Duisburg/Dinslaken/Wesel. Wegen schweren sexuellen Missbrauchs steht ein Immobilienmakler (53) vor Gericht. In 15 Fällen soll er eine Duisburgerin (12) vergewaltigt haben.

Einem 53 Jahre altem Mann aus Voerde wird vor dem Landgericht Duisburg eine Serie schwerer Sexualtaten vorgeworfen: Zwischen August 2022 und Februar 2023 soll er in mindestens 15 Fällen eine zu Beginn gerade einmal zwölf Jahre alte Duisburgerin vergewaltigt haben. Er soll die Schülerin in einigen Fällen mit Gewalt in sein Auto gezerrt und sie gefesselt haben.

In einem Fall soll er das Mädchen in seine Wohnung gebracht haben, bei weiteren Taten soll der 53-Jährige das Mädchen in seinem Auto vergewaltigt haben. Zumeist soll er das Kind jedoch in Wohnungen gefahren haben, zu denen er durch seine Tätigkeit als Immobilienmakler Zugang hatte.

Junge Duisburgerin (12) auf offener Straße in seiner Auto gezerrt

Bei der ersten Tat soll er die Zwölfjährige am 6. August 2022 im Duisburger Norden auf offener Straße in sein Auto gezerrt und verschleppt haben. In seiner Wohnung soll er sie ans Bett gefesselt und vergewaltigt haben. Bei mindestens zwei weiteren Taten soll der Voerder das Kind in sein Auto gezerrt und gefesselt in den Kofferraum gelegt haben, um sich auf einem Parkplatz in Walsum oder in einem Waldstück auf der Stadtgrenze zwischen Dinslaken und Duisburg an ihm zu vergehen.

Mehrfach soll der 53-Jährige jeden Versuch des Mädchens, gegen seine Übergriffe Widerstand zu leisten, im Keim erstickt haben. Er soll das Kind mit einem Cutter-Messer bedroht und auch Drohungen gegen dessen Familie ausgesprochen haben.

Deshalb soll die Zwölfjährige später auch den Aufforderungen des Angeklagten gefolgt sein, sich mit ihm zu treffen, um dann in leerstehende Wohnungen in Duisburg, Dinslaken und Wesel zu fahren, die der Immobilienmakler vermittelte.

Angeklagter: „Ich habe ihr nie Gewalt angetan.“

Immer wieder von Weinen unterbrochen gestand der Angeklagte zwischen Mitte 2022 und seiner ersten Festnahme am 17. Februar 2023 regelmäßig Sex mit dem Kind gehabt zu haben. Er bestreitet aber jede Form von Gewaltanwendung. Kennen gelernt hatte er die Geschädigte, als er aufgrund schlecht gehender Geschäfte in der Immobilienbranche einen Job als Busfahrer annahm. Er habe das Mädchen jeden Tag von der Schule zu einer Tagesgruppe gefahren und hinterher nach Hause gebracht.

Er habe sich mit dem Kind angefreundet. Bald ging man gemeinsam mit den Hunden aus. Er habe ihr bei schulischen und familiären Problemen zu helfen versucht und ihr Pizza, Eis, Textilien und Schuhe spendiert.

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Irgendwann sei auch sein sexuelles Interesse erwacht, obwohl er wusste, dass das Mädchen ja noch ein Kind war. Erst habe es Küsschen, dann Küsse und schließlich regelmäßig Sex gegeben. „Der Angeklagte nahm die Geschädigte irgendwann nicht mehr als Kind wahr“, hieß es in einer Verteidigererklärung. „Er hat sich immer vergewissert, dass er nichts tat, was dem Mädchen nicht recht war.“ Bis Ende November sind drei weitere Sitzungstage geplant.