Duisburg-Ruhrort. In der Sparkassen-Filiale in Ruhrort löste die Verneblungsanlage aus. Anwohner befürchteten eine Automatensprengung. Die Hintergründe.

Schreck mitten in der Nacht: Von Samstag auf Sonntag hat ein Kunde um 1.04 Uhr versucht, Geld an einem Geldautomaten der Sparkasse Duisburg in Ruhrort abzuheben. Die Aktion zog einen Einsatz von Feuerwehr und Polizei nach sich – Michael Büttgenbach, aufmerksamer Nachbar und engagierter Ruhrorter, hatte die Einsatzkräfte informiert, weil plötzlich dichter Rauch aus der Zweigstelle der Bank an der Fabrikstraße drang.

Immobilienverwalter Michael Büttgenbach engagiert sich für Ruhrort und möchte, dass Leerstände beseitigt werden. Er hat sich auch dafür eingesetzt, dass die Sparkasse in Ruhrort bleibt.
Immobilienverwalter Michael Büttgenbach engagiert sich für Ruhrort und möchte, dass Leerstände beseitigt werden. Er hat sich auch dafür eingesetzt, dass die Sparkasse in Ruhrort bleibt. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Ich habe vielleicht eine Automatensprengung verhindert“, schildert Büttgenbach die Situation, wie er sie in der Nacht erlebt hat. Um 0.15 Uhr sei noch alles ruhig gewesen, die Eingangstür zu den Automaten verschlossen. „Wir kamen von der Prinzenkür der Grafschafter in Moers nach Hause, deshalb kann ich mich so gut erinnern.“ Danach habe er jedoch „Geräusche der Manipulation“ wahrgenommen, ist auf die Straße gegangen, um nachzuschauen. „Alles war vernebelt. Man konnte keine 20 Meter weit sehen. Ich habe dann die Tür aufgerissen und hineingerufen: Die Polizei ist unterwegs. Die waren auch sehr schnell da.“

Sparkasse Duisburg sperrt SB-Foyers zwischen 23 und 6 Uhr – „aus Sicherheitsgründen“

Die Polizei schickte nicht nur Einsatzkräfte zur Fabrikstraße, sondern auch einen Hubschrauber, der im Zweifelsfall die Verfolgung aufnehmen sollte. „Bis zum Automaten kam der Kunde allerdings gar nicht“, beschreibt Sparkassen-Sprecher Andreas Vanek, was am Samstagnacht passiert ist. Normalerweise sind die Foyers der Sparkassen zwischen 23 Uhr und 6 Uhr morgens „aus Sicherheitsgründen“ für Kunden gesperrt. Von einem „technischen Defekt“ sprach bisher die Polizei. „Der bezog sich aber auf die Tür und nicht auf den Automaten“, so Vanek.

Bedeutet: Die Tür hätte sich in der Nacht für den Kunden eigentlich gar nicht öffnen dürfen. Weil sie jedoch aufging, aktivierte sich die Anlage. Die Sparkasse will nun klären, wie es dazu kommen konnte.

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Über konkrete Sicherungssysteme will der Sparkassen-Sprecher keine Auskunft geben. Doch die Nebel-Anlage habe getan, was sie soll – somit sei aus Sicht der Sparkasse alles glimpflich verlaufen. Die Geldautomaten seien voll funktionsfähig und bereits am Sonntag wieder im Einsatz gewesen. Nun müsse noch geklärt werden, warum die Tür geöffnet war. „Außerdem möchten wir uns bei dem Kunden und den Ruhrortern für die nächtliche Aufregung in aller Form entschuldigen“, erklärt Vanek.

Nachbar Büttgenbach: „Fühle mich jetzt nicht unsicher

Büttgenbach, engagierter CDU-Politiker und Verwalter der Immobilie an der Fabrikstraße, hatte seinerzeit dafür gesorgt, dass die Sparkasse nach der Schließung ihres Standortes in Ruhrort eine neue Bleibe fand. Das war gar nicht so einfach – nach zahlreichen Automatensprengungen in verschiedenen Stadtteilen in Duisburg „Mir ging und geht es darum, dass die Ruhrorter in zentraler Lage weiterhin Geld abheben können.“ Unsicher habe er sich bisher nie gefühlt. „Dieser Sparkassen-Standort gehört zu den saubersten im Stadtgebiet, da bin ich dankbar für“, betont Büttgenbach.

Die Sparkasse betreibt in Duisburg 16 Standorte mit Personal, 25 so genannte SB-Standorte mit Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und SB-Terminals, 6 reine Geldautomaten-Stellen sowie einen Sparkassen-Bus.