Duisburg. Drei traurige Todesfälle und eine überraschende Personalentscheidung: Der Zoo Duisburg hat ein emotionales Jahr erlebt. Was 2024 geplant ist.

Der Zoo Duisburg hat ein emotionales Jahr mit vielen traurigen Abschieden erlebt. So sind Besucherlieblinge verstorben oder haben den Kaiserberg verlassen. Nicht nur bei den Tieren, sondern auch bei dem Pflegepersonal gab es 2023 eine überraschende Veränderung. Ein tierischer Rückblick – und ein Ausblick auf anstehende Veränderungen in 2024.

Der Abschied des Jahres: Bekannter Pfleger verlässt Zoo Duisburg

Seit 1994 leben Koalas am Kaiserberg und seit dem Start war Pfleger Mario Chindemi an der Seite der australischen Tiere. Doch in diesem Jahr hat sich das für die Besucher und Besucherinnen bekannte menschliche Gesicht neben den Beuteltieren verabschiedet: Mario Chindemi hat den Zoo Duisburg im Sommer verlassen.

Seit 195 war Mario Chindemi am Kaiserberg für die Koalas zuständig. 2023 hat der Tierpfleger den Tierpark überraschend verlassen. (Archivfoto)
Seit 195 war Mario Chindemi am Kaiserberg für die Koalas zuständig. 2023 hat der Tierpfleger den Tierpark überraschend verlassen. (Archivfoto) © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Seine neue berufliche Heimat liegt in der Wilhelma in Stuttgart. Der zoologisch-botanische Garten hat in diesem Jahr mit der Koala-Haltung begonnen und profitiert nun vom umfangreichen Erfahrungsschatz des Pflegers. Mit dieser Zeitung sprach Mario Chindemi über seine Vergangenheit am Kaiserberg und die Zukunft in Stuttgart.

Zoo Duisburg: Mehr Themen aus dem Tierpark

Tod hat Konsequenzen: Giraffenhaltung in Duisburg beendet

Es war ein trauriger Abschied, der eine Veränderung am Kaiserberg bedeutete: Im Februar trauerte der Zoo Duisburg um den Giraffenbullen Kiringo. Das Tier war im Alter von 23 Jahren eingeschläfert worden. Der Abschied hatte weitreichende Auswirkungen auf die Giraffenhaltung im Zoo: Vorerst gibt es keine Giraffen mehr am Kaiserberg, denn der Tod von Kiringo bedeutete auch die Abgabe von Weibchen Lindani an den Tierpark in Stuttgart.

Kiringo war bei Zoobesuchern beliebt, weil er mit seiner neugierigen Art dicht an die Menschen herantrat. (Archivfoto)
Kiringo war bei Zoobesuchern beliebt, weil er mit seiner neugierigen Art dicht an die Menschen herantrat. (Archivfoto) © NRZ | GEINOWSKI, Friedhelm

Der Schritt steht im Zusammenhang mit den Planungen einer neuen Savannen-Anlage am Kaiserberg mit verschiedenen afrikanischen Tieren. Zwölf Millionen Euro wird der Tierpark für das Highlight investieren, das auch den Abriss der Zooterrassen beinhaltet. Das Gelände der zukünftigen Anlage wird das ehemalige Giraffen- sowie Elefantengehege umfassen. Hinter den Kulissen versuchen die Verantwortlichen schon lange, ein neues Zuhause für die drei Elefanten zu finden. Ein Abschied der Kühe in 2024 ist deshalb wahrscheinlich.

Zoo Duisburg: Tragischer Tod im Delfinarium

Der Zoo Duisburg erlebte 2023 auch einen tragischen Tod: Der junge Delfin Domingo, der erst im September 2022 das Licht der Welt erblickte, ist im Mai verstorben. Vermutlich im Spiel habe er eine Schädelfraktur erlitten, teilte der Zoo Duisburg mit. „Trotz aller umgehend eingeleiteten Notfallmaßnahmen konnte dem Jungtier nicht mehr geholfen werden“, erklärte der Tierpark. Die Geburt des Jungtieres war nicht unumstritten: Die Eltern von Domingo sind enge Verwandte – ein solcher Fall von Inzucht war neu für das Delfinarium.

Delfin Domingo mit Mutter Debbie. Das Tier starb 2023 überraschend im Zoo Duisburg. (Archivfoto)
Delfin Domingo mit Mutter Debbie. Das Tier starb 2023 überraschend im Zoo Duisburg. (Archivfoto) © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Er war drei Jahrzehnte ein Star am Kaiserberg: Weißwal Ferdinand ist tot

Auch wenn er schon lange nicht mehr am Kaiserberg gelebt hat, war er drei Jahrzehnte lang die große Attraktion im Zoo Duisburg: Im stolzen Alter von 53 Jahren ist Weißwal Ferdinand erst vor wenigen Tagen im kalifornischen San Diego verstorben. 1975 kam der schneeweiße Koloss nach Duisburg, viele Kindheitserinnerungen werden mit dem Weißwal verbunden. 2004 ging es vom viel zu kleinen und veralteten Walarium per Frachtflugzeug in die USA.

Eine Erinnerung aus dem Jahr 2003: Trainer Thomas Lange mit Weißwal Ferdinand. Im Hintergrund das kleine Walarium. (Archivfoto)
Eine Erinnerung aus dem Jahr 2003: Trainer Thomas Lange mit Weißwal Ferdinand. Im Hintergrund das kleine Walarium. (Archivfoto) © WAZ | Photo: Andreas Mangen

Umbau des Jahres: Neue Anlage für Pinguine entsteht

Es ist die Baustelle des Jahres: Im Zoo Duisburg bekommen die Brillenpinguine eine neue Anlage. Der Umzug der Kolonie ist eingebettet in ein Millionenprojekt, denn mit dem Neubau für die Pinguine schafft der Zoo die Voraussetzung, das veraltete Becken der Kalifornischen Seelöwen um Bulle Atze zu modernisieren und zu erweitern.

Neue Heimat der Brillenpinguine wird die seit 2021 verwaiste Seehund-Anlage. Nach dem Tod der Seehündin Oma, die mit stolzen 46 Jahren eingeschläfert werden musste, hatte der Tierpark die Haltung der Art beendet. Das neue Gehege soll den felsigen Küsten Südamerikas nachempfunden werden und mit einem Steg samt Glasscheibe Beobachtungen aus ungewöhnlicher Perspektive ermöglichen. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant.

Sie bekommen eine neue Anlage im Zoo Duisburg: Die Brillenpinguine am Kaiserberg.
Sie bekommen eine neue Anlage im Zoo Duisburg: Die Brillenpinguine am Kaiserberg. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

>> Zoo Duisburg: Abschiede in andere Zoos

  • Gleich mehrere Charaktertiere haben den Zoo Duisburg auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) verlassen.
  • Im August hat Tiger Kasimir den Tierpark in Richtung Wuppertal verlassen, Gorilla Jamila lebt jetzt in Frankreich und für die Koalas Yuma und Erlinga ging es in den Leipziger Zoo.