Düsseldorf. In Düsseldorf-Mörsenbroich ist bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Die Fünf-Zentner-Bombe musste umgehend entschärft werden. Das war um kurz nach 16 Uhr erledigt. Während der Entschärfung kam es zu starken Verkehrsbehinderungen rund um das Mörsenbroicher Ei.

Bombenalarm im Düsseldorfer Stadtteil Mörsenbroich: Auf einer Baustelle an der Mercedesstraße wurde am Donnerstag gegen 9.30 Uhr eine zerschellte britische Fünf-Zentner-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Bombe musste umgehend entschärft werden.

Und das war sechseinhalb Stunden später auch schon erledigt. Um 16.04 Uhr meldete der Kampfmittelräumdienst Vollzug: Zünder herausgeschraubt, Bombe erfolgreich entschärft. "Die Entschärfung verlief ohne große Probleme", kommentiert die Feuerwehr nach dem Einsatz zufrieden.

Eigentlich sollte die Entschärfung bereits um 15 Uhr beginnen, verzögerte sich aber um 40 Minuten. Denn die Evakuierungsmaßnahmen dauerten mit gut zwei Stunden länger als gedacht. Dabei befanden sich nur wenige Wohnhäuser in der zu räumenden Sperrzone im 250-Meter-Umkreis: 153 Bewohner mussten evakuiert werden. In der zweiten Sicherheitszone (500 Meter-Radius) sind weitere 2500 Bewohner gemeldet.

Sie durften während der Entschärfung ihre Wohnungen nicht verlassen. Auch zwei Kindertagesstätten waren betroffen: Insgesamt 40 Kinder der Kita Liststraße 2 und Mörsenbroicher Weg 6 bis 8 wurden mit zwei Bussen in eine Betreuungsstelle gebracht, aus der sie von ihren Eltern abgeholt werden konnten.

Erhebliche Verkehrsbehinderungen

Durch die Entschärfung kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen: Der wichtige Verkehrsknoten Mörsenbroicher Ei und die Zufahrt zur Autobahn A 52 mussten zweitweise dicht gemacht werden – ebenso die Hauptverkehrsadern Brehmstraße und Heinrichstraße. Es bildeten sich lange Staus - obwohl die Sperrungen direkt nach erfolgter Entschärfung wieder aufgehoben wurden.

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Entgegen erster Meldungen musste die wichtige Bahnstrecke von Düsseldorf nach Duisburg nicht gesperrt werden. Ursprünglich hatte die Feuerwehr befürchtet, dass auch der S-Bahnverkehr der Linien S1, S6 und S11 während der Entschärfung zum Erliegen käme. Gegen 13.30 Uhr hatte der Krisenstab der Landeshauptstadt Düsseldorf aber entschieden, dass nur der S-Bahnhof Derendorf gesperrt wird.

Kriegsbomben müssen sofort entschärft werden

Wie berichtet, müssen seit Kurzem gefundene Kriegsbomben sofort entschärft werden - so lautet eine Verfügung der Düsseldorfer Bezirksregierung an den Oberbürgermeister Dirk Elbers. Die sofortige Evakuierung und Entschärfung habe „absolute Priorität“, hieß es. Begründet werden die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen mit dem zunehmenden Alter der Zünder an den Kriegsbomben.

Da die aktuell gefundene Kriegsbombe beim Aufprall zersplittert ist, war ihre Sprengkraft nicht mehr so groß. Mit dem Zünder waren nur noch 60 Kilogramm Sprengstoff verbunden. Er musste aber genauso mit höchster Vorsicht herausgeschraubt werden wie bei einer intakten Bombe.

Der genaue Ablauf der Blitz-Entschärfung wurde von den Experten des Kampfmittelräumdienstes, der Feuerwehr und dem Ordnungsamt geplant und durchgeführt. 200 Kräfte waren dafür im Einsatz.

Die Baustelle zählte zu einem Verdachtsgebiet. Aufgrund der Auswertung alter alliierter Luftkarten werden dort Blindgänger vermutet. Deshalb beauftragte die Bezirksregierung eine Privatfirma mit Sondierungsbohrungen auf dem Baufeld. Dabei wurden am Donnerstagmorgen die Spezialisten fündig und fanden die Bombe.