Duisburg-Ruhrort. Ab Sonntag wird der Karl-Lehr-Brückenzug voll gesperrt. Staus und Verspätungen werden erwartet. Alle Infos zu Umleitungen und Hintergründen.
Duisburg steht vor dem Stresstest: Wer am Montagmorgen zur Arbeit fährt, muss sich rund um Kaßlerfeld und Ruhrort auf Staus auf den Straßen und Verspätungen im ÖPNV einstellen:
Am Sonntag, 24. September, wird der OB-Karl-Lehr-Brückenzug ab 22 Uhr voll gesperrt.
Pkw, Fußgänger, Radfahrer und Straßenbahnen kommen dann nicht mehr durch. Umleitungen werden ausgeschildert, die DVG richtet einen Schienenersatzverkehr ein.
Die Vollsperrung ist nötig, weil die Wirtschaftsbetriebe Duisburg ab Montag, 25. September, die neuen Brücken über den Hafenkanal und die Ruhr an das Straßennetz anschließen. Dafür müssen unter anderem die Schienen der Straßenbahnlinie 901 verlegt werden. Zudem wird das alte Brückenbauwerk, das über den bereits vor Jahren verfüllten Kaiserhafen führt, abgebrochen und ein Erdwall aufgeschüttet (wir berichteten).
Die Vollsperrung des Karl-Lehr-Brückenzuges dauert voraussichtlich bis zum 5. November. Dann soll die Brücke für Rettungsdienste, Polizei und den öffentlichen Personennahverkehr wieder freigegeben werden. Auch der Hafenverkehr kann dann wieder von Süden kommend bis zur Speditionsinsel fahren, eine Durchfahrt über den gesamten Brückenzug ist allerdings nicht möglich. Für Fußgänger, Radfahrer und den Individualverkehr bleibt die Brücke voraussichtlich bis zum Jahresende gesperrt.
Karl-Lehr-Brückenzug gesperrt: Beeinträchtigungen gibt es auch im Kaßlerfelder Kreisel
Für den Anschluss der neuen Ruhrbrücke an den Kreisverkehr „Kaßlerfeld“ muss der Kreisel halbseitig gesperrt werden. Dies bedeutet, dass Autofahrer, die aus Fahrtrichtung „Ruhrdeich“ kommen, den Kreisverkehr nur geradeaus in Richtung „Am Brink“ nutzen können. Ein Abbiegen Richtung Innenstadt/Kaßlerfeld ist nicht möglich. Eine Umleitung wird über die Max-Peters-Straße ausgeschildert. Von „Am Brink“ kommend, bleibt die Zufahrt Richtung Innenstadt und Straße „Ruhrdeich“ frei. Wer von der Innenstadt anfährt, kann nur rechts auf die Straße „Ruhrdeich“ abbiegen. Voraussichtlich ab Montag, 6. November, ist der Kreisverkehr wieder voll befahrbar.
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Im Zuge des Großbauprojekts „Karl-Lehr-Brücke“ entsteht aus dem Kreisverkehr in Kaßlerfeld eine Kreuzung. Grund für den Umbau ist die Straßenbahn, die aktuell mitten durch den Kreisverkehr fährt, ohne dass der Pkw-Verkehr durch eine Ampelschaltung geregelt wird. Das würde heute keiner mehr genehmigen, erklärt Martin Linne.
Schwanentorbrücke wird ebenfalls geschlossen
Während der Arbeiten an der Großbaustelle Karl-Lehr-Brücke wird auch an der Schwanentorbrücke am Innenhafen gearbeitet. Hier ist die DVG mit Gleisbauarbeiten beschäftigt, so dass auch die Schwanentorbrücke für den Verkehr voll gesperrt werden muss.
Die Schließung beginnt Ende September – zeitgleich mit der Sperrung des OB-Karl-Lehr-Brückenzuges – und dauert voraussichtlich bis Ende Oktober. Entsprechende Umleitungen werden ausgeschildert. Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann die Schwanentorbrücke während der Bauarbeiten passieren.
