Düsseldorf. Chemie-Alarm in Düsseldorf: Die Feuerwehr hat am Vormittag den U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee mitten in der Innenstadt geräumt und gesperrt. Beim Anrühren eines Klebers für Renovierungsarbeiten waren Rauch und beißende Dämpfe entstanden. Gegen 12.20 Uhr konnte der Bahnhof wieder freigegeben werden.
Nach einem Chemie-Unfall ist am Mittwochvormittag der U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee in Düsseldorf komplett geräumt und abgesperrt worden. Für mehrere Stunden hielten die U-Bahnen der Rheinbahn am unterirdischen Bahnhof in der Altstadt nicht mehr, fuhren aber weiter. Betroffen waren die Linien U74, U75, U76, U77, U78 und U79. Um 12.20 die Entwarnung von Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster: "Der Rauch ist beseitigt, der Bahnhof wieder freigegeben."
Wie die Feuerwehr am Nachmittag erklärte, war es am Morgen bei Renovierungsarbeiten zu dem Zwischenfall gekommen: Handwerker hatten einen Zwei-Komponenten-Kleber angerührt, mit dem neuer Estrich auf dem alten Betonboden befestigt werden sollte. Durch die zwei Komponenten entstehe Wärme, die normalerweise für eine gute Haftung sorge. In diesem Fall sei der Kleber aber "durch einen unbeabsichtigten Zeitverzug" zu lange im Anrühr-Behälter gelassen worden - dort reagierten die Komponenten, und die Wärme entstand. "Dadurch", so die Feuerwehr, "verdampfte der flüssige Haftklebstoff und sorgte für einen beißenden, unangenehmen Geruch."
Luftmessungen blieben unbedenklich
Ein Rheinbahn-Mitarbeiter bemerkte den Rauch und rief die Feuerwehr zur Hilfe, die mit einem Umweltschutzzug und etwa 18 Einsatzkräften ausrückte und den U-Bahnhof evakuierte und absperrte.
"Der beißende Geruch war deutlich zu spüren", berichtete Rolf Hermsen, Einsatzleiter der Feuerwehr. Es habe aber zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Menschen bestanden. "Alle Gefahrstoff-Luftmessungen brachten keine relevante Anzeige an den Messgeräten."
Geruch zieht bis zum Hauptbahnhof
Zur Entlüftung des Bahnhofs nutzten die Einsatzkräfte einen Großlüfter mit Saugschlauch - aber auch den Luftzug der durchfahrenden Bahnen. Dadurch sei der Geruch noch am Hauptbahnhof bemerkbar gewesen, sagte Rheinbahn-Sprecherin Schuster. Laut Feuerwehr und Umweltamt sei die Konzentration dort wie auch an den dazwischen liegenden U-Bahnhöfen aber unbedenklich gewesen.
Frau ins Krankenhaus gebracht
Eine ältere Frau habe sich "nicht wohl gefühlt" und sei deshalb vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete Feuerwehrsprecher Heinz Engels. Die Untersuchung habe jedoch ergeben, dass eine Vorerkrankung und die Aufregung der Patientin zugesetzt hätten.
Hintergrund der Arbeiten an der Station Heinrich-Heine-Allee ist der Bau der Wehrhahn-Linie, einer neuen Trasse durch die Düsseldorfer City, die die östlichen und westlichen Stadtteile besser ans Zentrum anbinden soll. Die Stadt baut seit 2007 an der 3,4 Kilometer langen Strecke, die 2015 in Betrieb genommen werden soll.