Duisburg/Essen/Mülheim/Oberhausen. Der Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes Duisburg-Kaiserberg wird 2024 Auto- und Bahnfahrer fordern. Diese größeren Maßnahmen sind geplant.
Seit einem Jahr läuft der Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes Duisburg-Kaiserberg. Es ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte im Ruhrgebiet. Acht Jahre hat sich die verantwortliche Autobahn GmbH Zeit gegeben, das sehr stauanfällige Kreuz, das die A3 und die A40 verbindet, fit für die Zukunft zu machen. Mario Korte, Leiter der Außenstelle Essen, hat nun auf Nachfrage der Redaktion erläutert, welche größeren Maßnahmen 2024 geplant sind.
Zunächst einmal bleibe die aktuelle Verkehrsführung auf der A3 auch im kommenden Jahr bestehen, das heißt: die Überleitung von zwei Fahrspuren aus Süden kommend auf die andere Richtungsfahrbahn als sogenannte 4+0-Verkehrsführung einschließlich der entsprechenden Zu- und Abfahrtsbereiche. Auf der A40 werden zudem jeweils zwei verengte Fahrspuren eingerichtet, um auch in dem Bereich der Kreuzungsbauwerke ein entsprechend freies Baufeld zu haben.
Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg: 2024 Neubau der A3-Brücken
Dadurch ist Platz, um 2024 die abgerissenen A3-Brücken, die einmal über die Bahngleise und einmal über die A40 führen, neu zu bauen. Zwischen den beiden Brücken stehen eine Stützwand und Erdarbeiten im kommenden Jahr auf dem Programm – ebenso wie der Neubau eines weiteren Bauwerks mit der Verbindungsrampe aus Essen kommend nach Köln über die A40.
Es finden zu all diesen Projekten bereits Arbeiten statt. Wie Mario Korte weiter mitteilt, sehen die bisherigen Planungen zu den entsprechenden Baumaßnahmen eine Vollsperrung der Gleise voraussichtlich im Juli für etwa 14 Tage – zuletzt war vom 22. Juli bis 2. August die Rede – und der A3 für circa ein Wochenende vor. Außerdem werde im Herbst die A40 etwa für ein verlängertes Wochenende voll gesperrt.
Gleissperrungen im Juli
Die Autobahn GmbH hatte ursprünglich für den Neubau der A3-Brücke auch eine zweiwöchige Sperrung der darunter liegenden Gleise für die kommenden Osterferien beantragt, die sie nun aber nicht mehr benötigt. Die Deutsche Bahn hält die Sperrung trotzdem aufrecht, weil das Bahnunternehmen in der Zeit unabhängig von der Autobahngesellschaft selbst Bauarbeiten geplant habe. Diese könnten jetzt nicht mehr zurückgenommen werden (wir berichteten).
Bereits die Gleissperrung in den vergangenen Herbstferien für den Abriss der A3-Brücke im Kreuz Kaiserberg hatte die Deutsche Bahn parallel für Modernisierungsmaßnahmen genutzt. Die Auswirkungen für den Zugverkehr auf den stark nachgefragten Strecken von Duisburg nach Oberhausen und Essen waren damals massiv (wir berichteten).
Spaghetti-Knoten bleibt über Jahre ein Engpass
Vollsperrungen der Autobahn im Zuge des Umbaus des Kreuzes Kaiserberg wie zuletzt im Dezember 2023 auf der A40 wegen eines weiteren Brückenabrisses sind die Ausnahmen. Die Arbeiten erfolgen ansonsten „unter fließendem Verkehr“. Trotzdem werden die Nerven der Autofahrer weiter auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Das ohnehin schon sehr störanfällige Kreuz wird über die nächsten Jahre ein Engpass bleiben. Wie Korte weiter mitteilt, werden über die angekündigten größeren Baumaßnahmen für 2024 hinaus weitere aktuell vorbereitet und ausgeschrieben.
Die Autobahn GmbH erneuert alle Strecken, die alten Brücken sowie Rampen im sogenannten Spaghetti-Knoten. Zudem bekommen beide Autobahnen jeweils pro Fahrtrichtung einen zusätzlichen Fahrstreifen. Zum Hintergrund: Die A3 und A40 sind größtenteils bereits sechsstreifig, also mit drei Fahrspuren je Fahrtrichtung, ausgebaut worden – im Knotenpunkt des Kreuzes Kaiserberg bisher allerdings noch nicht. Das soll sich ändern, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren.
Im Jahr 2016 lag die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung nach Angaben der Autobahn GmbH bei bis zu 130.000 Fahrzeugen. Prognostiziert ist, dass diese Zahl bis zum Jahr 2030 um 13 Prozent und damit auf bis zu 145.000 Fahrzeuge ansteigen wird.