Duisburg. In einer Spezialklinik kümmern sich Ärzte um den kleinen Jungen aus Duisburg. Sein Vater (25) hatte ihn und seine Mutter mit dem Auto überfahren.

Gute Nachrichten aus einer Spezialklinik: Nachdem sein Vater ihn und seine Mutter vor einer Woche im Duisburger Norden mit dem Auto überfahren hat, hat sich der Zustand eines 17 Monate alten Jungen stabilisiert. Jedoch: „Der Zustand des Kindes wird von den Medizinern weiter als kritisch bezeichnet“, berichtet Polizeisprecher Jonas Tepe am Montagmittag. Bei der brutalen Attacke am 1. Oktober war der Junge lebensgefährlich verletzt worden. Mit einem Rettungshubschrauber wurde er ins Krankenhaus geflogen.

Der Junge saß an dem Sonntagnachmittag in einem Kinderwagen, als der 25-Jährige mit seinem silbernen Mercedes auf ihn zuraste und ihn und seine 19 Jahre alte Mutter auf dem Gehweg an der Oswaldstraße erfasste. Anschließend prügelte und trat der Mann auf die junge Frau ein. Die Ergebnisse der Obduktion zeigten: Diese Schläge und Tritte – also die stumpfe Gewalteinwirkung – waren tödlich. Alia A. erlag im Krankenhaus ihren schweren Kopfverletzungen.

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Ihr Ehemann sitzt in Untersuchungshaft, schweigt dort zu der Tat. Der Haftbefehl gegen ihn lautet auf Mord und versuchten Mord. Vor der Attacke beobachteten Anwohner einen Streit zwischen dem 25 Jahre alten Serben und seiner Frau. Anschließend soll er dann in das Auto gestiegen sein. Die Ermittler der Mordkommission gehen nach bisherigen Vernehmungen davon aus, dass Beziehungsstreitigkeiten in dem Mord-Anschlag gipfelten.

Ein Bild vom Tattag. Mit dem Mercedes erfasste der 25-Jährige seine Frau und seinen Sohn.
Ein Bild vom Tattag. Mit dem Mercedes erfasste der 25-Jährige seine Frau und seinen Sohn. © Martin Schroers

Nach Informationen dieser Redaktion wollte sich Alia A. wohl von ihrem Mann trennen, er das nicht akzeptieren. Wie lange sie ein Paar waren, ist öffentlich nicht bekannt. Die Kripo prüft auch, ob es vorher schon Gewalt in der Beziehung gab.

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Bei den Ermittlungen haben Experten Freitag am Tatort an der Ecke Oswaldstraße/Herzogstraße in Vierlinden den Tathergang rekonstruiert. Man habe vor Ort Straßensperrungen errichtet und mit viel Aufwand und Hilfe von Sachverständigen versucht, die genauen Abläufe zu ermitteln, berichtet die Polizei. Dabei half auch ein Ehepaar, das am Sonntag den Angriff beobachtet hatte.

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Der Kripo steht nun auch ein weiterer wichtiger Augenzeuge zur Verfügung. Nach dem 72-Jährigen hatte die Polizei am Freitag mit einem Öffentlichkeitsaufruf gesucht. Er soll nun befragt werden.