Duisburg. Elisabeth Brendel sorgt mit ihrem neuen Lokal in Duisburg für prickelnde Momente. Was die Gäste neben edlen Tropfen in Duissern erwartet.
Duissern hat eine neue Adresse für prickelnde Momente: Elisabeth Brendel, wohl bekannt in der Duisburger Gastro-Szene, hat in den Räumen des ehemaligen „Winzigschön“ an der Moltkestraße ihre Weinbar „Wein18“ eröffnet. Im Angebot sind dutzende weiße und rote Tropfen, die die gebürtige Badenerin mit Sorgfalt auswählt. Eine besondere Expertise hat sie beim „Champagner“. Neun Positionen listet die Karte auf – Elisabeth Brendel ist Mitglied in einem Champagner-Club.
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Viele Jahre hat die gelernte Hotelfachfrau mit ihrem Ex-Mann ein gehobenes Restaurant in Friemersheim betrieben, später führten sie ein kleineres Lokal im Wasserviertel. „Das haben wir immer gleichberechtigt gemacht. Er stand in der Küche und ich habe den Service geleitet und war für die Weine zuständig“, erklärt die Wahl-Duisburgerin, die vor einigen Jahren den Entschluss fasste, eine eigene Wein-Bar zu eröffnen. Zunächst hatte sie Räume in der Innenstadt in Aussicht, doch dann kam die Pandemie dazwischen. Später fügte es sich, dass Sylvia Tönnies ihr beliebtes Café in Duissern aufgeben wollte.
Wahl-Duisburgerin arbeitet mit Nachbarn von der Moltkestraße zusammen
„Wir sind hier sehr herzlich empfangen worden.“ Die großen, langen Tische sind geblieben. Ansonsten hat Elisabeth Brendel komplett renoviert. Die Wände sind grün getüncht, an der Fensterfront wurden neue Stehplätze eingerichtet und passende Bilder aufgehangen. Die stammen aus dem Atelier „Alte Roßschlachterei“ in der Nachbarschaft. „Ich finde es charmant, mit der gesamten Straße etwas gemeinsam zu machen.“ So kommt das Brot, das auf der Karte steht, vom Copenhagen Coffee Lab. Die edlen Tropfen bezieht sie teilweise von der Weinhandlung Hauschild. Und Biertrinkern bietet sie drei verschiedene Gerstensäfte an. „Wenn das mal ausgeht, würde ich bestimmt bei der Moltkeklause Nachschub bekommen“, ist sie sicher.
Auf der Karte finden sich Weine aus verschiedenen deutschen Anbaugebieten, aber auch internationale Rebensäfte. Rund 20 Flaschen können Glasweise verkostet werden. Der Schwerpunkt liegt auf trockenen Exemplaren, aber auch Liebliches ist zu haben – oder wie Elisabeth Brendel sagt: „Wir haben auch hochwertige Weine mit Restsüße.“
Weine gibt’s pro Glas oder Flasche – und dazu begleitende Speisen
Der Einstiegspreis liegt bei 5,50 Euro pro Glas. Das teuerste kostet elf Euro. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Naturwein, der klimaneutral angebaut wird. Die Produktion ist aufwendig. Einige Winzer, die auf diese Anbaumethode setzen, bewirtschaften die Gebiete mit Eseln statt Maschinen. Zwischen den Reben wachsen dann andere Gehölze, Birnen oder Äpfel beispielsweise – manchmal auch Kräuter. „Das schmeckt man natürlich, die Weine sind würziger. Außerdem werden diesen Weinen kaum Sulfite zugesetzt.“ Ab Herbst möchte Elisabeth Brendel sonntags auch Tastings anbieten. Mit Veranstaltungen kennt sie sich ebenfalls aus – zwischendurch arbeitete sie für eine Supermarkt-Kette, war für das Wein- und Gin-Sortiment zuständig und organisierte etwa Veranstaltungen für die Kunden.
Begleitet werden die Getränke von kleineren Speisen. Aktuell stehen dort Matjes auf der Karte (11,50 Euro), eine Brot- und Käseauswahl (16,50 Euro), Quiche Lorraine mit Salat (13,50 Euro) oder ein Sylter Krabbencocktail mit Honigmelone (13,50 Euro). Dieser ist eine Erinnerung an ihre Zeit als sie auf Sylt gearbeitet hat – lange bevor sie nach Duisburg kam.
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„Früher hieß es ja immer, dass in Duisburg nur Biertrinker wohnen. Aber wir haben ein sehr schönes Weinfest und die Duisburger haben sich zu Weinliebhabern entwickelt.“ Duissern ist dafür ein besonderes Beispiel, wo sich mit Jacques Weindepot, der Weinvilla, Hauschild und Kalt.Weiß.Trocken mehrere Anbieter befinden. „Ich sehe mich nicht als Konkurrenz. Ich finde es gut, wenn die Leute pendeln und etwas Neues ausprobieren.“ Ihre Gäste sind jedenfalls Jung und Alt – und schauen auch neugierig durch die Tür, wenn das Lokal noch gar nicht geöffnet hat. Ab 16 Uhr prickelt es mittwochs bis samstags im Glas.