Duisburg/Mülheim/Oberhausen/Essen. Die Autobahn GmbH hat für den Umbau des Kreuzes Kaiserberg weitere Gleissperrungen für 2024 beantragt – aber in zu großem Umfang. Die Folgen.

Die Geduld der Bahnfahrer ist 2023 in den Herbstferien auf eine besonders harte Probe gestellt worden. Im Zuge des Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes Kaiserberg mussten wegen des Abrisses einer A3-Brücke die darunter liegenden Gleise zwei Wochen lang gesperrt werden – mit massiven Folgen für den Zugverkehr auf den stark nachgefragten Strecken von Duisburg nach Oberhausen und Essen (wir berichteten). Für den Neubau der Brücke hatte die Autobahn GmbH weitere Gleissperrungen für 2024 bei der Deutschen Bahn beantragt – allerdings in einem zu großen Umfang, wie sich herausgestellt hat. Die Bahnfahrer gucken trotzdem in die Röhre. Das sind die Gründe:

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Konkret hatte die Deutsche Bahn dem Wunsch der Autobahngesellschaft frühzeitig entsprochen, die Gleise im kommenden Jahr vom 22. März bis 8. April und vom 22. Juli bis 2. August zu sperren.

Zumindest die Sperrung in den Osterferien benötigt die Autobahn GmbH nach eigenen Angaben aber nun nicht mehr. Aufgehoben wird sie trotzdem nicht, wie eine Bahnsprecherin auf Nachfrage der Redaktion mitteilt.

Gleissperrungen 2024: Deutsche Bahn hat längst Baumaßnahmen eingestielt

Die Zeit, in der keine Züge fahren können, sei im Jahresfahrplan fest verankert und schon lange im Voraus geplant. Dies sei notwendig, damit Bauarbeiten „verlässliche Zeitfenster haben“, so die Bahnsprecherin. Die Deutsche Bahn habe nach dem Sperrantrag der Autobahn GmbH wie schon in den vergangenen Herbstferien längst selbst wichtige Baumaßnahmen eingestielt, die demnach jetzt nicht mehr einfach zurückgenommen werden könnten.

„Die zahlreichen Ausbau- und Modernisierungsprojekte auf dem wichtigen Streckenabschnitt zwischen Essen und Mülheim greifen in puncto Bauablauf und Logistik wie ein Rädchen ins andere“, sagt die Bahnsprecherin. „Seit Monaten laufen die Vorbereitungen mit den Baufirmen, um weiter an Brücken, Schallschutzwänden und der Leit- und Sicherungstechnik zu arbeiten.“ Könnten bestimmte Arbeiten nicht umgesetzt werden, entstehe ein Dominoeffekt. Wichtige Bauprojekte für die Schiene könnten nicht begonnen beziehungsweise beendet werden und würden sich unter Umständen um mehrere Jahre verschieben.

Wie massiv die Auswirkungen durch die Gleissperrungen nun in den kommenden Oster- und Sommerferien für den Zugverkehr sein werden, kann die Deutsche Bahn zurzeit noch nicht sagen. Die Abstimmungen dazu laufen demnach noch.

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