Duisburg. Erst im Sommer 2023 hat Duisburg einen Galeria-Standort verloren, nun hat der Konzern erneut Insolvenz angemeldet. Betriebsrätin sieht Chance.

Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof beantragt erneut ein Insolvenzverfahren. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der jüngste Sanierungsplan sah erst im Sommer 2023 die Schließung der Galeria-Filiale in Duisburg vor, geblieben ist das Karstadt-Haus im Einkaufszentrum Forum. Geht jetzt das Hin und Her zwischen Hoffen und Bangen für die Beschäftigten wieder los?

Noch sei es zu früh, um über Auswirkungen für den Standort in Duisburg zu sprechen, sagt Gabi Gaidt, Betriebsratsvorsitzende der Galeria-Filiale. Es sei auch zu früh, um sich der Unsicherheit, die die leidgeplagten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nur zu gut kennen, hinzugeben. „Wir müssen abwarten“, sagt die Betriebsrätin, die seit mehr als 35 Jahren für den Warenhauskonzern arbeitet.

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Galeria in Duisburg: Positive Entwicklung, gutes Weihnachtsgeschäft

„Die Entwicklung ist positiv“, so die Betriebsrätin zuversichtlich. Seit der Schließung an der Düsseldorfer Straße und dem Wegfall eines großen Warenhauses nur wenige hundert Meter entfernt sei der Umsatz für das Haus gestiegen. Auch das Weihnachtsgeschäft sei positiv verlaufen. Der Standort profitiere in der Winterzeit von seiner Lage im Einkaufszentrum und dem besucherstarken Weihnachtsmarkt direkt vor der Tür.

Zum dritten Mal seit 2020 erlebt die Betriebsrätin nun ein Insolvenzverfahren. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) wird auch dieses Mal den Beschäftigten der Warenhauskette Insolvenzgeld zahlen, wenn das Insolvenzverfahren eröffnet wird.

Schließungswelle traf Duisburg: Ein Standort geschlossen, Restaurant verloren

Der letzte Insolvenzplan ist noch nicht einmal ein Jahr her und hatte insgesamt 40 Filialschließungen zur Folge, tausende Beschäftige verloren ihre Jobs. Mit dieser Schließungswelle endete nach 65 Jahren die Ära eines großen Warenhauses an der Düsseldorfer Straße. Auswirkung gab es auch für den geretteten Karstadt-Standort im Forum: Das Restaurant mit seiner imposanten Dachterrasse in der dritten Etage musste schließen.

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Wohl ein Vorteil für Duisburg: Der Standort ist nicht in der Hand des in Schieflage geratenen österreichischen Mutterkonzerns Signa, der seinen Verpflichtungen gegenüber Galeria nicht mehr nachkommt und Auslöser der erneuten finanziellen Krise ist.

Denn: Bei möglichen Schließungen dürfte eine Rolle spielen, ob Signa der Eigentümer ist und, so heißt es, mit überzogenen Mieten die Entwicklung bremst. Die erneute Insolvenz, so sieht es auch die Duisburger Betriebsrätin, sei deshalb eine Chance, sich von Signa zu lösen. So hat es auch Galeria in einer Mitteilung formuliert.

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