Düsseldorf. . Ein 28-Jähriger sollte sich jetzt vor dem Düsseldorfer Amtsgericht verantworten, weil er auf der Helmutstraße in Düsseldorf-Rath mit einer geladenen und entsicherten 22er Magnum unterwegs war und damit drohte, jemanden zu töten. Zwei Verkehrspolizisten hielten ihn auf.

Für die Streifenpolizisten sah der Mann nach einem uneinsichtigen Hundebesitzer aus, der seinen Vierbeiner nicht anleint. Aber der 28-Jährige erwies sich als schwererer Fall: Die Beamten mussten mit ihm um eine Waffe ringen und sich gegen die aufgehetzte Dogge wehren. Der Prozess gegen den Industriemechaniker vor dem Amtsgericht wurde gestern erst einmal vertagt.

Auf der Helmutstraße in Rath hatten die Beamten im Juni 2012 den Verkehr beobachtet, als sie gegen 12 Uhr mittags den 28-Jährigen mit Hund auf dem Gehweg sahen. Als sie ihn ansprechen wollten, sahen sie seinen starren Blick und die Waffe: Er soll sie in der ausgestreckten Hand gehalten und gerufen haben, er müsse jemanden töten: „Er hat meine Eltern auf dem Gewissen!“

Hund auf Polizisten gehetzt

Die Beamten forderten ihn auf, die Waffe auf den Boden zu legen. Er soll sie aber nur auf eine Fensterbank gelegt und gewarnt haben, es sei eine scharfe 22er Magnum. Ein Polizist nahm sie, konnte sie entladen. Doch der Angeklagte soll sie ihm wieder entrissen haben. Die Beamten rangen mit ihm, mussten dabei den Hund abwehren, den der Angeklagte mit „Fass!“ aufgehetzt haben soll. Sie konnten den 28-Jährigen überwältigen, brachten ihn in die Psychiatrie. Die Waffe hatte sieben Patronen im Magazin, eine im Lauf und war entsichert gewesen. In seiner Wohnung lag eine weitere Pistole.

Gestern sollte der Prozess wegen Widerstand, gefährlicher Körperverletzung und Waffenbesitz beginnen. Der Verteidiger regte an, die Schuldfähigkeit des Angeklagten zu prüfen. Der 28-Jährige habe Drogen im Blut gehabt, die eine Psychose ausgelöst haben könnten. Nun soll ein Sachverständiger den Angeklagten begutachten. Wann der Prozess weiter geht, steht noch nicht fest.