Duisburg. Im Kreuz Kaiserberg ist die A40 am Wochenende voll gesperrt: Ein Brückenbauwerk der A3 wird abgerissen. So läuft es an der Baustelle in Duisburg.

Der umfassende Umbau am Kreuz Kaiserberg in Duisburg ist eine logistische Herausforderung, weil er weitgehend „unter Verkehr“ erfolgen soll. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Am Wochenende musste die A40 für einen Brückenabriss voll gesperrt werden.

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Der Grund ist ein alle Spuren umfassendes riesengroßes Sandbett unter der A3: Es soll die Fahrbahn wie ein Fallbett schützen beim Abriss des Brückenbauwerks, das normalerweise den Verkehr in Richtung Arnheim trägt. Der Verkehr der A3 läuft nun in beiden Richtungen auf jeweils zwei verengten Spuren über das verbliebene Bauwerk.

Abriss: Brücke für die A3 wird von unten „weggeknabbert“

Die Firma Amand aus Ratingen hatte den Abriss-Auftrag von der Autobahn GmbH bekommen. Gearbeitet wird hier aber nicht mit Sprengungen, sondern mit einem Bagger, der die Brücke von unten „wegknabbert“, wie es Elmar Kok beschreibt, Pressesprecher der Autobahn GmbH. Schwerlastkräne seien für diese Art des Abbruchs nicht nötig.

Die Brücke wird von unten Stück für Stück von einem Bagger weggeknabbert.
Elmar Kok, Sprecher der Autobahn GmbH

Weitere Details wollte er sich allerdings nicht entlocken lassen. Die Firma Amand verwies wiederum auf einen Vertrags-Passus, der Informationen an die Öffentlichkeit untersage.

Sperrung der A40 für Brückenabriss: Anwohnern Hotel angeboten – wegen Lärms

Die Baustelle ist am Samstagmittag allerdings nicht zu überhören. Selbst hinter der Lärmschutzwand pocht, klopft und hämmert es unablässig. Näher dran wird der Krach ohrenbetäubend. So laut, dass man ihnen angeboten hätte, übers Wochenende ins Hotel zu ziehen, berichten Anwohner. Sie blieben, ihren Tieren zuliebe.

Mehrere Bagger hatten am Wochenende alle Schaufeln voll zu tun mit dem Abriss der A3-Brücke über die dafür voll gesperrte A40 in Duisburg.
Mehrere Bagger hatten am Wochenende alle Schaufeln voll zu tun mit dem Abriss der A3-Brücke über die dafür voll gesperrte A40 in Duisburg. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Es ist laut, wenn ein Bagger „knabbert“, wie es der Autobahn-GmbH-Sprecher nennt. Oder eher: gleich mehrere. Acht Bagger nagen die Brücke Stück für Stück weg, fressen sich immer weiter in das Bauwerk hinein, während direkt dahinter der Verkehr auf der Autobahn weiterfließt. Ab und an riecht es verbrannt, grau-weißer Staub hängt wie Nebel in der Luft. Schwenken die Baggerschaufeln kurz zur Seite, geben sie den Blick frei auf Stahlstreben, die wie dicke Drähte aus dem Beton quellen.

Am zweiten Adventswochenende also wieder einmal eine Sperrung in der Baustellen-Stadt Duisburg. Immerhin hat Autobahn-GmbH-Sprecher Kok auch eine gute Nachricht: Die angekündigte Vollsperrung während der Osterferien wurde abgesagt. Die nächste größere Verkehrssperrung sei für die Sommerferien 2024 geplant.

>> SANIERUNG IM KREUZ KAISERBERG

  • Vor einem Jahr hat der Mammut-Umbau der Verkehrsachsen begonnen, die die Autobahnen A3 und A40 vereinen. Acht Jahre soll die Sanierung von Brücken, Rampen und Lärmschutzwänden dauern. Außerdem sollen am Ende mehr Spuren für den Verkehr zur Verfügung stehen.
  • Im Herbst wurde zunächst die A3-Brücke über stark befahrene Bahngleise abgerissen. Die Strecke war zwei Wochen gesperrt und sorgte für massive Beeinträchtigungen im Bahnverkehr.
  • Das Investitionsvolumen für den Um- und Ausbau des Kreuzes Kaiserberg in Duisburg beläuft sich nach Angaben der Autobahn GmbH auf etwa 365 Millionen Euro. Der Bund steuert den Großteil mit 354 Millionen Euro bei.
  • Weitere Infos gibt es auf der Webseite der Autobahn GmbH