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Stadt Duisburg, Wirtschaftsbetriebe Duisburg und Duisburger Verkehrsgesellschaft bitten um „Verständnis für die unumgänglichen Arbeiten“ und hoffen, dass sich alle Verkehrsteilnehmer an die ausgeschilderten Umleitungen halten oder den Schienenersatzverkehr nutzen. Nur so könnten ein möglichst guter Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit für alle sichergestellt werden.
>>Brückensperrungen haben Auswirkungen auf Bus und Bahn
- Die Sperrungen des Karl-Lehr-Brückenzuges und der Schwanentorbrücke haben ab Montag, 25. September, auch Auswirkungen auf den ÖPNV.
- „Die Sperrungen führen zu erheblichen Beeinträchtigungen für die DVG-Fahrgäste. Busse müssen wie Pkw und andere Verkehrsteilnehmer innerstädtische Umleitungen fahren. Die Ausweichstrecken werden entsprechend voll sein, wodurch längere Staus entstehen können. Dadurch kann es zu Verspätungen auf allen Linien kommen, die auch Auswirkungen auf Anschlüsse haben“, teilte die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) mit.
- Konkret betroffen sind die Linien 901, 933 sowie die die Nachtexpresslinien NE 1 und NE 5.
- Die DVG empfiehlt ihren Fahrgästen, die Linien U79 und 903 zu nutzen. Die Verkehrsgesellschaft will unter anderem Pendelbusse einsetzen, die die Fahrgäste zu den Bahnlinien bringen.
>> Auch die A 40 wird an zwei Wochenenden gesperrt
- Parallel zu den Vollsperrungen von Karl-Lehr- und Schwanentorbrücke stehen massive Verkehrsbehinderungen auf der A 40 an.
- Wegen des Ausbaus der Rheinbrücke in Duisburg-Neuenkamp muss die Autobahn an zwei Wochenenden jeweils für vier Tage gesperrt werden.
- Voraussichtlich für Ende November, spätestens zum ersten Advent am 3. Dezember kündigt die Projektgesellschaft Deges die Eröffnung des ersten Brückenbauwerks an. Ab dann geht es auf sechs Spuren in Richtung Venlo und Essen. Kurz davor aber steht eine Vollsperrung der Autobahn in beiden Fahrtrichtungen ins Haus. Das bedeutet: Homberger, Moerser und alle, die von der anderen Rheinseite kommen, müssen Umwege über die A 42 und A 59 oder die Rheinhauser Brücke in Kauf nehmen – oder die (wahrscheinlich ohnehin volleren) Umleitungsstrecken in Ruhrort nutzen.
>> Diese offiziellen Umleitungen sollten Verkehrsteilnehmer kennen
- Während der Sperrung der Karl-Lehr-Brücke werden folgende großräumigen Umleitungen eingerichtet:
- Für Pkw: Über Ruhrdeich, Emmericher-, Westender-, Bahnhof-, Bürgermeister-Pütz-Straße und Am Nordhafen.
- Für Lkw: Über Ruhrdeich, Emmericher-, Westender-, Bahnhofstraße, Auf dem Damm, Biesen-, Bau- Vohwinkelstraße, Am Nordhafen.
- Grundsätzlich wird es Lkw- und Pkw-Fahrern möglich sein, auf die A 59 aufzufahren. Offiziell ausgeschildert werden darf diese Variante aber nicht – weil bei der Sperrung einer kommunalen Straße nicht über eine Autobahn umgeleitet werden darf und umgekehrt.
- Für Radfahrer: Die geplante Umleitungsroute sieht die folgende Streckenführung vor: Ruhrdeich, Ruhrwehr, Pontwert, Kiffward, Sympher- Gerrick, Bürgermeister-Pütz-Straße bis Am Nordhafen.
- Fußgängern wird empfohlen, den eingerichteten Schienenersatzverkehr zu nutzen.
- Schulkinder können für die Zeit der Sperrung den Schienenersatzverkehr der DVG nutzen. Infos zu Kostenerstattungen finden sich hier.
- Infos zum Großprojekt Karl-Lehr-Brücke gibt es hier: www.ob-karl-lehr-bruecke.de