Hans-Peter Noll vom RVR lobte das „spektakuläre“ Event und dankte dem Land NRW, „es hätte sonst nicht funktioniert“, so aber seien die Ruhr Games „ein toller Botschafter für die Region Rhein Ruhr“. Oberbürgermeister Sören Link bezeichnete den Auftakt schon an Tag 1 als „noch krasser“ als 2019. „Wir geben uns richtig Mühe, als Sportstadt was auf die Beine zu stellen, das passt zu Duisburg“.
Ruhr Games starten mit Knalleffekten und einem Feuerwerk aus Drohnen
Die Veranstalter sparten nicht mit Knalleffekten, die XXL-Luftschlangen in den Bäumen verteilten und Glitter regnen ließen. Drohnen steigen zum Finale auf, simulieren ein Feuerwerk und zeigen die Sportarten im Piktogrammstil. Dabei ist vom Wasserballer sogar die Badekappe und die Wasserlinie zu erkennen.
Das Publikum ist allerbester Laune und macht jeden Quatsch mit. Schon das Tiger-Maskottchen kriegt am frühen Abend die Masse animiert. Und Djamin von den Leoniden, dem die Band ein kleines Geburtstagsständchen macht, kriegt von der Masse ein vielstimmiges „Wie schön, dass du geboren bist“ um die Ohren.
Leoniden nehmen zum Stage Diving die Trommel mit
Wirklich schön auch, dass er da ist, sie da sind: Die Leoniden aus Kiel sind live eine Wucht. Die Bühne, vorab als 3-D-Multi-Dings beworben, weil da tagsüber auch Sport läuft, hat als Konzertort ihre Schwächen: Zu tief, zu offen, zu wenig Kontraste, um weiter hinten noch was sehen zu können.
Die Leoniden nehmen es aber sportlich, rennen wie die Wilden und springen zum Stage Diving ins Publikum, sogar mit (!) Percussion-Set auf dem Bauch, das über den Köpfen betrommelt wird. Ihr Hit „L.O.V.E.“ wird zur großen allseitigen Liebesbezeugung, alle hüpfen und springen und singen mit.
Einen großen Satz nach vorne macht die Duisburgerin Stina Holmquist und Band. Im Vorjahr sprang sie noch aus dem Kassenhäuschen des Traumzeitfestivals auf die Bühne, um spontan und solo einen Corona-Ausfall zu überbrücken. Inzwischen hat sie mit Bruder Lasse und einigen studierten Musikern aus Meiderich und Rheinhausen eine eigene Band und fühlt sich „krass geehrt“, da oben zu stehen. Mit Posaune klingt ihre sphärisch-melancholische Musik in einigen Songs wie ein luftig leichter Sommer-Reggae. Ein Sound, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Gelassener ließ sich damit auch die lange Wartezeit an den Getränkeständen aushalten.
Giant Rooks orchestrieren das ganze Publikum
Im Dunkeln ist manches schöner, auch die Bühne bekommt beim Hauptact mehr Glanz, schwarze Vorhänge verleihen der Show die nötige Umrahmung: Die Giant Rooks freuen sich, „im schönen Duisburg zu sein“, zum dritten Mal schon. „Wir kommen auch ein viertes Mal“, verspricht Sänger Frederik Rabe.
Er nimmt den Rahmen des Sportevents ernst, erklettert Klavier und Boxentürme, sprintet in alle Ecken und bindet auch die hinterletzten Reihen in mehr als 150 Metern Entfernung beim orchestrierten Mitsingen ein: Abwechselnd jubeln sie links, rechts, mitte, hinten - es klingt toll. Bei allem Partyalarm hat Sänger Frederik das Wohl aller im Blick, winkt während eines Songs den Rettungsdienst herbei und ruft dem Fan mit Kreislauf „Gute Besserung“ hinterher.
Überraschend für viele an Band-Shirts erkennbare Fans dürfte ein erstmals live gesungener Song vom nächsten Album sein, das die Band ankündigte: „For You“ ist ein bisschen Ballade, ein bisschen bassgetriebener Rock, erntete aber nur höflichen Applaus. Enthusiastischer feierten sie „Toms Diner“, das die Band mit Annen May Kantereit gecovert hatte. Halb Duisburg übernahm deren Part und düpdüpdüdüpte sich durch den Song, mancher nahm ihn wohl als Ohrwurm auch mit ins Bett.
Auftakt Ruhr Games 23
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>>MEGAEVENT LIEF FRIEDLICH UND RUND
Die Feuerwehr Duisburg spricht von einem ruhigen Event. Auch der Veranstalter ist zufrieden, es habe am ersten Tag nur wenige Sportverletzungen gegeben und ein paar Besucher mit Kreislaufschwäche.
Auch der Verkehr verlief ohne große Störungen. Entgegen der Befürchtung, dass es wegen der diversen Sperrungen und Baustellen zum Chaos kommen könnte, kamen die meisten reibungslos hin und zurück. Tausende hatten die Parkplätze bei Ikea benutzt und entzerrten so die Lage rund um den Park.
>>SO GEHT ES BEI DEN RUHR GAMES WEITER:
Bis Sonntag werden im Landschaftspark und an verschiedenen Sportstätten in der Stadt, unter anderem dem Schwimmstadion Wedau, weitere Wettkämpfe ausgetragen.
Es gibt Mitmach- und Ausprobier-Angebote, unter anderem an Calisthenics-Geräten, Tischtennis mit Fußbällen an gebogenen Platten oder im Miniatur-Format an kaum DIN-A3-großen Platten und vieles mehr.
Den Jugendförderpreis des Vereins Pro Ruhrgebiet bekamen Nele Thomas und Tobias Kammermeier. Die Speedkletterin und der Wasserballer werden mit je 2500 Euro unterstützt.
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