Duisburg. Duisburg hat ein neues Restaurant mit Spitzenkoch. Für den Eintritt müssen Gäste an einer Tür klingeln. Alle Details zum exquisiten Geheimtipp.

Frau Specht bittet zu Tisch: Das neue Restaurant von Dirk Brendel und Namensgeberin Yvonne Specht hat ab sofort geöffnet. „Essen ist fertig“ lautet der Slogan. Nachdem vor einigen Monaten das Traditionslokal „Einfach Brendel“ geschlossen hat und ein großer Ausverkauf stattfand, gibt es nun ein neues Lokal an der Hohe Straße 19 in der Duisburger Innenstadt. Offiziell firmiert es als „Weinbar“, doch die Kochkunst von Dirk Brendel wird ebenso im Mittelpunkt stehen.

Untergebracht in einem ehemaligen Reisebüro wirkt das kleine, feine Restaurant wie ein Wohnzimmer der gehobenen Art. Wer einen Platz ergattern möchte sollte schnell sein – 18 Plätze verteilen sich auf vier Tische. Was es abends zu essen gibt, soll für die Besucher stets eine Überraschung sein.

Wer das neue Duisburger Lokal „Frau Specht“ besuchen will, muss klingeln

Von außen sieht das „Frau Specht“ eher unscheinbar aus. Man kann sogar leicht vorbei spazieren. Auf Schilder wurde bewusst verzichtet. Wer hinein möchte, geht eine Stufe hinauf und muss schellen. „Wir sind das einzige Restaurant, in dem man klingeln muss“, beschreibt Dirk Brendel lächelnd. Ursprünglich hatten er und Yvonne Specht überlegt, ob sie ihre (Stamm-)Gäste künftig zu Hause bekochen sollen. Die meisten kennen sie ohnehin seit Jahren und Brendel hat Spuren in der Gastro-Szene hinterlassen.

Yvonne Specht ist die Namensgeberin des „Frau Specht“ in Duisburg. Dirk Brendel sorgt für die passenden Speisen zu den Weinen.
Yvonne Specht ist die Namensgeberin des „Frau Specht“ in Duisburg. Dirk Brendel sorgt für die passenden Speisen zu den Weinen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Zunächst führte er ein Restaurant, anschließend zehn Jahre das „Einfach Brendel“ im Wasserviertel. Dort ist nun das „Rosso Picanto“ eingezogen und die beiden Neuen an der Hohe Straße haben fünf Monate gearbeitet, damit es drinnen nun so aussieht wie sie es sich vorgestellt haben.

Nun ist der Rahmen exklusiv und so privat wie möglich gehalten. An einer Tafel finden acht Personen Platz, ansonsten gibt es zwei Zweier-Tische, ein Eckchen für vier Personen und an der Theke zwei Plätze. Dass die Gäste an den unterschiedlichen Tischen möglicherweise miteinander ins Gespräch kommen, ist gewünscht,

In der offenen Küche kann man dem Spitzenkoch bei der Arbeit zusehen

„Als wir hier umgebaut und alles entkernt haben, kam das Ordnungsamt und hat erstmal die Kellerräume durchsucht, ob wir hier etwas mit Glücksspiel planen“, erklärt Dirk Brendel. Dies konnten die beiden Gastronomen verneinen. Stattdessen richteten sie eine offene Küche ein, bei der man Brendel künftig über die Schulter schauen kann.

Dirk Brendel legt seine Zutaten selbst ein.
Dirk Brendel legt seine Zutaten selbst ein. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Was serviert wird, wird übrigens nicht verraten. „Wir fragen bei der telefonischen Reservierung ab, ob es Allergien gibt oder ob jemand vegan oder vegetarisch isst. Ansonsten sollen sich die Gäste überraschen lassen.“ Brendel lässt sich inspirieren, was er an den Einkaufstagen auf dem Großmarkt für Zutaten bekommt. So serviert er mal eine offene Lasagne, Nudeln von der Kohlrabi. französische oder asiatische inspirierte Gänge. „Unsere Gäste vertrauen uns und sagen: ,Mach’ einfach’“, weiß Yvonne Specht.

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450 Weine stehen als Begleitung zur Auswahl. Angeboten werden sie in einem passenden Getränkepaket mit Wasser, Kaffee und Speisen für 189 Euro. Dafür bekommt man acht Gänge serviert. „Es können auch mal zehn werden, je nach dem, was Dirk Brendel sich einfallen lässt.“ Das Menü mit fünf Gängen startet bei 90 Euro. Feinschmecker schrecken die gehobenen Preise nicht. „Wir haben schon einige Anfragen für Weihnachtsfeiern oder geschlossene Gesellschaften.“ Auch so mancher Termin ist angesichts der wenigen Plätze schon ausgebucht. „Wenn man sich beeilt, kann man aber noch einen Tisch ergattern“, verspricht Yvonne Specht.

Dirk Brendel will Gäste und Gastro-Kritiker überzeugen

Und Dirk Brendel hofft, dass er mit dem neuen Konzept auch bald wieder die Restaurantkritiker überzeugen kann. Ob das „Frau Specht“ Duisburgs zweites Sterne-Lokal werden kann? „Das Potenzial ist da. Duisburg ist eine große Stadt und die Leute kommen teilweise aus Mülheim oder Moers zu uns.“

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Geöffnet ist immer donnerstags bis sonntags ab 18 Uhr. Telefonische Reservierung sind mittwochs bis samstags in der Zeit von 11 bis 14 Uhr unter der Rufnummer 0172 7935547 möglich.