Duisburg-Ruhrort. Mit dem Geschäft „Pegel 780“ und dem Laden „Vinotico“ hat Duisburg-Ruhrort zwei neue Anlaufstellen am Neumarkt. Wie sie den Stadtteil beleben.

Duisburg-Ruhrort liegt an Rheinkilometer 780. „Pegel 780“ heißt nun auch das kleine Geschäft von Veit Overdick, das er am Neumarkt eröffnet hat und in dem er originelle Liebhaberobjekte mit Geschichte verkauft. Direkt daneben hat vor einiger Zeit die „Vinotico“ eröffnet, bei der man sich nicht nur mit einer Flasche Wein für zu Hause eindecken, sondern auch direkt ein Gläschen auf dem Neumarkt trinken kann.

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Eigentlich wollten Caren Grimone und Veit Overdick ihre Waren sogar gemeinsam präsentieren, doch da Wein und Möbel etwas Platz brauchen, um zu wirken, sind sie nun Nachbarn geworden. Zusammen haben die beiden, viele Ideen, wie sie den Neumarkt im Hafenstadtteil bereichern können. Unterstützt wurde die Ansiedlung auch vom Anmietungsfonds der Duisburger Wirtschaftsförderer. Dieser soll helfen, Leerstand in der Innenstadt und in Ruhrort zu füllen. Die beiden Geschäfte, so finden die Macher von Duisburg Business Innovation, fügten sich prima in die kreative Nachbarschaft ein. Dort befinden sich schließlich auch „das Plus am Neumarkt“, die Hutmacherin Astrid Szibbat und die wieder eröffnete Ankerbar.

Geschäft „Pegel 780“ passt zur kreativen Szene in Duisburg-Ruhrort

Veit Overdick arbeitet alte Schätzchen zu Liebhaberstücken auf.
Veit Overdick arbeitet alte Schätzchen zu Liebhaberstücken auf. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Ruhrort hat Veit Overdick in sein Herz geschlossen. Erst wagte seine Frau Manuela Joormann den Schritt und machte sich mit dem Blumenladen „Liebe Blume“ selbstständig. Schon da hat Overdick Regale gebaut und besondere Möbel gefertigt. Später zogen die beiden dann auch privat in den Hafenstadtteil. „Trotz Corona hat es funktioniert. Wir wurden hier gut empfangen und unterstützt. Ich finde es wichtig, dass man in Ruhrort mehr das Kreative zeigt“, sagt der Ladeninhaber, der noch weiterhin als Hausmeister arbeitet.

Upcycling heißt der Trend, bei dem Liebhaberstücke aufgearbeitet werden.
Upcycling heißt der Trend, bei dem Liebhaberstücke aufgearbeitet werden. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

In seinem Geschäft gibt’s aufgearbeitete Liebhaberstücke. „Upcycling“ heißt der Trend, bei dem aus einer alten Nähmaschine beispielsweise ein Waschtisch wird. Die Truhen und Koffer geben gute Deko-Objekte ab und könnte bestimmt von so mancher Reise berichten. Bilder, Kommoden und allerlei anderes Einzigartiges machen das Sortiment komplett. Der eine oder andere, der sich in Ruhrort bereits die Nase am Schaufenster platt gedrückt hat, kommt gerne wieder, um etwas zu kaufen. „Manchmal bekomme ich alte Sachen angeboten oder ich sehe selbst etwas und mache daraus etwas Neues“, erklärt Overdick. Stöbern kann man bei ihm mittwochs bis freitags in der Zeit von 12 bis 18 Uhr und samstags von 9.30 bis 13 Uhr.

Weine und Feinkost gibt es bei „Vinotico“. Der Espresso kommt aus einer solarbetriebenen Kaffeemaschine.
Weine und Feinkost gibt es bei „Vinotico“. Der Espresso kommt aus einer solarbetriebenen Kaffeemaschine. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Wein und passende Feinkost – dank Schanklizenz kann man die edlen Tropfen direkt vor Ort trinken

Davon kann auch Caren Grimone berichten. Der Liebe wegen ist sie in den Hafenstadtteil gezogen. „Es kommen sogar Kunden von der anderen Rheinseite, weil sie gehört haben, dass es hier nun ein Weingeschäft gibt.“ Eigentlich wurde früher in den Kneipen von Ruhrort mehrheitlich Bier getrunken oder ein Stadtgespräch gekippt. Doch die Zeiten ändern sich und edle Tropfen kommen gut an.

Der Schwerpunkt liegt auf italienischen Winzern und passender Feinkost. Draußen steht eine Bank, auf der bei schönem Wetter der eine oder andere Nachbar Platz nimmt. „Wir freuen uns, dass es mit der Ausschanklizenz geklappt hat“, sagt die Ladenbesitzerin, die sich beispielsweise auch am Nachbarschaftsfest beteiligt hat und gemeinsam mit der Ankerbar einen Tasting-Abend veranstaltete. Und auch die Ruhrorter haben die Betreiber der „Vinotico“ herzlich begrüßt und freuen sich, dass der Stadtteil belebt wird.

Geöffnet ist derzeit mittwochs bis samstags von 12 bis 20 Uhr. Caren Grimone: „In Wein-Notfällen kann man uns aber auch gerne anrufen.“