Düsseldorf. . Die gemeinsame Bestellung von Stadtbahnen für Düsseldorf und Köln könnte scheitern. Eigentlich wollten Rheinbahn und die Kölner Verkehrsbetriebe zusammen 60 neue Schienenfahrzeuge bestellen. Doch nun droht der 200-Millionen-Euro-Deal zu platzen, weil die ausgewählten Modelle zu kurz sind.

Der große Deal zwischen Düsseldorf und Köln für eine gemeinsame Bestellung von 60 neuen Stadtbahnen im Wert von rund 200 Millionen Euro droht zu platzen.

Der Grund: Laut eines früheren Kölner Ratsbeschlusses müssen neue StadtbahnWagen in der Domstadt eine Länge von mindestens 50 Meter haben. Das von der Rheinbahn und den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) ausgewählte Modell ist aber nur 28 Meter lang.

Bisher zeichnet sich nicht ab, dass Köln seinen Ratsbeschluss noch kippt. Die dortigen Verkehrspolitiker plädieren für Züge mit längeren durchgängigen Wagen, um das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu stärken. Für die Rheinbahn ist die These aber nicht bewiesen. Sie hält dagegen, dass je nach Verkehrsdichte ein oder zwei Wagen angehängt werden können. So wird Energie gespart Das ist aber nur mit den kürzeren Fahrzeugen möglich.

Düsseldorf will Bestellung allein stemmen

Düsseldorf wird an der Bestellung auf jeden Fall festhalten. „Die Ausschreibung ist bereits raus“, bestätigte Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. „Wir brauchen die Fahrzeuge.“ Notfalls müsse die Rheinbahn im Alleingang das Geschäft für ihre 40 der insgesamt 60 Züge abwickeln. Was mit den 20 Bahnen für Köln wird, ist noch offen. „Wir hoffen, dass die Kölner das noch hin bekommen. Wir wären wirklich sehr traurig, wenn das Geschäft mit Köln nicht klappt. Hier geht es auch um ein Pilotprojekt.“

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Denn zum ersten Male haben sich in NRW zwei große Verkehrsbetriebe zusammen getan, um neue Fahrzeuge zu bestellen. Im konkreten Fall könnten mit der gemeinsamen Ausschreibung mehrere Millionen Euro gespart werden, weil bei größeren Bestellungen ein besserer Rabatt ausgehandelt werden kann und die Planungskosten für die Fahrzeuge geteilt werden können. Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) sowie sieben weitere Verkehrsunternehmen arbeiten schon seit Jahren in der Initiative „Spurwerk NRW“ zusammen, um mögliche Synergien bei Sammelbestellungen und Projekten zu nutzen.

Düsseldorf benötigt die neuen Bahnen, um die 32 Züge der ersten U-Bahn-Generation endlich abzulösen und die neue Strecke für die U 81 zwischen Messe und Düsseldorf zu bedienen. Die erste neue sechsachsige Hochflur-Stadtbahn (HF6) mit ausklappbaren Trittstufen wird 2017 ausgeliefert. Bis 2021 sollen alle neuen Züge in Betrieb genommen werden.