Duisburg. Comedian Markus Krebs hat dem MSV Duisburg mehrmals seine Hilfe angeboten. „Es kommt einfach nichts zurück“, sagt er. So reagiert der Verein.

Markus Krebs leidet. Als jahrzehntelanger Fußball-Fan des MSV Duisburg macht sich der erfolgreiche Comedian große Sorgen um die Zukunft der „Zebras“. Die Truppe von Neu-Trainer Boris Schommers ist aktuell Tabellenschlusslicht der Dritten Liga. Es droht das bisher Undenkbare – der Abstieg. Angesichts der finanziellen Lage ist Krebs nicht der Einzige, der Angst vor dem endgültigen Aus seines Herzensvereins hat.

Was ihn ärgert: Immer wieder habe er mit Blick auf die chronisch leeren Kassen dem MSV-Präsidenten Ingo Wald und Geschäftsführer Peter Mohnhaupt seine Hilfe angeboten. Der 53-Jährige nennt ein Beispiel: Er habe mit Vereinslegende Bernard Dietz gesprochen. „Wir fahren überall hin. Ich mach Stand-up und er erzählt ein paar Fußball-Dönekes. Alles für den MSV! Es muss doch Kohle reinkommen.“ An Ideen mangele es nicht. „Aber es kommt nichts zurück“, kritisiert Krebs.

Markus Krebs zum MSV: „Es kommt nichts zurück“

Auf Nachfrage der Redaktion hat sich MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt dazu geäußert. Er bestätigt, dass Markus Krebs in der Vergangenheit mehrmals auf den Verein zugekommen sei. Da sei es in erster Linie um Stand-up-Auftritte zugunsten des MSV gegangenen. Von der Idee mit Bernard Dietz höre er allerdings zum ersten Mal.

MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt sagt, warum der Verein die Hilfe von Markus Krebs bisher nicht angenommen hat.
MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt sagt, warum der Verein die Hilfe von Markus Krebs bisher nicht angenommen hat. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Unabhängig davon sei dem MSV zwar jede finanzielle Hilfe willkommen. Es habe sich, so Mohnhaupt, bei den Angeboten des Comedians bisher allerdings um „hochkomplexe Anfragen“ gehandelt. Die Umsetzung sei nicht so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt.

MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt spricht von „hochkomplexen Anfragen“

„Wenn es zum Beispiel um Auftritte in der MSV-Arena geht, muss man bedenken, dass wir dort nur Mieter sind“, so Mohnhaupt. „Außerdem fallen bei solchen Aktionen natürlich trotzdem Kosten an.“ Darüber hinaus fehle es an personellen Ressourcen.

„Es liegt nicht am fehlenden Interesse, aber gerade in der aktuellen sportlichen Krise haben wir so viele Themen und einfach auch nicht die Zeit, um solche Projekte in aller Ruhe voranzutreiben“, sagt der MSV-Geschäftsführer. So seien die Gespräche mit Krebs, gibt er zu, am Ende im Sande verlaufen.

Erfolgreiche Herz-Kampagne

Dabei hat eine Herz-Kampagne aus dem Jahr 2021 gezeigt, dass es sich lohnt, bei Benefiz-Aktionen für den MSV auf den Comedian zu setzen. Dafür rührte der 53-Jährige zusammen mit „Let’s Dance“-Juror Joachim Llambi, ebenfalls ein eingefleischter Fan der „Zebras“, erfolgreich die Werbetrommel. Zehntausende Herzen wurden damals für jeweils einen Euro verkauft. Der Erlös kam nicht nur dem Verein, sondern auch kulturellen und sozialen Projekte zugute.

Krebs kann aktuell so vieles beim MSV nicht mehr verstehen. Nach der bitteren 1:2-Niederlage zuletzt im Derby gegen Rot-Weiss Essen ist er abends in Heilbronn aufgetreten. „Da musste ich mich erst mal sammeln“, gibt er zu. „Das kann alles nicht gut gehen. Ich würde gerne mal in die Kabine gehen – nicht als Comedian, sondern als Fan und den Spielern sagen: Wisst ihr eigentlich, was los ist, wisst ihr, was hier passiert, wisst ihr, wo ihr landet, wenn es so weitergeht?“