins Sauerländische gehört. Sobald die Szenerie aber die Kiez-Kneipe verlässt, schwindet der Duisburg-Ton und somit auch der wohlbekannte Dialekt. Er wird dann nicht mehr so extrem eingesetzt, was natürlicher wirkt.
Die Straße, in der die Kneipe „Ruhrpott Flamingo“ zu Hause ist, könnte im Dellviertel oder Hochfeld liegen, lässt sich aber nicht besser verorten. Dafür sorgen die Schnittbilder beim Szenenwechsel für echte Duisburg-Gefühle. Schon der Vorspann zeigt Innenhafen und Landesarchiv, rauchende Schlote und Stahlwerk. Zwischen den Szenen folgen Bilder von Brücken mit Autos und dem Rhein.
Das fiktive Polizeipräsidium ist natürlich nicht das an der Düsseldorfer Straße. Auch die Szenen auf dem Speditionsgelände passen zwar zu Duisburg, können aber auch an einem anderen Ort gedreht worden sein.
Klar ist: Bei einem Telefonat steht die Verpächterin der Kneipe im Innenhafen. Im Hintergrund ragen groß die „Five Boats“ und nochmal das markante Landesarchiv hervor. Hier kennt sich der Duisburg-Zuschauer aus. Warum nicht mehr echte Orte zeigen? Das fehlt hier im Duisburg Kimi, wie RTL die Serie selbst betitelt.
Zweite Folge am Dienstag, 20. Februar
Hauptdarstellerin Caroline Peters, „die Neue“, wirkt wie die Ruhrpott-Meg-Ryan mit ihrer blonden Mähne und ihrem beherzten Auftreten. Dabei hat Peters auch noch einen echten Duisburg-Bezug. Sie ist hier schon im Jahr 2017 bei der Ruhrtriennale im Landschaftspark aufgetreten.
Revier-Schauspieler Uwe Fellensiek hat ebenfalls eine Rolle in dem Krimi. Der Mann aus „Manta Manta“ spielte 1981 schon im ersten Schimanski-Tatort „Duisburg Ruhrort“ mit.
„Die Neue und der Bulle“ bietet endlich mal wieder Action und Spannung. Inklusive Schießereien, bei denen nicht immer nur daneben gezielt wird. Dabei hilft Conny ihre Erfahrung als „Schützenkönigin der Kloster-Schützen Rheinhausen“, herrlich. Auf den nächsten „tödlichen Dienst-Tag“ (Eigenwerbung) können sich Fernsehfreunde bei der zweiten Folge „Versteck am Fluss“ am 20. Februar um 20.15 Uhr freuen.
Wer die Spannung nicht aushalten kann: Die Reihe ist bereits über den sendereigenen Streamingdienst RTL+ verfügbar. Nach Bozen-Krimi oder Kroatien-Krimi gibt es nun also auch den Duisburg-Krimi: 90 Minuten echte Gefühle.
>>Über zwei Millionen Zuschauer bei der Premiere
- In den sozialen Netzwerken gehen die Meinungen der Duisburger über die erste Folge auseinander: Einigen war es zu viel „Kitsch“ und „Klischee“ und dafür zu wenig „Duisburg“. Vielen hat der Auftakt aber gut gefallen. Sie zeigen sich vor allem von Caroline Peters Figur Conny begeistert.
- 2,79 Millionen Zuschauer schalteten nach ersten Erkenntnissen ein, der Marktanteil belief sich auf 11,4 Prozent.