Duisburg. „Jetzt ist die Bedrohung auch hier angekommen, aber komplett.“ So reagiert die Jüdische Gemeinde auf den Terror-Verdacht in Duisburg.
Er hat kein gutes Gefühl an diesem Morgen nach der Festnahme des terrorverdächtigen Islamisten Tarik S. in Duisburg: Alexander Drehmann, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Duisburg/Mülheim/Oberhausen, sagt: „Ich fühle mich verunsichert. Jetzt ist die Bedrohung auch hier angekommen, aber komplett.“
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Mit der Polizei wolle er nun Gespräche führen, ob die Sicherheitsmaßnahmen rund um jüdische Einrichtungen in der Stadt erhöht werden müssen. Duisburg bezeichnet er eigentlich als „ruhige Stadt“, aber „die Idiotie ist grenzenlos“. Und in den Whatsapp-Gruppen seiner Gemeinde laufen die Nachrichten permanent ein. Die Stimmung darin? „Scheiße.“
Jüdische Gemeinde: Pro-israelische Demonstration in Duisburg ein wichtiges Zeichen
Auch interessant
Sein Dank geht an die Behörden, die Polizei, den US-Geheimdienst, die bei der Aufklärung halfen. Der Fokus müsse auch künftig noch stärker auf Prävention liegen, dafür brauche es mehr Werkzeuge.
Die Demonstration vom Bündnis für Zivilcourage in der Vorwoche habe der Gemeinde gezeigt, „dass unsere Sorgen in der Gesamt-Gesellschaft angekommen sind“. Nicht die Jüdische Bevölkerung habe das Problem mit dem Antisemitismus, sondern die gesamte Gesellschaft.
Der Terror-Verdacht der Sicherheitsbehörden am Dienstagabend: Tarik S. soll einen Anschlag mit einem Lkw auf eine pro-israelische Veranstaltung geplant haben.