Düsseldorf. . Vor dem Düsseldorfer Landgericht steht derzeit ein 32-Jährige, der eine Tankstelle überfallen hat. Mit schwarzer Strumpfmaske vorm Gesicht hatte er der Kassiererin (39) eine Pistole vors Gesicht gehalten, „Geld her“ gefordert und gedroht „Sonst töte ich dich.“ Grund sei seine Heroinsucht.

Monatelang habe er gegen die Sucht gekämpft, sei doch rückfällig geworden. Als er in die Klinik wollte, war kein Platz, berichtete der Angeklagte (32). Als er dann noch drei Heroin-Portionen verlor, griff er zu drastischen Mitteln und überfiel die Tankstelle An den Kötten in Vennhausen. Jetzt steht der Vater von zwei Kindern vor dem Landgericht.

Er entschuldigte sich bei der Kassiererin (39), der er eine Schreckschusspistole vors Gesicht gehalten hatte: „Es tut mir ganz furchtbar leid, dass ich Ihnen Angst gemacht habe“, sagte er weinend. Die Zeugin hatte beschrieben, wie sich der Mann mit schwarzer Strumpfmaske an der Kasse plötzlich vor einen Kunden gedrängt und mit gezückter Waffe „Geld her!“ gefordert hatte.

Kassiererin hatte richtig Angst

„Das war so irreal“, berichtete sie. „Ich wusste nicht, ob ich das ernst nehmen sollte.“ Als er rief: „Das ist kein Witz!“, dann hinter den Tresen kam und drohte: „Schnell, sonst töte ich dich“, hatte sie „richtig Angst“.

Mit 500 Euro floh der Täter auf dem Fahrrad. Ein weiterer Kunde hatte aber schon die Polizei gerufen, eine Motorradstreife folgte dem Radler bis in eine Kleingartenanlage. Dort rutschte der auf matschigem Boden aus, ließ sich festnehmen.

Angeklagter wurde immer wieder rückfällig

Der Angeklagte berichtete, dass er Heroin raucht, seit er 16 ist. Nach vier Entgiftung wurde er jedes Mal wieder rückfällig. Zuletzt hätten ihn Schwangerschaftsprobleme seiner Freundin aus der Bahn geworfen.

Am Morgen der Tat hatte ihn die Freundin mit 50 Euro zum Brötchenholen geschickt. Die setzte er in sechs Bubbles um. Die Hälfte davon verlor er, stritt mit der Freundin. Und machte sich zu dem Überfall auf. „Ich wollte nur 200 Euro, um Stoff fürs Wochenende zu holen. Am Montag wollte ich in die Klinik“, beteuerte er. „Ich bin sonst nicht so.“ Das Urteil ist für Mittwoch geplant.